Theaterkritik

Beiträge zum Thema Theaterkritik

Frei im Theater im Kellertheater | Foto: Frei
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Frei im Theater 23
Einfach abtauchen in die Musik-Lounge

Was haben wir in diesem Gewölbe schon alles an Abenden erlebt, von ganz tragisch bis urkomisch – und stets eng an eng, woran man sich nach zwei Jahren auf Distanz auch erst wieder gewöhnen musste. Und jetzt das: lockere Stuhlreihen, eingefasst von Seitentischchen mit Teelichtern. Auf der Bühne allerhand Requisiten und eine Bar, die freilich nur dem darbietenden Trio und einer unerschrockenen Zuruferin aus dem Publikum offensteht. Das Kellertheater wird im aktuellen Programm „Von ABBA bis...

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Frei im Theater | Foto: Frei
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Frei im Theater 52
Eine Hommage auf Lorca

Auf getanzte Biografien versteht sich Enrique Gasa Valga. Und auch bei Lorca ist es ihm erneut gelungen, sein Publikum mit der für ihn typischen Mischung aus Ästhetik und Perfektion, Drama und Leichtigkeit ganz für sich einzunehmen, für knapp zwei Stunden in eine andere Welt zu entführen, die Lebensthemen und Stationen dieser schillernden Künstlerpersönlichkeit kompakt und eindrücklich nachzuskizzieren. Dieses Mal freilich noch durchwirkt von der Poesie Lorcas, die in sehr vielen Sequenzen aus...

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Frei im Theater im Westbahntheater | Foto: Frei
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Frei im Theater 50
Ein Stück über Lebens-Transite

Proben für die Tonne seien frustrierend, schrieb das Westbahntheater in seiner letzten Aussendung. Daher schlug man dieses Mal einen ebenso mutigen wie weisen Aufführungsweg ein: eine Online-Premiere, genau am letzten Abend des Lockdowns, verbunden mit der Hoffnung, dass man die Folgetermine dann live spielen kann. Tatsächlich passte das geradezu perfekt zum aufgeführten Stück. Denn auch „Lost in Transit“ des Augsburger Theatermachers Sebastian Seidel handelt von einem bedrohlichen...

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Christine Frei | Foto: Frei

Frei im Theater 49
Auszeit im Stimmungstief

Kunst müsse in der jetzigen Situation auch vermehrt Trost spenden, ist Kellertheater-Chef Manfred Schild überzeugt. Er sei daher richtig froh, dass die nächsten beiden Produktionen Komödien seien. Denn Humor öffne den Kopf, zitiert er dann die Grande Dame des italienischen Theaters, Franca Rame. Neben „Die Liebe Geld“, Daniel Glattauers Satire über das Bankwesen, steht mit „Auszeit“ zunächst aber ein neues Stück des Hausherrn am Plan. Das er nicht zuletzt deshalb geschrieben habe, um das...

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Frei im Theater 44
Wo die Mama recht hat, hat sie recht

Es gibt kaum ein Interview, in dem Enrique Gasa Valga nicht zumindest ein Mal seine Mama erwähnt. Beim neuesten Tanzstück des Sohnes steht sie sogar mit ganzem Namen an prominenter Stelle im Programmheft. Denn die Idee zu dieser getanzten Biografie über die längst zur Ikone gewordene Romy Schneider stammt von ihr: Gracia Valga. Wo die Mama recht hat, hat sie recht. Ganz ähnlich wie Romy, die mit der Kamera und ihrem jeweiligen Gegenüber zu flirten verstand wie kaum eine andere, weiß auch Gasa...

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Frei im Theater: Christine Frei zu Besuch im Kellertheater. | Foto: Stadtblatt
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Frei im Theater 40
Oleanna - das Vorläuferstück zu #MeToo

Zwischenmenschliche Kommunikation entspinnt sich häufig nicht aus dem, was wir zu sagen glauben, sondern aus dem, was und wie es beim Gegenüber ankommt. Als David Mamet 1992 Oleanna schrieb, stand die mediale und juridische Debatte um sexuelle Belästigung, Machtmissbrauch und politische Korrektheit erst am Anfang, war sein Stück gerade deshalb naturgemäß ein Aufreger – nicht zuletzt auch durch die von ihm gewählte Konstellation von drei szenischen, immer weiter eskalierenden Begegnungen...

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Christine Freim Im Stadtblatt | Foto: Stadtblatt

Fei im Theater 38
Gasa Valga lässt tief blicken

Mit diesem Stück, sagt TLT-Tanzchef und Publikumsliebling Enrique Gasa Valga, habe er es sich nach 25 Jahren gegönnt, in seine Heimat Katalonien einzutauchen. Endlich, möchte man ihm zurufen. Denn „Terra Baixa“, das auf dem gleichnamigen Theaterstück des katalanischen Dichters Àngel Guimerà basiert und vergangenen Freitag seine gefeierte Premiere vor Publikum erlebte, ist eines seiner bis dato emotional eindringlichsten Tanzstücke. Und es ist eine Hommage auf die widerständige Kraft der Frauen....

