Fei im Theater 38
Gasa Valga lässt tief blicken

Christine Freim Im Stadtblatt | Foto: Stadtblatt
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Mit diesem Stück, sagt TLT-Tanzchef und Publikumsliebling Enrique Gasa Valga, habe er es sich nach 25 Jahren gegönnt, in seine Heimat Katalonien einzutauchen. Endlich, möchte man ihm zurufen. Denn „Terra Baixa“, das auf dem gleichnamigen Theaterstück des katalanischen Dichters Àngel Guimerà basiert und vergangenen Freitag seine gefeierte Premiere vor Publikum erlebte, ist eines seiner bis dato emotional eindringlichsten Tanzstücke. Und es ist eine Hommage auf die widerständige Kraft der Frauen. Denn anders als Guimerà erzählt Gasa Valga diese Geschichte aus der Perspektive der Hauptfigur Marta, der es tatsächlich gelingen wird, sich aus der fatalen sexuellen wie materiellen Abhängigkeit des alles und jeden beherrschenden Großgrundbesitzers Sebastía zu befreien. Gasa Valgas Sympathie gehört aber auch Schäfer Manelic, der sich trotz des überbordenden toxischen Machismo rund um ihn herum noch seine Liebesfähigkeit bewahren konnte. Die natürlich mit einer enormen Leidensfähigkeit einhergeht- Was sich nicht zuletzt auch in den betörend schönen dunklen Liedern der vielfach ausgezeichneten katalanischen Sängerin und Komponistin Sílvia Pérez Cruz widerspiegelt, die Gasa Valga insbesondere für Martas Szenen auswählte. Lara Brandi und Mingfu Guo sind als Mara und Manelic dabei sowohl tänzerisch wie darstellerisch schlichtweg brillant. Helfried Lauckners Bühne ist eine reduziert symbolistische Holzarchitektur, die zuletzt einen Ausgang Richtung Freiheit zulässt. Und mehr und mehr überkommt einen tatsächlich das Gefühl, in das alte Katalonien abzutauchen.

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