Minister, Stubai, Holzarbeit

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TELFES. Minister Karlheinz Töchterle im Gespräch mit Arno Cincelli

BEZIRKSBLÄTTER: Hoffen Sie, im Herbst wieder Minister zu werden?
Töchterle:
"Was heißt hoffen, ich stehe wieder zur Verfügung. Es gäbe noch einige Dinge, die ich gerne umsetzen würde, aber nicht um jeden Preis."

Was wäre denn Bedingung?
"Auf jeden Fall muss es einen Ausbau des tertiären Sektors geben. Mehr Fachhochschulplätze und eine bessere Finanzierung der Universitäten gehören dazu."

Ihre Wahl ist mit Platz eins der ÖVP-Landesliste sehr sicher, würden Sie das Nationalratsmandat annehmen?
"Natürlich, alles andere wäre nicht plausibel. Ich habe das beim Landtag einmal nicht gemacht, diesen Fehler werde ich nicht noch einmal begehen. Die Kritik ist mir damals sehr zu Herzen gegangen. Aber diesmal bin ich Spitzenkandidat!"

Wie viel Zeit verbringen Sie in Wien und wie viel zuhause in Telfes?
"Die Woche über bin ich in Wien, am Wochenende, so gut es geht, in Tirol. Ich pendle meistens mit dem Zug, da kann ich das, was ich zu lesen habe, durchgehen. Meine Familie ist in Tirol geblieben, ich versuche, so oft es geht zuhause zu sein. Deshalb nehme ich am Wochenrand, wenn möglich, Termine in den westlichen Bundesländern wahr."

Was machen Sie im Sommer?
"Ich war eine Woche mit der Familie meiner Tochter auf Urlaub in Kärnten. Das war der einzige Urlaub am Stück. Ich bin immer wieder ein-zwei Tage in Tirol. Und nächste Woche muss ich Holz richten. Ich heize nur mit Holz und Sonnenenergie. Zudem war ich gerade auf einer mehrtägigen Radtour im Weinviertel, da habe ich in der Partnergemeinde der Musikkapelle Telfes übernachtet."

Tirol wurde kürzlich als Standort schlecht bewertet. Wie sehen Sie das?
"Ich würde das Ranking bezüglich der Bildungsparameter scharf kritisieren. Einziger Parameter im "Basic"-Bereich ist das Abschneiden bei Pisa. Im tertiären Bereich misst man unter anderem den Akademisierungsgrad. Länder mit hoher Akademikerquote haben aber oft eine hohe Jugendarbeitslosigkeit. Das Heil liegt in einem guten Mix und den haben wir hier. Viele Länder haben z.B. keine HTLs, das kommt in dem Ranking gar nicht vor. Leute, die nach der ersten Sekundarstufe keine Ausbildung mehr machen, gelten als Schulabbrecher. Negativ zu Buche schlägt auch schon, wenn man mehr als 60 Minuten zu einer Uni braucht. Wenn ich diese Parameter sehe, kann ich damit einigermaßen gut leben."

Haben Sie die Diskussion um die Erhöhung der Kurtaxe im Stubai mitbekommen?
"Nur oberflächlich. Ich habe mit Frau Steixner, der Handl-Wirtin, geredet. Wenn das Geld wirklich dafür da ist, den Sommertourismus zu stärken, finde ich es gut. Wir nutzen hier die Möglichkeiten zu wenig. Es gibt im Stubai so viele Höhenstufen, die wilden Wasser, prachtvolle Landschaft in so einer Dichte haben nur ganz wenige Regionen. Diese Stärke kann man noch besser ausbauen!"

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