Wandern im Wipptal ist des Hubert Gogls Lust

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„In der heutigen stressigen Zeit braucht‘s Momente zum Entspannen, damit Körper und Seele wieder auftanken können. Dafür gibt‘s in Wipptal denkbar schöne Wege“, sprach Frater Oskar Dünser bei der Begrüßung zur Präsentation des neuen Wipptaler Wanderbuchs auf der Maria Waldrast wahre Worte. Autor Hubert Gogl ging dann in sehr unkonventioneller Weise auf sein gelungenes Werk ein!

MÜHLBACHL/ST. JODOK (tk). Der Klostergasthof wurde Mittwoch vergangener Woche regelrecht gestürmt, als der 44-jährige Jodoker sein Wipptaler Wanderbuch vorstellte. „Wanderführer erscheinen im Tyrolia-Verlag ja schon länger, seit etwa zwei Jahren konzentrieren wir uns zudem vermehrt auf die Veröffentlichung von Gebietsführern. Dazu holen wir uns vor Ort Experten, um auch die allerletzten Insiderinfos in die Bücher zu bekommen“, so der Leiter des Tyrolia-Verlags, Gottfried Kompatscher.

Von kurzen bis hin zu „gscheiten“ Touren in die 3.000-Meter Zone
Und weil der passionierte Allround-Bergsteiger Hubert Gogl die Berge seiner Heimat von Kindesbeinen an kennt – und übrigens seit vielen Jahren in Radio und Internet allwöchentlich beliebte Berg- und Freizeittipps verkündet – war er es, der in den letzten drei Jahren rund 80 Tourenvorschläge mit zahlreichen Hinweisen auf Varianten und Übergänge in Buchform gebracht hat: „Bisher gab es für unser Tal nichts, wo die Wandermöglichkeiten halbwegs flächendeckend nachzulesen gewesen wären“, so der 44-Jährige zu seiner Motivation. Nachsatz: „Wenn ich vorab schon gewusst hätte, wie viel Arbeit das ist ... Man stellt sich das so idyllisch vor, aber es war schon stressig, 80 Routen abzugehen.“ Vom Fuße des Patscherkofels bis in die Brennerregion, von einfachen Wanderungen über Halbtagestouren zu Hütten und Almen bis hin zu großen Gipfelzielen wie Serles, Habicht oder Olperer und Vorschlägen zu mehrtägigen Durchquerungen – Gogl hat die „wanderbare“ Vielfalt des (nördlichen) Wipptals am eigenen Leib erfahren bzw. getestet. Dokumentiert in Wort und Bild sowie anhand von topografischen Karten, Streckendiagrammen und farbigen Schwierigkeitsbewertungen ist das schier unerschöpfliche Wanderrevier mitsamt seinen vielen Highlights jetzt also erstmals auch in einem Führer „erschlossen“.

Im wahrsten Sinne des Wortes witzige Präsentation
Die Präsentation des Wipptaler Wanderbuchs fiel etwas anders aus, als man das sonst gewohnt ist. Gogl wollte nämlich keinen Vortrag im herkömmlichen Sinn halten: „Erstens kann ich es nicht und zweitens verdiene ich dafür nicht genug“, scherzte der Jodoker und sorgte auch im Laufe des weiteren Abends für jede Menge Lacher! Eine humorvolle Anekdote zur Entstehung des Buches jagte die andere. So berichtete der Autor zum Beispiel von einem „zachen“ Erlebnis auf der Maria Waldrast: „Zum Wallfahrtsort habe ich ein ambivalentes Verhältnis. Als ich nach stundenlangem Marsch nämlich mal hier ankam, war die Kirche zugesperrt, aber der Kiosk offen! Ich hab‘s nicht mehr gepackt und dem Dünser gleich die Leviten gelesen.“

Für schallendes Gelächter sorgte auch ein fotografischer Auszug aus der Beschilderung des Wegenetzes – etwa wies eine (noch handgeschriebene) Tafel in Richtung „Ottenspiz“: „Tja, das Holz war eben nicht länger“, stellte Gogl schmunzelnd fest und ergänzte: „Im Wipptal muss man mit allem rechnen! Das Bundesheer sollte übrigens auch im hinteren Navistal besser mal die Markierungen aufrüsten als herumzuschießen.“ Der Fairness halber sei hierzu erwähnt, dass der TVB Wipptal auf dahingehende Hinweise des Bergfexes reagiert hat bzw. die Beschilderungen freilich nur teilweise verbesserungswürdig sind.

Humorvolles auch im Buch
Für Erheiterung werden übrigens auch einige Passagen im gelungenen Werk sorgen. Über jedes Dorf kann man einleitend Charakteristisches erfahren – warum die Matreier als Erfinder des Bergsteigens gelten ist genauso festgehalten wie dass die Steinacher nicht grüßen und in Trins sogar die Raben aufpassen, dass sie beim Weiterflug noch alle Federn dran haben. Mehr wollen wir Ihnen nun aber nicht mehr verraten, das Wipptaler Wanderbuch ist zum Preis von 17,95 Euro im Tyrolia-Verlag erhältlich!

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