Reportage
Wanderbarer Grenzgang

Hüttenwirt Helmuth Holzer, im Bild mit Gattin Josefine, bewirtschaftete anfangs nur den österreichischen Teil der Europahütte. | Foto: Kainz
22Bilder
  • Hüttenwirt Helmuth Holzer, im Bild mit Gattin Josefine, bewirtschaftete anfangs nur den österreichischen Teil der Europahütte.
  • Foto: Kainz
  • hochgeladen von Tamara Kainz

Wer wirkliche Ruhe sucht, ist rund um den Brenner richtig. Ein Besuch auf der Landshuter Europahütte.

GRIES/BRENNER (tk). Etwas ruhiger als in anderen Gegenden kann man in der Wipptaler Grenzregion wandern. Hier, fernab der Massen, finden sich ebenfalls sehr lohnende Ziele – geschichtlich Interessantes inklusive!

Eine Hütte, drei Nationen

Die beschriebene Tour führte vom Brennersee über das Venntal auf die Landshuter Europahütte, wo Wirt-Urgestein Helmuth Holzer aus Pfitsch seine Gäste begrüßt. Bei der Bewirtung der Bergfreunde von dies- und jenseits des Brenners hilft seine gesamte Familie fest zusammen. Auf der Speisekarte finden sich Tiroler und Südtiroler Spezialitäten. Im Grenzbereich soweit nichts Besonderes. Besonders ist aber, dass die Staatsgrenze direkt durch die 1899 erbaute Hütte verläuft bzw. gezogen wurde. Man kann also problemlos im einen Land essen und im anderen schlafen, ohne einen Fuß vor die Tür zu setzen.

Bewegte Geschichte

Seit 1989 wird die Europahütte nun gemeinsam von der Sektion Landshut des DAV und der Sektion Sterzing des CAI betrieben. So steinig wie die hochalpine Umgebung war auch der Weg, bis diese inzwischen gedeihliche Zusammenarbeit zustande kam. Der Seniorchef berichtet gerne davon und überhaupt von den alten Zeiten. So hat er zum Beispiel viele Jahre lang alle Waren mit Hilfe eines Esels auf den 2.693 m hoch gelegenen Stützpunkt transportiert. Heute erfolgt die Anlieferung aus der Luft.

Seit 48 Jahren jeden Sommer oben

"Seit die Peter-Habeler-Runde und die Olperer-Rundtour neu kreiert wurden, kommen wieder mehr Leute zu uns. Von der Nordtiroler Seite her ist es aber generell stiller geworden", erzählt Holzer, der mit der Auslastung der rund 70 Schlafplätze dennoch zufrieden ist. Gut gestärkt und erholt bietet es sich an, den nahen Kraxentrager (2.999 m) zu erklimmen und/oder die Wanderung in Richtung Wolfendorn (2.783 m) fortzusetzen. Direkt über den teils versicherten Grenzkamm und die Wildseespitze (2.733 m) gelangt man auf einen alten, seinerzeit aufwändig befestigten Zöllnerweg, der zum markanten Grenzberg führt. Auch beim sehr einsamen Abstieg über die unbewirtschaftete Griesbergalm passiert man speziell im Bereich des "Maurertörls" noch Reste einstiger Kriegsstellungen.
www.meinbezirk.at

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.