Energiekrise
Sparkurs für Skigebiete am Seefelder Plateau

Die steigenden Energiekosten machen auch vor den heimischen Skigebieten nicht Halt. Das Stormspar-Potential am Plateau scheint allerdings nahezu ausgereizt. | Foto: Liebl
  • Die steigenden Energiekosten machen auch vor den heimischen Skigebieten nicht Halt. Das Stormspar-Potential am Plateau scheint allerdings nahezu ausgereizt.
  • Foto: Liebl
  • hochgeladen von Nicolas Lair

Die Energiekrise ist längst auch bei den heimischen Skilift-Betreibern angekommen. Strom und Wasser sind schon jetzt um einiges teurer geworden, im Winter sollen die Preise weiter steigen. Im Härtefall müssen die Skigebiete am Seefelder Plateau ihren Betrieb reduzieren.

SEEFELD. Noch wartet man in den Skigebieten auf Verbrauchsbeschränkungen seitens der Regierung. Tirols Seilbahn-Obmann Franz Hörl spricht von einem Sparpotential von bis zu 15%: "Wir prüfen alle Einsparmöglichkeiten(...) Man kann Gondeln reduzieren, langsamer fahren oder weniger Pisten beschneien." Auch eine Einstellung des Nachtskilaufs wird diskutiert.

Abwarten und planen

In der Tourismusregion Seefeld wartet man die Vorgaben der Regierung noch geduldig ab, bevor irgendwelche neuen Schritte gesetzt werden. Auf der Rosshütte wurden bereits im Vorjahr die Nachtskilauf-Tage von vier auf zwei reduziert und generell an allen Ecken und Enden gespart. Hier aber nicht zuletzt wegen dem großen Schuldenberg, den man Stück für Stück abbaut. Bergbahnen Rosshütte-Geschäftsführer Richard Schneider sucht ständig nach Spar-Möglichkeiten:

"Wir sind gerade am überlegen was wir machen können – was sinnvoll ist und was nicht. Jetzt werden Maßnahmenpakete geschnürt und was wir schlussendlich durchsetzen, entscheiden wir dann vor dem Winter. Wir schauen aber sowieso laufend wo wir Strom sparen können. Photovoltaik-Ausbau oder ähnliches wird in Zukunft auch ein Thema sein – das wird immer wichtiger."

"Qualität beibehalten"

Auf die Frage, ob man sich vorstellen kann, in Zukunft manche der 13 Pisten nicht zu beschneien, antwortet Schneider:

"In aller erster Linie wollen wir schon die Qualität bieten die dem Gast auch zusteht. In aller erste Linie glaube ich muss man Sparmaßnahmen setzen, die nicht direkt das Qualitäts-Erlebnis des Gastes beeinflussen. Es gilt, als Betrieb im Hintergrund bewusster zu handeln und Energie zu sparen. Wir wollen einen den Umständen entsprechend normalen Winterbetrieb aufrecht erhalten und auch durchziehen, müssen aber natürlich auch noch darauf warten, welche Vorgaben von der Regierung kommen."

Noch mehr sparen ist schwierig

Mit 60 Hektar gehört die Rosshütte in Seefeld zu einem der kleineren Skigebiete, wenn man z.B. St. Anton mit 16.580 Hektar, Ischgl mit 515 Hektar oder Sölden mit 467 Hektar Pistenfläche zum Vergleich zieht. Der Gschwandtkopf und die anderen kleinen Skigebiete am Plateau, welche allesamt nicht über 11 Kilometer Piste hinauskommen, tun sich schwerer Sparmaßnahmen zu treffen, als die großen Skiresorts. Am Gschwandtkopf beispielsweise würde eine nicht vollständige Beschneiung oder das Wecklassen eines Liftes einen großen Einschnitt in das Ski-Erlebnis bedeuten. Wenn in St. Anton einige der 88 Seilbahnen und Skilifte für auf Halbmast laufen oder für gewisse Zeit weggelassen werden, fällt das kaum auf. So haben es kleine Skigebiete schwerer, Energie zu sparen, wie Leonie Schneider von den Gschwandtkopf-Liften betont:

"Wir produzieren nur Schnee, wenn es effektiv möglich ist, sprich  es kalt genug ist. Das sind nicht viele Tage im Jahr. Diese Tage brauchen wir auch unbedingt um das Gebiet befahrbar zu machen. Wir sparen also schon indem wir nur das produzieren was effektiv benötigt wird."

Finden Sie es gut, wenn Freizeiteinrichtungen sparen?
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.