Regionale Ergebnisse TIROL „Hallo Leben": Ablenkung durch's Handy

Handy am Steuer - nicht geheuer: Durch Unachtsamkeit passierten im Vorjahr 17 tödliche Unfälle, bei denen 19 Menschen ums Leben kamen. | Foto: Cartoon Roman Ritscher
  • Handy am Steuer - nicht geheuer: Durch Unachtsamkeit passierten im Vorjahr 17 tödliche Unfälle, bei denen 19 Menschen ums Leben kamen.
  • Foto: Cartoon Roman Ritscher
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Warum kann man nicht widerstehen, eine Nachricht zu lesen - obwohl man weiß und erlebt hat, dass es stark ablenkt? Die Verkehrspsychologie liefert Erklärungsansätze: Es liegt ein gefährliches Gemisch aus positiver Einstellung zum Handy am Steuer, subjektiver Wahrnehmung der Anderen und falscher Selbsteinschätzung vor. Hinzu kommt, dass Handygebrauch – obwohl seit fast 20 Jahren verboten – für viele bereits zur alltäglichen Gewohnheit wurde.

„Hallo Leben“ Kampagne gegen den Blindflug

Ablenkung ist dabei vor Übermüdung, zu hohem Tempo und zu wenig Abstand unangefochtene Unfallursache Nummer Eins. Nach der vorläufigen Unfallbilanz für 2017 kamen im Vorjahr 56 Personen auf Österreichs Autobahnen und Schnellstraßen ums Leben – durch Unachtsamkeit passierten 17 tödliche Unfälle, bei denen 19 Menschen ums Leben kamen. Verkehrssicherheit ist „Teamwork“: Die ASFINAG übernimmt Verantwortung für sichere Straßen und Tunnel. Aber nur wenn möglichst alle Lenker/innen die Regeln befolgen, klappt es auch mit der Verkehrssicherheit. Im Rahmen von „Hallo Leben“, der Initiative für ein sicheres Miteinander auf Österreichs Straßen, setzt die ASFINAG daher einen Info-Schwerpunkt zum Thema Ablenkung.

Die Zahlen aus Tirol:

Im Jahr 2017 kamen auf Tirols Autobahnen und Schnellstraßen zwei Personen ums Leben (beide auf A 12 Inntal Autobahn). Grundsätzlich kann aus der Umfrage heraus festgestellt werden, dass jede dritte Tirolerin, jeder dritte Tiroler während der Fahrt zum Handy greift.
20 Prozent der befragten Tirolerinnen und Tiroler gaben an, mit dem Handy während der Fahrt ohne Freisprecheinrichtung oft oder sehr oft zu telefonieren. Und das, obwohl 69 Prozent der Befragten angaben, dass dies als stark oder sehr stark ablenkend empfunden wird. Gar 27 Prozent gaben an, nie mit Handy samt Freisprecheinrichtung zu telefonieren. SMS/E-Mail/Messages lesen während der Fahrt – 26 Prozent der befragten Tiroler/innen gaben an, das oft oder sehr oft zu machen. Immerhin sagte die Hälfte der Befragten, das überhaupt nie zu tun. 18 Prozent gaben an, SMS/E-Mails/Messages manchmal bis oft während der Fahrt zu schreiben. Und das, obwohl 84 Prozent der Befragten angaben, dass das Schreiben während der Fahrt stark oder sehr stark ablenkt. 40 Prozent der Tiroler/innen gaben an, das Navi während der Fahrt zu bedienen. Eine klare Aussage gibt es in Tirol zum Thema „Schminken, Rasieren, Frisieren während der Fahrt": 91 Prozent sagten, das nie zu tun. Auf die Frage „Was haben Sie selbst als Fahrer/in während der Fahrt schon einmal fotografiert oder gefilmt?“ antworteten 22 Prozent mit „besondere Wetterverhältnisse“, 13 Prozent „andere interessante Fahrzeuge“ und 27 Prozent „Naturergeignisse“. Im Stop-and-Go-Verkehr gaben 23 Prozent der befragten Tiroler/innen an, öfter mal zum Handy zu greifen – 13 Prozent sagten, das eigentlich immer zu tun. Interessant dabei die Tätigkeit mit dem Handy im Stop-and-Go-Verkehr: 50 Prozent sagten, jemanden eine Nachricht zu schreiben, dass es später werden wird. 60 Prozent gaben an, in den vergangenen 12 Monaten schon einmal plötzlich bremsen zu müssen, weil sie abgelenkt waren. 37 Prozent gaben an, jemanden durch Ablenkung zu dicht aufgefahren zu sein.

Drei ASFINAG-Tipps gegen Ablenkung

- Erledigen Sie alles, was nicht zum „reinen Fahren“ gehört, vorher oder nachher. Egal ob Trinken, Rauchen, Einstellen des Navis oder ein Telefonat.
- Elektronische Geräte nach Möglichkeit nicht bedienen: Egal ob Nutzung des Handys oder Einlegen einer CD.
- Gegenstände griffbereit hinlegen: z.B. die Sonnenbrille. Alles andere wie Zeitschriften, Unterlagen, Trinkflaschen etc. gehört in den Kofferraum oder im Fahrgastraum sicher verstaut und nicht auf den Beifahrersitz.


ZITAT Geschäftsführer Stefan Siegele:


„Die ASFINAG sorgt für möglichst sichere Autobahnen und Tunnel. Sicherheit ist aber Teamwork – wir glauben, dass wenn sich Lenkerinnen und Lenker an die wichtigsten Regeln halten, wir nochmals eine deutlich spürbare Verbesserung bei der Sicherheit auf Tirols Autobahnen und Schnellstraßen erreichen werden. Wie das geht - ganz einfach: Handy weglegen und die Augen auf die Straße.“
„Wir wissen, dass der Blick und das Hantieren mit dem Handy hinter dem Steuer Gewohnheit geworden ist. Aber: das ist während der Fahrt seit knapp zwei Jahrzehnten verboten. Mit der Kampagne `Hallo Leben` wollen wir das Bewusstsein dafür schaffen, dass man mit Ablenkung und Blindflug auf Autobahnen sich selbst und andere gefährdet.“

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