Thomas Widerin startet neues Abenteuer
Noch 100 Tage: Von Seefeld über Amerika "nach Hause"

Auf zu neuen Abenteuern macht sich Thomas Widerin mit seinem Rad und dem gesamten Bedarf im Gepäck. | Foto: Thomas Widerin
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  • Auf zu neuen Abenteuern macht sich Thomas Widerin mit seinem Rad und dem gesamten Bedarf im Gepäck.
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Es tut es wieder - und dieses Mal geht er weiter: Thomas Widerin möchte seinen Traum verwirklichen und mit seinem Fahrrad eine Weltreise machen. "Es soll der krönende Abschluss meiner Rad-Abenteuer werden." Am 10. August 2023, geht's los!

SEEFELD. Die Weltreise mit seinem Rose-Gravel-Bike und mit wasserdichtem Material der Fa. Ortlieb bzw. 25. kg schwerem Gepäck, "by fair means", also ohne fremde Hilfe und ohne Begleitung, war schon lange ein Ziel von Thomas Widerin aus Seefeld, der über seine bisherigen Abenteuer drei Büche füllte.
Die Vorbereitungen für die neue Tour laufen bereits seit zwei Jahren. Mit Alexander Prachensky von der Agentur Comdesign.net aus Seefeld hat Widerin einen professionellen Projektbetreuer. Wichtig neben der detaillierten Vorbereitung ist vor allem die Ausrüstung: Widerin will für jeden Fall gerüstet sein, auch medizinisch und für jeden Defekt am Rad. Ersatzteile und Drohne sowie Kommunikationsmittel sind auch mit dabei.
Was auf ihn zukommt, weiß Widerin nicht, daher hat er sich auch kein zeitliches Ziel gesetzt: "Ich möchte ohne Zeitruck losfahren, man weiß nie wie es gesundheitlich aussieht, ob Defekte mich aufhalten, Wetter oder andere Hürden auf mich warten." Der Start ist jedenfalls fix: "Meine Tätigkeit als Flugretter beim ÖAMTC Notarzthubschrauber „Christophorus 1“ endet heuer, so habe ich die Zeit, das Unternehmen zu starten."

"Long Way Home 2023 - From Alaska to Austria"

Nach vielen Höhen und Tiefen, einigen Watschen, die er einstecken musste und auch nach vielen Glücksmomenten macht sich der Seefelder auf zum neuen Abenteuer, wie er auch auf seiner Homepage die Beweggründe beschreibt.
Bücher und Multivisionsvorträge sollen auch nach dieser Reise folgen. Dafür sammelt Widerin professionelles Fotomaterial, auch eine Drohne ist an "Bord", um spektakuläre Aufnahmen zu liefern. "Ich habe Fotokurse gemacht und auch Spanisch gelernt. Mit meinen Erzählungen und Vorträgen möchte ich die Reise finanzieren."
Über die Sozialen Medien und auch über Bezirksblätter möchte Widerin die Leute auf dem Laufenden halten, über den Verlauf seiner Reise unter dem Titel "Long Way Home 2023 - From Alaska to Austria". Damit ist die Route fix, und auch der Sinn des ganzen: "Vielleicht kann ich durch das Präsentieren meiner Abenteuer jemanden dazu ermutigen, seine Träume ebenso umzusetzen."
Widerin ist für bekannte Radmagazine als Autor tätig und hat bereits zwei Bücher verfasst, in denen er über seine bisherigen Abenteuer auf dem Fahrrad berichtet (Links zu den Büchern: "Meilenweit zur Kühlbox" sowie "Das Stinktier, der Sheriff und ich").
In seinen Büchern berichtet der Seefelder über die bisherigen zwei Reisen, eine endete 2014 mit einem Burnout (Meilenweit zum Burnout), die andere startet 2016 da, wo Widerin damals vom Rad "gefallen" ist (Seefelder mit dem Rad 66 Tage durch Amerika). Ein weiteres Buch wird nach der kommenden Reise folgen.

Hungrig und offen für neue Abenteuer ...

Bis zu seinem 43. Lebensjahr hatte Thomas Widerin mit dem Radfahren überhaupt nichts zu tun. Ein Fernsehbericht über das „Race across America“ (über 5.000 km, von der Westküste zur Ostküste Amerikas) hat ihn bekehrt: Ab sofort wollte er die Welt mit dem Fahrrad erkunden.

