Redaktion

Fasnacht und Schleicherlaufen 2020 in Telfs
Aufführung vom "Bachoufn" beim Schleicherlaufen 2020

18. Februar 2020, 10:25 Uhr

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Auch der "Bachoufn" sorgte für eine unterhaltsame Aufführung beim Schleicherlaufen 2020.
hochgeladen von Georg Larcher

Wir veröffentlichen die Texte von den Aufführungen aller Wagen und Gruppen (Links am Ende des Textes) beim Schleicherlaufen am 2. Februar 2020, sowie vom Naz-Ausgraben- und Eingraben (anschließend). Hier die Texte vom "Bachoufn":

TELFS. Wie es bei der Fasnacht der Brauch ist, gehen die "sprechenden" Gruppen bei den öffentlichen Aufführungen nicht gerade sehr zimperlich mit den örtlichen OrtspolitikerInnen um, so manches gesellschaftliches Problem wird ohne Maulkorb, im Dialekt und überzogen zur Sprache gebracht.
Talentierte Schauspieler der Volksbühne Telfs und andere sprachgewandte Telfer sorgen seit 1985 wieder (nach einer Pause ab 1965) beim "Bachoufn" für eine unterhaltsame Aufführung. Natürlich geht es beim Bachoufn sehr heiß zu, und für die Zuschauer gibt's den einen oder anderen Brotlaib, der durch die Luft fliegt! Viel Spaß bei der Nachlese!

Bäck´nladele „Bachof´nmultifunktionsshop“

Ort: Bachof´n mit Verkaufsbudl, auf dem Dach rotierende Leuchtreklame „Postpartner“ „Fundamt“ „Beschwerdestelle“ „Bücherei“ und diverse Werbeaufschriften (Baumeister Fritz, Krismerguss, Baumarkt Canal, Rohowsky Feuerhaus usw.)
Bäcker: Hans-Peter
Verkäuferin: Gert
Gsell: Philipp
Lehrling: Sebastian
Kundin 1: Harald
Kunde 2: Werner N.
Kunde 3: Karl H.

Bäcker: Wahnsinn, was mir für a Glück ham, dass iatz alles ausg´lagert weard, so kennen miar Bäck´n a überleb´n: Vun der Gemeinde ham mir des Fundamt, von der Poscht die Pack´l´n und vielleicht wer´n miar a no Bezirksgerichtsaußenstell`.
Verkäuferin: Und neb´nbei werd mehr Brot kaft.
Bäcker: Horch zua, was i da für an Briaf kriag hab: Liebes Fundamt. Habe gestern um 18 Uhr meinen hinteren Backenzahn verloren. Besonderes Kennzeichen: Faul , vereitert und nur zwei Wurzeln. Rückmeldung unter Kennwort „Zahnlos“ an Didi. Blödsinn, „Hirnlos“ müasset des hoass´n.
Verkäuferin: Du, Chef, da isch a schwar´s Pack´l für die Gemeinde kemmen. Des holt aber schon seit a Woch´n niamand ab. (stapelt Pakete)
Bäcker: Da sein wahrscheinlich die ausg´lagert´n Schuld´n vum Schwimmbad drein!
G´sell: (mit Flinte) Du Moaschter, was soll des G´wahr in der Bachstub´n?
Bäcker: In Gott´s nam, des g´heart ja ins Fundamt, des hat der Dornauer im Porsche vergess´n und die Puz war des z´g´fahrlich, weil´s g´lad´´n isch.
G´sell: Ah so, i han g´moant, mir soll´n Löcher in die Linzeraug´n schiass´n. (ab)
Kundin: Griaß Gott. Mei, ham Sie vielleicht mein Chrissie g´sechn. I suach´n schua seit geschtern.
Verkäuferin: Mach´n´s sich nix draus. Vielleicht isch er bei der Fasnacht verhockt.
Kundin: Aber der trinkt ja koan Alkohol, lei Wasser und des nit viel.
Verkäuferin: Ja, wia alt isch er denn, der Chrissie, isch er vielleicht a bissl verwirrt?
Kundin:Aber na, der isch ja erscht acht Jahr alt.
Bäcker: Was, erscht achte, da miass´ns zur Polizei!
Kundin: Iatz giahn´s, der isch scho öfter über Nacht aus gwes´n.
Verkäuferin: A Kind mit acht Jahr bleibt nit über Nacht aus.
Kundin: Wer redt denn vun an Kind, der Chrissie isch ja mei Daggl (zieht Maulkorb aus der Tasche). Und iatzt mecht i no an frisch´n Weck´n.
Kunde 2: (Trommelt nervös auf den Tresen)
Kunde 3: (Sandler, Bierdose in der Hand) Kannt´n Sie amol weiter toan, mir weard´s Bier schu warm, vor i a Jaus´n kriag!
Kundin: Reg´n sie sich nit auf, nix arbeit´n, aber frech, sie ham den ganz´n Tag derweil.
Verkäuferin: (bringt den Wecken) 2 Euro 50, bitte sehr!
Kundin: Was, so teuer, beim Lidl koschtet´s lei 2 Euro. I zahl mit der Kart´n
Verkäuferin: Hamm er nit!
Kundin: Nacher schreib´n´s es auf! (Geht leise schimpfend ab)
Kunde 2: (zeigt mit zwei Fingern)
Verkäuferin: Was heit lei oa Semmele? Isch recht, Herr Sagler, zwoa Semmelen, wia allweil, bitte sehr, 90 Cent, bitte sehr. Dank schian, an schianen Tag no. (Stellt dem Kunden 3 eine Bierdose auf den Tresen)
Kunde 2: (zahlt, geht wortlos grüßend ab zum Lümmeltisch)
Kunde 3: I zahl´s spater. (Stellt sich zum Lümmeltisch)
G´sell: Du, Chef, isch des Mullauto a vom SPÖ-Chef, weil der alm soviel Mull redet?
Bäcker: Aber naa, des hat die Gemeinde bei uns unterg´schtellt, weil die Garasch´im neich´n Wertschtoffsammelscenter a biss´l z´kloan g´rat´n isch.
Kunde 3: „Wertschtoffsammelcenter“, a so a bled´s Wort, friager hat mer oanfach „zum Hugo“ g´sagt.
Lehrling: Sie, Herr Chef, im Fundkammerle stiahn zwölf Blauliachter, wo kemmen denn de her?
Verkäuferin: Ah, des han i vergess´n dazua zun schreib´n. De sein vun de Polizeipferd vom Kickl. Die kemmen ja iatzt beim Lechner in die Wurscht.
Lehrling: De kannt´n miar auf die Gemeindeauto montier´n. De ham´s nämlich um halbfünfe allweil so eilig hoam.
Lehrling: Moaschter, da isch des frische Brot.
Bäcker: Ja sag amal! Was ist denn mit dem Loabele los, des isch ja ganz schwarz.
Lehrling: Vielleicht isch des von der ÖVP.
Bäcker: Blödsinn, de sein ja iatzt türkisgrian.
Lehrling: Ahso! Türkis! Nacher hatt´n mir mehr Türggnmeahl und Schpinat nemmen soll´n
Bäcker: Mach´ koane Witz, dö Loabelen müass´n weck, aber dalli!
G´sell: Isch recht, dann schmeiß mer´s halt unter die Leut (werfen Loabelen aus)
Ausfahrt mit Musik

