Wen soll ich wählen?

Ich verfolge mit Spannung die TV- Konfrontationen zur Nationalratswahl. Erstens natürlich weil es bald wieder so weit ist. Die Nationalratswahl steht vor der Tür, und zweitens, wen soll man wählen? Die Schwarzen, die vor der Wahl viel versprechen und nach der Wahl alles vergessen? Die Blauen, die sich trotz relativ guter Familienpolitik mit ihrer Ausländerfeindlichkeit ins Out schießen? Die Roten, die meiner Meinung nach zwar einen guten Kanzler stellen, aber auch eine Frauenministerin, die uns Gleichberechtigungsgesetze vorschreibt, die nur die Vorzeichen ändern sollen und sonst nichts mit Gleichberechtigung zu tun haben? Die grünen Biofanatiker, die Homosexuelle für ihre Poster missbrauchen und jegliche Erklärung für das grausliche Sujet schuldig bleiben? Stronach, der die Einführung der Todesstrafe fordert? Die restlichen politischen Partien sind nicht nennenswert, aber haben natürlich auch Möglichkeit für eine Stimme beim einen oder anderen Protestwähler.

Ich muss sagen heuer bin ich erstmalig froh EU-Bürger zu sein und nicht Österreicher. Wen soll man denn wählen? Ich habe dieses Problem nicht, denn, auch wenn es heißt EU-Bürger sind Österreichern gleichgestellt, gilt das nicht für den Demokratischen Prozess. Ich darf nur bei der Gemeindewahl meine Stimme abgeben, aber nicht bei einer Landtags- oder Nationalratswahl. Ich wohne zwar seit 2005 in Österreich. Zahle meine Steuern hier, was natürlich auch dahin gehend interpretiert werden kann, dass ich vielleicht einem Österreicher den Arbeitsplatz wegnehme! Meine Kinder sprechen Österreichisch, und besuchen die österreichische Schulen und Kindergärten. Ich finde selbst, dass ich ein guter Wahl-Österreicher bin, aber trotzdem habe ich „natürlich“ weniger Rechte! Ich kann nicht als Bürgermeister kandidieren. Ich muss regelmäßig beim Finanzamt einen neuen Antrag für die Familienbeihilfe stellen, obwohl meine Frau und somit auch die Kinder Österreicher sind. Und wie gesagt wählen darf ich auch nur jedes 3. dritte Mal.

In Österreich gibt es zwar eine Frauenministerin, die dafür sorgt, dass Unternehmen gezwungen werden, Frauen als Führungskräfte einzustellen. Dass weibliche BewerberINNEN nicht Bewerber genannt werden dürfen. Dass die österreichische Bundeshymne auch die Töchter nicht unerwähnt lässt.

Aber wen kümmert es, ob ich wählen darf oder nicht? Niemand – mich heuer auch nicht! Diesmal habe ich wenigstens nicht die Qual der Wahl. Ich wünsche trotzdem allen ÖSTERREICHER viel Spaß beim Wählen.

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