Vergänglichkeit ist das Leben

Beiträge zum Thema Vergänglichkeit ist das Leben

Farbenprächtiger, goldener Herbst...
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Herbst - von Christian Morgenstern

Zu Golde ward die Welt; zu lange traf der Sonne süßer Strahl das Blatt, den Zweig. Nun neig dich, Welt, hinab. Bald sinkt's von droben dir in flockigen Geweben verschleiernd zu,  und bringt dir Ruh, o Welt,  o dir, zu Gold geliebtes Leben - Ruh.

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Blätter - Rainer Maria Rilke (1875 - 1926)

Die Blätter fallen, fallen wie von weit, als welkten in den Himmeln ferne Gärten. Sie fallen mit verneinender Gebärde -  und in den Nächten fällt die schwere Erde aus allen Sternen in die Einsamkeit. Wir alle fallen. Diese Hand da fällt und sieh dir andre an: es ist in allen! Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen, unendlich sanft in seinen Händen hält.

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Wünsche allen einen schönen Tag!                                      Je freier man atmet, je freier man lebt.   (Foto: Pixaby)
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O, trübe diese Tage nicht ... von Theodor Fontane

O trübe diese Tage nicht, sie sind der letzte Sonnenschein. Wie lange, und es lischt das Licht und unser Winter bricht herein. Dies ist die Zeit, wo jeder Tag, viel Tage gilt in seinem Wert. Weil man's nicht mehr erhoffen mag, dass so die Stunde wiederkehrt. Die Flut des Lebens ist dahin - es ebbt in seinem Stolz und Reiz, und sieh, es schleicht in unsern Sinn ein banger, nie gekannter Geiz. Ein süßer Geiz, der Stunden zählt. Und jede prüft auf ihren Glanz - oh sorge, dass uns keine fehlt, und...

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Blätterfall - Poesie von Gerhart Hauptmann (1862 - 1946)

Er kommt heran mit leisem Schritte in stiller Nacht und hat umreift so Baum als Hütte, eh du erwacht. Du öffnest deiner Pforte Riegel und trittst hinaus, Reifsilber blinkt um Wald und Hügel und um dein Haus. Noch stehen dicht belaubt die Bäume. O still, o still, wer nicht die letzten Frühlingsträume verscheuchen will. Von Blatt zu Blatt tönt hinüber ein trübes Wort: Der Lenz, das Leben ist vorüber, wir müssen fort! Und ach, die Sonne, die sonst immer das Licht gebracht, sie bringt mit ihrem...

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