Telfer Fitnessstudios fit&sun

"Viele Zusprüche geben uns Kraft in dieser Zeit"

TELFS. Lange schon herrscht Ruhe im Fitnessstudio "fit&sun" im Telfer RISA-Park, schon zu lange für viele Kunden. Vom März bis Mai des Vorjahres und wieder seit November wird nicht mehr trainiert im fit&sun in Telfs. Studiobetreiber Sylvia und Christian Pickelmann müssen bis auf unbestimmte Zeit ihre Türen geschlossen halten.

Trotz Konzept keine Öffnungen

Der Bereich zu den Fitnessgeräten ist mit Sperrbändern versehen. Dabei standen die Desinfektionsflaschen bereits vor der Corona-Ära bei den Geräten und es wurde penibel auf Hygiene geachtet. Corona und die Regierung verhindern nun, dass sich die Leute gesund erhalten, könnte man meinen.

"Wir wollen aber nicht als Jammerer da stehen. Vieles verstehen wir aber nicht, obwohl wir alle Hygieneregeln erfüllen können und die Abstandsregeln auf unseren 1000 m² problemlos eingehalten werden können. Rückenschmerzen und Gewichtszunahmen sind nur einige der Folgen durch diesen Mangel an gezieltem Training",

erklärt Christian Pickelmann, seit 1996 Fitnessstudiobetreiber. Mit Corona-tauglichen Konzepten blitzte der Verband im Ministerium ab, da helfen auch keine Impfungen und Corona-Tests.

Kunden-Beiträge ausgesetzt

Trotz Krise sollen in den Lockdowns die Kunden nicht belastet werden, erklärt Christian:

"Das ist nicht in allen Fitnessstudios selbstverständlich, aber wir wollen nicht abkassieren, und dafür keine Leistung bieten."

Sylvia ruft seit Tagen hunderte Kunden an, um den Kontakt aufrecht zu erhalten, erzählt sie:

"Bei diesen Telefonaten haben wir uns über unzählige Zusprüche gefreut, alle fit&sun-Mitglieder vermissen unser Studio, unsere familiäre Atmosphäre, soziale Kontakte beim Training ..."

Das positive Feedback hilft, so Pickelmann:

"Da wir garantieren, dass während der Zeit der Schließung keinerlei Beiträge zu bezahlen sind, hoffen wir von ganzen Herzen, dass nachher alle wieder motiviert und treu zu uns kommen."

Trotzdem gibt es Kunden, die würden gerne zahlen, aus Solidarität, um uns in der Krise zu helfen, sagt Sylvia gerührt: "Das gibt uns Kraft in dieser Zeit."

Kurz vorher kräftig investiert

Dabei haben die Telfer Fitnessstudiobetreiber noch im Vorjahr die Geräte und Studiobereiche erneuert, so Sylvia. Diese Investitionen wurden 2019 aufgrund der Umsatzzahlen geplant und sollte im Sommer 2020 umgesetzt werden. Aufgrund des Lockdowns wurden Umbauarbeiten auf April/Mai 2020 vorgezogen. Investitionsprämie gab es dafür keine, so Pickelmann:

"Da wir die Entscheidung zu früh getroffen hatten und daher laut Förderrichtlinien keine Berechtigung auf die Prämie haben."

Fixkostenzuschuss und Umsatzersatz ab November helfen, decken jedoch nur einen Teil der Kosten, so die Unternehmer: "Wir müssen alles vorfinanzieren bzw. den Rest aufbringen." Die sechs Mitarbeiter werden trotzdem gehalten und: "Dankenswerterweise hat der Vermieter ein Einsehen."
Ein kleiner Lichtblick ist das Solarium, es ist ab sofort jeden Montag (9-12) und Donnerstag (9-12 und 15:30-18:30) geöffnet. "Da sind wir auch telefonisch im Studio erreichbar. Wir hoffen aber, dass wir unsere Kunden bald wiedersehen."