Gratis WLAN ist nicht für alle was

Foto: pixabay

REGION. (jus) Die EU hat kürzlich ein WLAN-Fördergesetz beschlossen. Demnach fördert die Europäische Union mit 15.000 Euro pro Gemeinde freies WLAN im öffentlichen Raum, 120 Millionen stehen bis 2019 zur Verfügung. Die österreichischen Gemeinden können sich zwar schon jetzt unter www.wifi4eu.eu bewerben, noch hat der Wettlauf ums Geld aber nicht begonnen. Der Startschuss fällt am 15. Mai, dann gilt: wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Demnach ist also Schnelligkeit angesagt, denn nur ungefähr 1000 Gemeinden kommen EU-weit zum Zug.

Lage in den Gemeinden

Die Gemeinde Reith hat sich schon mit dem Thema befasst, sie wollen sich in Kürze für das Projekt bewerben. Wenn alles funktioniert, soll den Bürgern in Zukunft gratis Wlan am Dorfplatz zur Verfügung stehen. Zirl zeigt ebenfalls großes Interesse und hat sich schon registriert. Seefeld interessiert sich nicht für die Förderung, weil es hier ohnehin schon seit einigen Jahren kostenloses Wlan im Ortsgebiet gibt. Die Leutascher haben sich noch nicht damit befasst, in Scharnitz wird man sich eher nicht bewerben. Grund dafür sind laut Bgm Isabella Blaha die fehlenden Grundvoraussetzungen: "Ich habe zwar einen Ausschuss darauf angesetzt, aber vermutlich müssten wir selbst zu viel Geld in die Hand nehmen. Schon in der Vergangenheit ist es oft an den fehlenden Voraussetzungen gescheitert." Entlang der Salzstraße fällt das Interesse deutlich geringer aus: So zeigt Hatting zum Beispiel kein Interesse an der Aktion. Auch in Inzing will man sich nicht bewerben. "Wir haben auch das gratis Wlan im Schwimmbad wieder abgeschafft, weil die Nachfrage zu gering war. Außerdem muss die Qualität zu 100 Prozent passen, sonst interessiert es die Leute nicht", erklärt Bgm Josef Walch. Darüber hinaus konzentriere man sich momentan auf den Ausbau des Breitbandes, aber auch das bringe immer wieder Probleme. In Flaurling hat man sich noch nicht eingehend mit dem Thema beschäftigt, will das aber in naher Zukunft tun. Bis jetzt wäre noch keine Zeit gewesen. Pfaffenhofen erteilt der Aktion ebenfalls eine Absage. Da man zur Zeit noch keinen richtigen "Dorfplatz" hat, werde das Projekt erst mit der Neugestaltung des Dorfes interessant, heißt es von Seiten der Gemeinde. Der Pollinger Gemeinderat Daniel Burger spricht sich ebenfalls gegen die Aktion aus: "Meiner Meinung nach ist das ganze Projekt nicht ganz zu Ende gedacht. Das würde sich insgesamt nicht rechnen." Die Förderung sei für die Gemeinde Polling demnach uninteressant. Auch, weil das Breitband derzeit erst ausgebaut wird.

Glasfaserausbau maßgeblich

Voraussetzung für ein funktionierendes WLAN sei aber der Glasfaserausbau in den ländlichen Regionen, erklärt ÖVP-Europaabgeordneter: "Wie beim superschnellen 5G-Internet müssen die Hotspots am Glasfasernetz hängen, damit sie optimal funktionieren können." Dabei solle man bei Infrastrukturprojekten mitdenken: "Wo für eine Straße, einen Tunnel oder sonst ein Vorhaben aufgegraben wird, muss auch ein Glasfaserkabel verlegt werden", betont der Europapolitiker.

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