"Allein, mit Schlafsack, Zelt und allem notwendigen Material. Mein Motto sollte sein: „Fair radeln!“

Nachdem Nordamerika und Kanada nahezu komplett umrundet waren, haben ihn die zwei Jahre „Corona-Pause“ noch nachdenklicher gemacht:

"Meine Gedanken sind oft zurück gegangen in meine Zeit als Polizist. Diesen Beruf habe ich über 36 Jahre lang ausgeübt. Und auch an meine Zeit als Flugretter."

Nach seiner "Pensionierung" nach 27 Jahren bei der Flugrettung (3000 Einsätzen, 12.000 Starts und Landungen mit dem C1) startet Widerin mit 60 sein bisher abenteuerlichstes Projekt: Mit dem Fahrrad von Alaska nach Österreich!

"Alles geht einmal zu Ende. Ich habe nun schon einiges erlebt. In meinem Berufs- und Privatleben, aber auch auf meinen Radreisen. Es hat viele schöne Zeiten gegeben, aber immer wieder war ich auch auf der Suche. Was ich genau gesucht habe, kann ich nicht beschreiben. Aber eines weiß ich: Es ist an der Zeit, die Suche zu beenden und anzukommen. Ein letztes großes Abenteuer möchte ich noch erleben. Und bei diesem Abenteuer führt mich jeder einzelne Pedaltritt auf meinem Fahrrad immer weiter in Richtung Heimat. Aber dazwischen liegen fast 30.000 Kilometer..."

Die Route

Widerin fliegt am 10. August 2023 nach Alaska und steigt in Fairbanks auf sein Rose-Bike, fährt entlang dem kompletten Alaska Highways. Es folgen Jasper, Banff und der Kootenay Nationalpark. Weitere 300 km südlich radelt er in Idaho von Canada in die USA hinein. Entlang der berühmten Highways 101 und 1 geht es hinunter bis nach San Francisco.
Mit seiner Lebensgefährtin Silvia geht es dann zum Yosemite Nationalpark und nach Las Vegas. Allein führt ihn meine Radroute bis nach Houston in Texas.
Für den Abschnitt Houston – Cancun in Mexico steigt er auf ein Schiff - zur Erkundung von Zentralamerika. "Dort bin ich noch nie gewesen. Schon deshalb möchte ich alle dortigen Staaten (Mexico, Belize, Guatemala, Honduras, El Salvador, Nicaragua, Costa Rica und Panama) zumindest „anschneiden“ und mit meinem Bike bis nach Panama City radeln."
Den gefährlichen Dschungelabschnitt spart sich der Tiroler und steigt wieder auf das Schiff um. Nächstes großes Ziel: Lima in Peru. Es folgt die Andenüberquerung. "Ich war noch nie über 5000 Meter mit dem Rad, es wird eine ganz neue Erfahrung."
Weiter geht es von Chile nach Argentinien und nach Brasilien zur Gottesstatue von Rio de Janeiro.
Da soll es die Möglichkeit geben, mit einem Containerschiff nach Afrika zu gelangen. Arbeit an Bord sollen die Kosten minimieren. Von Kapstadt geht es durch Südafrika Richtung Norden in einige Nationalparks von Namibia. Dann erfolgt das Queren vom Westen in Richtung Nordosten bis hinauf nach Nairobi in Kenia. "Das Durchqueren des riesigen Kontinentes von Osten nach Westen, mitten durch die großen Wüstengebiete, ist mir doch ein wenig zu gefährlich." Casablanca soll dann Ausgangspunkt jenes Teiles sein, der ihn über Gibraltar zurück nach Südeuropa führt. Über Spanien und Frankreich, vielleicht auch über Großbritannien nach Dänemark soll es dann südwärts gehen – immer näher Richtung Tiroler Berge „nach Hause".

Übrigens: Gemeinsam mit Marianne Hengl vom Verein RollOn Austria wird es ein Charity Projekt geben, das währen dieser gesamten Reise läuft, erklärt Widerin: "Ich möchte gerne ein wenig Geld sammeln für ihren Verein." Nähere Infos dazu dann unmittelbar vor der Reise.

Hier zur Homepage von Thomas Widerin, seine Radreisen und mit dem neuen Plan: https://www.thomas-widerin.at

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