Dorfgemeinschaft setzt sich zur Wehr
Zirl im Kampf gegen den Verkehrslärm
ZIRL. Die Gemeinde Zirl unterstützt die Dorfgemeinschaft Dirschenbach/Eigenhofen mit einem einstimmigen Beschluss im Kampf gegen den Verkehrslärm.
Enorme Geräuschkulisse
Warum die Einwohner der Zirler Weiler Dirschenbach und Eigenhofen seit Jahren unter Verkehrslärm leiden, wird jedem schnell klar, der schon einmal auf der L171 durch die Ortsteile unterwegs war. Fünf verschiedene Geschwindigkeitsbegrenzungen auf einer vergleichsweise sehr kurzen Strecke sorgen für ständiges Abbremsen und wieder Beschleunigen und damit für jede Menge Lärm. Dazu kommt die nahe gelegene Autobahn und der ASFINAG-Parkplatz auf der anderen Inn-Seite, welche Tag und Nacht für eine unangenehme Geräuschkulisse sorgen.
Kann Zirl etwas gegen die Lärmbelästigung erreichen?
Verkehr und Lärmbelastung gemessen
In den letzten Jahren hat sich die Dorfgemeinschaft Dirschenbach/Eigenhofen um Lösungen für dieses Lärm-Problem bemüht. U.a. wurden Verkehrszählungen und Lärmbelastung-Messungen durchgeführt. Die EU Richtlinien sehen einen Tageslärmpegel kleiner 53 dB und einen Nachtlärmpegel kleiner 45 dB vor. Beide Werte wurden im Zeitraum der Aufzeichnungen bis in die letzte Häuserreihe deutlich überschritten – bis zu 75dB wurden gemessen.
Forderungen präsentiert
Um die viel zu hohen Werte zu entschärfen und das Leben für die Menschen in den Zirler Weilern in Zukunft besser zu machen, stellte die Dorfgemeinschaft in der letzten Sitzung des Zirler Gemeinderats auf Einladung des Bürgermeisters einige Forderungen, bzw. Vorschläge:
- Geschwindigkeitsbegrenzung L171 ab Ortsschild Eigenhofen bis Dirschenbach auf 50 km/h durchgehend
- Zeitlich begrenzte Fahrverbote für "laute" Motorräder 95 (dB)
- Verlängerung der Lärmschutzwand auf der A12 und die Verlängerung des 100er's
- Lärm-Entschärfung am LKW Parkplatz Autobahn Inzing
- Nachtfahrverbot für Fahrzeuge über 3,5 t (ausgenommen Öffentliche Verkehrsmittel)
- Geschwindigkeitsmessanlage
- Flüsterasphalt
- Vermehrte Polizeipräsenz
- Speedbumps oder Hinderniströge.
Lange Leidenszeit
Die Dorfgemeinschaft bat die Gemeinde im Rahmen der Präsentation um Unterstützung, u.a. auch im Dialog mit dem Land. Dass der Antrag vom Zirler Gemeinderat einstimmig unterstützt wurde, sorgte in der Dorfgemeinschaft ob der bereits lang andauernden Leidenszeit für große Freude. Bürgermeister Thomas Öfner sprach sich im Pressegespräch für die Forderungen aus:
"Ich bin kein Autohasser, aber tendenziell tut mir der Autofahrer der langsamer fahren muss natürlich weniger leid, als der Bürger, der unter ständigem Lärm leidet."
Bernhard Rangger, welcher das Vorhaben präsentierte, sprach von einem beinahe "historischem Beschluss" nach vielen Jahren Leidenszeit.
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