Von "Killerkühen" und Verhaltenstipps – Der tragische Unfall in den Medien

Die "Bild" zeigte auf ihrer Internetseite eine grafische Darstellung des Vorfalls.
  • Die "Bild" zeigte auf ihrer Internetseite eine grafische Darstellung des Vorfalls.
  • hochgeladen von Arno Cincelli

NEUSTIFT. "Killerkühe" – damit titelte in der Vorwoche nicht nur die bekannte Boulevardzeitung "Bild". Vielen deutschsprachige Medien in Österreich, Deutschland, der Schweiz und Italien berichteten ausgiebig über den tragischen Unfall unterhalb der Pinnisalm. Auch Medien, die sich ansonsten eher selten durch reißerische Schlagzeilen auszeichnen, wie "Die Welt" oder der "Focus"bedienten sich des Wortes "Killerkühe".

Am 28. Juli wurde eine 45-Jährige Deutsche von einer Kuhherde angegriffen und getötet. Die Frau aus dem Bundesland Rheinland-Pfalz hatte mit ihrem Hund Frodo eine Weide, durch die ein Wanderweg führte, überquert. Nach Ansicht mehrerer Experten dürften die Kühe den Bullterrier als Bedrohung wahrgenommen haben. Nach mehreren Medienberichten sollen die 20 Tiere nur eine halbe Stunde zuvor schon eine italienische Urlauberfamilie attackiert haben, die ebenfalls einen Hund dabei hatte.

Nachdem der genaue Unfallhergang mehrfach bis ins Detail durchleuchtet wurde, veröffentlichten vor allem Onlinenmedien diverse Tipps im Umgang mit Weidekühen beim Wandern. Obwohl Landesveterinärdirektor Josef Kössler darauf hinwies, dass prinzipiell jede Kuhherde so reagieren hätte können, wurde immer wieder die Mutterkuhhaltung angesprochen, bei der die Kühe einen besonders ausgeprägten Mutterinstinkt haben.

Auch eine mögliche Schuldfrage wurde wiederholt angedeutet. Die bei solchen Unfällen ohnehin vorgeschriebenen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft fanden mehrfach in Artikeltiteln eine Erwähnung. In den Augen der Juristen der Landwirtschaftskammer sei dem Kuhhalter aber kein Vorwurf zu machen, versicherter LK-Präsident Josef Hechenberger.

Was etwaige Haftungsfragen betrifft, die bei Kuhangriffen auftreten können, hatten sich die BEZIRKSBLÄTTER schon vor fünf Jahren mit diesem Thema beschäftigt. Damals forderte der Kemater Martin Schaffenrath eine Gruppenversicherung des Landes.

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