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Frei im Theater im Stadtblatt | Foto: Stadtblatt

Frei im Theater 37
Theater für eine große Forscherin

Haben Sie je von Erika Cremer gehört? Nein, sie ist keine Theaterautorin, aber sie hat es nun auch auf diese Bretter geschafft. Und zwar als Protagonistin eines TKI-open-Projekts, das vergangenes Wochenende seine Premiere im Innsbrucker Bogentheater erlebte und nun auf kleine Tirol-Tour geht. Aber hoffentlich noch mal nach Innsbruck zurückkehrt. Weil man diesen Abend unbedingt gesehen haben muss. Zumal dieser mit unfassbar faszinierenden chemischen Live-Experimenten und klug eingesetzten...

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Christine Frei mit dem Besuch im Theater | Foto: Stadtblatt

Frei im Theater 36
Sehr cool: Sargnagels Statusmeldungen

Für die einen ist sie nach wie vor Enfant terrible (vermutlich, weil sie als Frau zu offenherzig übers Saufen und Kiffen schwadronierte), für andere als deklarierte Linke (wobei das, wie sie selbst zugibt, schon zuweilen furchtbar anstrengend sein kann) schlichtweg ein Hassobjekt. Was natürlich nur davon ablenken soll, dass Stefanie Sargnagel eine der schillerndsten und faszinierendsten Künstlerinnen dieses Landes ist. Als Autorin noch dazu eine Pionierin, weil es ihr gelungen ist, die sozialen...

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Christine Frei und ihre Kolumne "Frei im Theater". | Foto: Stadtblatt

Frei im Theater 35
Ein sentimentaler Rückblick

Eine kleine „sentimental journey“ sollte es werden, vergangenen Donnerstagabend im Zeughaus, wohin der Verein der Tiroler Volksschauspiele geladen hatte, um zwei der damals für das Fernsehen aufgezeichneten „sieben Todsünden“ von Franz Kranewitter vorzuführen, mit denen vor genau vierzig Jahren in der Burg Hasegg die Mutter aller Tiroler Sommertheater aus der Taufe gehoben wurde. Und damit ein Festival, das längst Tiroler Kultur- und Theatergeschichte geschrieben hat und gerade zu Beginn weit...

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Christine Frei und die Volksschauspiele in Telfs. | Foto: Stadtblatt

Frei im Theater 33
Volksschauspiele: das Beste zum Schluss

„Von Nix kommt viel“, übertitelt Martin Thomas Pesl seinen Blogeintrag, in dem er auf sein Interview mit dem Neo-Intendanten der Tiroler Volksschauspiele im Falter verweist – und ihn im Vorspann pointiert als Tausendsassa und Enfant terrible bezeichnet. In der Tat hat Christoph Nix in seiner ersten Saison viel Programm nach Telfs gebracht – „zu viel“ hört man des Öfteren auch von früheren Besuchern. Man könne sich die vielen Produktionen gar nicht merken. Dabei sind es ab jetzt eh nur noch...

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Christine Frei und ihre "Theatergeschichten" wöchentlich im Stadtblatt. | Foto: Stadtblatt
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Frei im Theater
Zur Halbzeit nach Telfs

„Aller Anfang ist schwer mit Nix“, komponierte Florian Bramböck dem Neo-Intendanten zur Eröffnung der diesjährigen Tiroler Volksschauspiele. Und auch mit einem so doppeldeutigen Motto wie „Geaht´s no?“ streut man sich mit jeder neuen Premiere wieder ein bisschen mehr Salz auf die schon offenen Wunden. Dabei ist das bis dato Dargebotene – abgesehen vom polarisierenden Opener Indien - bei aller Wertschätzung für die Leistungen des Gründervereins, der sich vor exakt vierzig Jahren formierte, um...

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Foto: Stadtblatt
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Frei im Theater 30
Das untergejubelte Geschenk

Oft sah man ihn um diese Zeit als Schauspieler bei den Tiroler Volksschauspielen in Telfs. In diesem Jahr präsentiert sich Joseph Holzknecht als Theaterautor - mit seiner jüngst im Westbahntheater uraufgeführten Tragikomödie „Das Geschenk“. Eine Zahnarztfamilie wie aus Retrozeiten zeigt uns Holzknecht zu Beginn, wo sich der Herr des Hauses nicht mal selbst das Löffelchen Honig in die Teetasse geben kann, sondern dies mit vorwurfsvollem Unterton von seiner Frau einfordert. Schon da wird einem...

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Faceshields auf der Bühne: Das Generationentheater nimmt die Covid-19-Maßnahmen ernst. | Foto: N. Granbacher
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Generationentheater
Sechs Personen suchen einen Autor.

INNSBRUCK. Auch im Generationentheater kommt nunmehr ein Stück zur Aufführung, dessen Premiere ursprünglich für Juni geplant gewesen wäre, und an dem Leiterin Gertraud Kopp dann entschlossen während des gesamten Lockdowns online proben ließ. Ein Stück, das man nicht zuletzt deshalb einmal gesehen haben sollte, weil es wie kein anderes das Selbstverständnis zeitgenössischen Theaters begreifbar macht. Und das auf eine so wunderbar humorige und selbstironische Art und Weise, dass man nicht nur die...

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