Bachof´n 2020 Nazausgrab´n

Liaber Naz, du kloane Pupp´n!
An schianen Gruaß von ins´rer Grupp´n!
Endlich bisch wieder aus dei´m Loch herob´n,
für des woll´n miar di sakrisch lob´n.
Lob´n tian miar a an Hauf´n Leut,
dei ins g´holf´n ham bis heut.
Ganz oanfach und unkompliziert
hat der Stefan vom Waldhart inser Hitt´n gfiahrt.
I´m Markus Rauth für sein Wag´n
tian miar a ganz herzlich Dankschian sag´n.
Sogar sein Traktor mit´m Fahrer will er ins geb´n,
Hoch soll er dafür leb´n!
Alle andern Helfer a a groaßes Dankschian,
miar wer´n ins sicher revanchier´n.
No oans Naz, meg´sch du mit´m Bus nach St. Georgen
kriag´sch leider beim Umsteig´n groaße Sorg´n.
So rat i dir, du kloaner Maxi,
nimm liaber glei a Taxi!
Iatz schenk mer dir du kloaner Lapp´n
inser schiane Bäck´nkappn.
So wünsch´mer ins weiter, liaber Naz´l halt
Unter die Grupp´n so an guat´n Zusammenhalt!
Auf a guate Fasnacht! Guat Toag!!!

Nazeingrab´n 2020 (Werner, Hans-Peter, Hari)

Liaber Naz, es isch so weit,
iatzt kimmt für di a miese Zeit.
Fascht fünf Jahr ohne Rach´n, Sauf´n, Fress´n und Schpeib´n
muasch du in deiner Truch´n bleib´n.
Will´sch du dir an Essen vorbeschtell´n,
tat i dir die Munde nit empfehl´n!
Der Wiart, der schickt di oanfach weiter,
soll er sei Gulasch selber fress´n, der Heiter.
Geg´nüber beim Kouzina i´m Griech´nwirt,
weard um dreiviertelzehne no freundlich kocht und serviert.
Von dera Gaschtfreindschaft a dicke Scheib´n
kannt sich der Rainer eppas ouerschneid´n.
Liab´s Naz´l, dank schian für dei´ Regiment,
guat hasch´es g´macht, a jeder di kennt.
Der HC kriagt sei Kett´n wieder,
hat von dir g´lernt und weard nit zwider.
Zum Schluss kriag´sch no an hart´n Weggn,
nar kannsch di fünf Jahr im Grabl verschteck´n.
Pfiat di, liaber Fratz!