Skigebiete am Seefelder Plateau
Tests für Skifahrer sind "katastrophal"
SEEFELD, LEUTASCH. Der ohnehin schleppend laufende Skibetrieb am Seefelder Plateau erlitt durch die Testpflicht für Skifahrer einen weiteren Tiefschlag.
Willkürliche Regeln
Das kuriose daran: Fußgänger dürfen die Lifte benutzen. Auch Tourengeher und Rodler dürfen die Pisten ohne Corona-Test benützen. Selbst der Schlepplift darf von allen ohne weiteres benutzt werden. Kleine Skigebiete, die nur über Schlepplifte verfügen, haben also Glück gehabt. Nur Skifahrer die mit Sessellift oder Bahn fahren, brauchen einen negativen Corona-Test der nicht älter ist als 48 Stunden. Diese Regeln kommen den Betreibern sehr willkürlich vor und stoßen auf großes Unverständnis.
Starker Rückgang
Auch wenn von den Skigebieten selbst nicht kontrolliert werden muss, sorgt die Testpflicht für einen starken Rückgang der Besucher. Auf stichprobenartige Kontrollen durch die Polizei scheinen die meisten keine Lust zu haben. Reinhard Schneider, Geschäftsführer der „Happy Gschwandkopf-Lifte“ fühlt sich zum Narren gehalten:
"Für uns ist diese Testpflicht katastrophal, viele unserer Kunden haben ihre Ski heuer bereits in den Keller gestellt, weil sie sich für's Skifahren nicht testen lassen wollen. Das trifft uns schon beinhart. Dadurch fallen uns so gut wie alle Kunden weg. Wenn wir die Trainingsgruppen der Skischule Stams und des Tiroler Skiverbandes nicht hätten, könnten wir sofort zusperren. Mir kommt vor, man will uns Liftunternehmern das Gas abdrehen."
Ohnmacht
Als privater Unternehmer fühlt sich Schneider im Stich gelassen. Ein nur 48 Stunden gültiger Corona-Test als Voraussetzung für den Besuch des Skigebiets bringt den Betrieb auf den meisten Skipisten fast komplett zum Erliegen:
"Kleine Skigebiete wie wir können dagegen auch gar nichts machen. Wir müssen den Vorgaben der Politik folgen, auch wenn das heißt, dass wir bald zusperren müssen. Es geht aus wissenschaftlichen Studien hervor, dass das Risiko sich beim Skifahren anzustecken, gleich Null ist. Vor allem wenn man so wie wir nur offene Betriebsmittel hat. Trotzdem bekommen wir den Riegel vorgeschoben"
, so Schneider.
Eine eigene Teststation
Auch am Skigebiet Rosshütte ist ein Einbruch der Besucherzahlen merkbar. Hier griff man nun zu kreativen Mitteln und errichtete kurzerhand eine eigene Teststation in der Skialm, wo kostenlos getestet wird. Diese steht immer am Wochenende zur Vefügung und soll mehr SkifahrerInnen zum "sicheren" Skitag überreden. Aufgrund der kürzlich vergangenen Semesterferien, an denen die Rosshütte gut besucht war, merkt Geschäftsführer Werner Frießer noch keinen steilen Rückgang. Wie es nun allerdings weitergeht, weiß auch er nicht:
"Noch können wir mit den Besucherzahlen leben. Natürlich ist das kein Vergleich zu anderen Jahren und die neue Testpflicht hat das Geschäft nochmal geschwächt aber "wir leben noch". Der Zeitpunkt an dem es sich nicht mehr rechnet, das Skigebiet offen zu halten, wird wohl bald kommen. Das kann in einer Woche schon ganz anders aussehen."
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