Die "Gastro" kämpft aktiv um Personal

STUBAI (kr). Bereits im Winter flammte die Diskussion über den Fachkräftemangel in der Gastronomie auf: Gastronomen suchten verzweifelt nach qualifizierten, motivierten Arbeitern für Küche, Service, Abwasch und Co. Doch solche Mitarbeiter zu finden, war schwierig. Und auch jetzt, zu Anfang der Sommersaison, hat sich die Situation nicht gebessert. Einige Stubaier Gastronomen wollen die Situation so nicht mehr länger hinnehmen und sind aktiv geworden.

Lösung gefordert

Initiatorin und Restaurantleiterin des Restaurants Kreuzjoch in der Schlick 2000 Buja Mühlburger: "Ich glaube, in der heutigen Zeit motivierte Mitarbeiter in unseren Betrieben zu finden, ist ein Problem, das sehr viele nur zu gut kennen." Vor kurzem hatte sie Probleme, einen Koch für das Restaurant zu finden.
Auch Angelika Zittera, Wirtin des Hoferwirtes in Neustift, sieht den Personalmangel in der Gastronomie zunehmend als Problem: "Teilweise gibt es sehr viele bürokratische Hürden und Reglementierungen, die es einem als Gastronom schwer machen, Personal zu finden und einzustellen." Außerdem, so Angelika Zittera, sei es wichtig, in einem original Tiroler Wirtshaus, wie es der Hoferwirt ist, im Service gutes Deutsch zu sprechen: "Sprachlich haben da viele doch sehr viele Defizite."
Auch Manfred Unterkirchner, Direktor der Gastronomie beim Stubaier Gletscher, sieht sprachliche Defizite als Problem: "Im Service ist es wichtig, gutes Deutsch mit den Gästen sprechen zu können. Zu diesem Zweck bieten wir Deutschkurse in unserem Betrieb an. Österreichische Mitarbeiter würden wir im Bereich Service forcieren."

Anreize schaffen

Die Arbeitszeiten am Abend werden oft als Grund für den Personalmangel speziell in der Gastronomie gesehen. Peter Weichinger, Chef vom Hotel Bergkranz in Mieders: "Splitdienste werden häufig als unattraktiv gesehen." Bei den Lehrlingen sei es außerdem oft so, dass sie nach der Lehre ins Ausland wollen, um mehr Erfahrung zu sammeln – Weichinger: "Und das ist auch gut so! Aber wir müssen Anreize schaffen, damit gute Fachkräfte danach auch gerne in diesem Bereich weiterarbeiten wollen."

Image aufpolieren

Auch Betriebe wie die Schlick 2000 oder der Stubaier Gletscher, bei denen es keinen Nachtdienst gibt, leiden unter dem Mangel. Buja Mühlburger: "Die Gastronomie leidet oft unter einem schlechten Image. Meiner Meinung nach völlig zu Unrecht!"
Und genau an dieser Stelle brauche man laut den Stubaier Gastronomen die Hilfe der Wirtschaftskammer: Anreize schaffen, Image aufpolieren und Reglementierungen sowie Bürokratie in der Gastronomie vereinfachen. Buja Mühlburger: "Um diese und viele weitere Ziele direkt mit der Wirtschaftskammer zu besprechen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen, war es mir ein Anliegen, eine gemeinsame Diskussionsrunde von Gastronomen und der Wirtschaftskammer anzusetzen."
Diese Diskussionsrunde findet nun am Donnerstag (8. Juni) um 8 Uhr im Freizeitcenter StuBay statt.

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