*** WEIHNACHTEN *** Text: Hermann Hesse
Weihnachten... Ich sehn mich so nach einem Land der Ruhe und Geborgenheit. Ich glaub', ich hab's einmal gekannt als ich den Sternenhimmel weit und klar, vor meinen Augen sah. Unendlich großes Weltenall - und etwas dann in mir geschah. Ich ahnte, spürte auf einmal dass alles: Sterne, Berg und Tal; ob ferne Länder; fremdes Volk. Sei es der Mond, sei's der Sonnenstrahl dass Regen, Schnee und jede Wolk. Dass all das in mir drin ich find' verkleinert: Einmalig und schön! Ich muss gar nicht zu jedem...
Jeden Abend sollst du deinen Tag prüfen ...
Jeden Abend sollst du deinen Tag prüfen, ob er Gott gefallen mag. Ob er freudig war in Tat und Treue. Ob er mutlos lag in Angst und Reue. Sollst die Namen deiner Lieben nennen! Hass und Unrecht - still vor dir bekennen. Sollst dich alles Schlechten innig schämen; keinen Schatten mit ins Bette nehmen. Alle Sorgen von der Seele tun, dass sie fern und kindlich möge ruhn. Dann getrost in dem geklärten Innern, sollst du deines Liebsten dich erinnern. Deiner Mutter! Deiner Kinderzeit! Sieh, dann bist...
STUFEN ...
Wie jede Blüte welkt und jede Jugend dem Alter weicht; blüht jede Lebensstufe, blüht jede Weisheit auch! Und jede Tugend zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern! Es muss das Herz bei jedem Lebensrufe bereit zum Abschied sein und Neubeginne um sich der Tapferkeit. Und ohne Trauern in andre, neue Bindungen zu geben! Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne; der uns beschützt und der uns hilft, zu leben! Wir sollten heiter Raum um Raum durchschreiten, an keinem wie an einer Heimat hängen. Der Geist...
Die meisten Menschen... von Hermann Hesse
Die meisten Menschen sind wie ein fallendes Blatt, das weht und dreht sich durch die Luft, und schwankt und taumelt zu Boden. Andere aber, wenige, sind wie Sterne, die gehen eine feste Bahn; kein Wind erreicht sie, in sich selber haben sie ihr Gesetz und ihre Bahn!
Wie jede Blüte welkt und jede Jugend dem Alter weicht.... von Hermann Hesse
Wie jede Blüte welkt und jede Jugend dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe; blüht jede Weisheit auch und jede Tugend zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern. Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe bereit zum Abschied sein, und Neubeginn um sich in Tapferkeit und ohne Trauern in andre, neue Bindungen zu geben. Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne der uns beschützt und der uns hilft zu leben. Wir wollen heiter Raum um Raum durchschreiten; an keinem, wie an einer Heimat hängen, der Weltgeist...
Ich hab mich verliebt in Kärnten... und das vor mehr als fünfzig Jahr'!
Schreiben ist gut; denken ist besser! Klugheit ist gut; Geduld ist besser! Glück: Solange du nach dem Glücke jagst bist du nicht reif zum Glücklichsein, und wäre alles Liebste dein! Solange du um Verlorenes klagst und Ziele hast und rastlos bist, weißt du noch nicht, was Friede ist! Erst wenn du jedem Wunsch entsagst; nicht Ziel mehr noch Begehren kennst, das Glück nicht mehr mit Namen nennst, dann reicht dir des Geschehens Flut nicht mehr ans Herz - und deine Seele ruht! Hermann Hesse
Mit Dämmerung und Amselschlag... von Hermann Hesse
Nacht! Mit Dämmerung und Amselschlag, kommt aus den Tälern her die Nacht. Die Schwalben ruhn; der lange Tag hat auch die Schwalben müd gemacht! Durchs Fenster mit verhaltenem Klang, geht meiner Geige müder Strich. Verstehst du, schöne Nacht, den Sang - mein altes Lied; mein Lied an dich? Ein kühles Rauschen kommt vom Wald, dass mir das Herz erschauernd lacht, und leis, mit freundlicher Gewalt, besiegt mich Schlummer, Traum und Nacht!