Kapferer fordert Planungsstopp für Kraftwerk Kühtai 2

Foto: Liste Fritz – Bürgerforum Tirol
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BEZIRKSBLATT: Herr Kapferer, Sie bringen bei der heutigen Landtagssitzung einen Dringlichkeitsantrag ein. Was fordern Sie genau?
Kapferer:
Ich fordere die Landesregierung auf, die zuständigen Gremien der TIWAG anzuweisen, sämtliche Pläne für den Bau des geplanten Kraftwerks Kühtai 2 sofort zu stoppen. In diesem Zusammenhang sollen auch die Pläne für die Ableitung des Fernau-, des Daunkogelferner- und des Unterbergerbaches zum geplanten Kraftwerk Kühtai 2 gestoppt werden.

BEZIRKSBLATT: Mit welcher Begründung?
Kapferer:
Das neue Kraftwerk Kühtai 2 wird mit dem bestehenden Kraftwerk Kühtai 1 verbunden und fällt deshalb laut Vertragsbestimmungen automatisch unter die bereits bestehenden Cross Boarder Leasingverträge mit den Amerikanern. Das Stubaier Wasser wird also amerikanisiert und die Amis stehen dann im Grundbuch. TIWAG-Chef Bruno Wallnöfer bestreitet diese Tatsachen permanent, doch Wallnöfer lügt! Ich kann den Beweis dafür antreten.

„Unsere Nachkommen werden den Kopf schütteln“

BEZIRKSBLATT: Wie das?
Kapferer:
Skandalöserweise hat der Tiroler Landtag die Verträge ja nie zu Gesicht bekommen. Dennoch kenne ich diese geheimen Vertragsbestimmungen. Diese unseligen Verträge laufen noch bis zum 31.12.2095! Kein Mensch kann heute abschätzen, welche nachteiligen finanziellen Folgen die Cross Border Leasingverträge für Tirol noch haben werden. Man kann doch jetzt nicht sehenden Auges auf eine weitere Katastrophe zusteuern und das Stubaier Wasser verkaufen!

BEZIRKSBLATT: Würden Sie ohne Cross Boarder eine andere Haltung vertreten?
Kapferer:
Nein! Wie die meisten Stubaier bin ich nicht gegen die Nutzung der Wasserkraft, lehne aber eine Ableitung unseres Wassers strikt ab. Unsere Nachkommen werden den Kopf schütteln über so viel Dummheit, unser Wasser zu verkaufen. Das Stubaier Wasser muss im Stubaital genutzt werden und alle Gemeinden im Tal sollen davon profitieren.

BEZIRKSBLATT: Wie hoch sind Ihre Chancen auf Erfolg?
Kapferer:
Mein Antrag wird wahrscheinlich abgelehnt werden. Als einziger Abgeordneter des Stubaitals werde ich aber weiterhin Missstände aufzeigen und meine Möglichkeiten im Landtag nutzen. Ich bin überzeugt, beim Stubaier Wasser im Sinne vieler Stubaier zu handeln, auch wenn es manchen vermeintlichen Dorfkaisern nicht passt. Bei den nächsten Landtagswahlen wird man sehen, wer recht hatte.

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