155 Jahre Brennereisenbahn
Nie eröffnet und doch eine Besonderheit

- Der erste Kehrtunnel in der Eisenbahngeschichte war die Schmirntalschleife bei St. Jodok. Ohne die Brennerbahn hätte zB auch die Dolomitenfront im ersten Weltkrieg nicht so schnell versorgt werden können.
- Foto: Künstner
- hochgeladen von Tamara Kainz
Am 24. August 1867 erfolgte die Inbetriebnahme der personenbefördernden Brennereisenbahn.
WIPPTAL. Nachfolgenden Bericht hat uns der Wipptaler Talchronist Roland Amor anlässlich des 155. Bestehens zukommen lassen. Die Brennereisenbahn ist wohl die einzige große Eisenbahn der Welt, die nie offiziell eröffnet wurde. Kein Priester weihte die Bahn, kein Redner erwähnte die Verdienste der rund 10.000 Arbeiter – zwischenzeitlich waren es sogar bis zu 20.000 – und niemand gedachte je der 223 Toten, welche im Zuge der Bauarbeiten zu beklagen waren. Grund dafür war die Hoftrauer, die zur Zeit der Inbetriebnahme vorherrschte. Erzherzog Maximilian von Mexiko, der Bruder von Kaiser Franz Joseph I, war am 19. Juni 1867 in Mexiko erschossen worden.
Erster Kehrtunnel der Geschichte
Nichtsdestotrotz gehört die Brennereisenbahn immer noch zu den außergewöhnlichsten Eisenbahnen. Beim Bau neu eingesetzte Techniken waren später wegweisend für sämtliche Eisenbahnbauten in Gebirgsregionen wie die Mittenwaldbahn oder den Gotthardtunnel. Hervorzuheben ist hier der erste Kehrtunnel in der Eisenbahngeschichte – die Schmirntalschleife bei St. Jodok. Zur Erklärung: Ein Kehrtunnel ist ein in einer Kurve verlaufender Tunnel, der große Höhenunterschiede auf kleinem Raum überwinden kann. Ebenfalls erstmals in der Geschichte des Verkehrswegebaus wurden damals Großsprengungen mit Kammerminen durchgeführt. Das Schwarzpulver wurde elektrisch gezündet.
Bewunderte Meisterleistung
Der Bau der Brennereisenbahn dauerte drei Jahre und war eine bewunderte Meisterleistung des Württemberger Konstrukteurs Karl von Etzel (1812-1865). Der technische Ideenlieferant der Brennerbahntrasse erlebte die Fertigstellung der Brennerbahn jedoch nicht mehr. Etzel verstarb an Herzversagen einsam und verlassen in einem Güterwaggon in Kemmelbach bei Ybbs an der Donau. Thommen Achilles (1832-1893) beendete die Pläne Etzels mit Unterstützung von Julius Lott.
Am Rande erwähnt betrug die Fahrtdauer von Innsbruck bis zum Brenner im Jahr 1867 noch über drei Stunden, heute gut eine Stunde.
www.meinbezirk.at
Link einfügen
Video einbetten
Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.
Karte einbetten
Social-Media Link einfügen
Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.
Code einbetten
Beitrag oder Bildergalerie einbetten
Foto des Tages einbetten
Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.