Frei im Theater 44
Wo die Mama recht hat, hat sie recht
Es gibt kaum ein Interview, in dem Enrique Gasa Valga nicht zumindest ein Mal seine Mama erwähnt. Beim neuesten Tanzstück des Sohnes steht sie sogar mit ganzem Namen an prominenter Stelle im Programmheft. Denn die Idee zu dieser getanzten Biografie über die längst zur Ikone gewordene Romy Schneider stammt von ihr: Gracia Valga.
Wo die Mama recht hat, hat sie recht. Ganz ähnlich wie Romy, die mit der Kamera und ihrem jeweiligen Gegenüber zu flirten verstand wie kaum eine andere, weiß auch Gasa Valga sehr genau, wie er sein Publikum für sich einnimmt: nämlich durch perfekt aufbereitete Ästhetik und Sinnlichkeit und eine bis ins letzte Detail spürbare Passion für das, was er gerade erzählen möchte.
Auch bei Romy Schneider nützt er die gesamte Palette an Verführungsmöglichkeiten, die das Theater ihm bietet: angefangen von einer raffinierten Bühnenkonstruktion (Helfried Lauckner) mit wechselnden Videoprojektionen (Alberto Serradó) bis hin zur eindrucksvollen Lichtführung (Florian Weisleitner).
Nicht zu vergessen natürlich einnehmend schöne Kostüme (Birgit Edelbauer-Heiss) und eine ebenso stimmungsvolle wie hochassoziative Musikauswahl. Camilla Danesi verkörpert eindrucksvoll Romys mädchenhafte Fragilität und ihre lebenslange, zusehends verzweifeltere Suche nach sich selbst. Und Addison Ector versprüht als ihr androgyner Schatten jene leichtfüßige Anmut, mit der Romy Schneider einen auch heute noch auf der Leinwand verzaubert.
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