Transitforum Austria fordert Entlastung: "Zirler-Berg-Terror 'legal' beenden!"

PKW- und LKW-Kolonne am Zirler Berg wird vom Schottertransport an bestimmten Stellen vorbei gelassen. | Foto: zeitungsfoto.at
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ZIRL/REGION. Ein Einheimischer fragte die Polizei und bekam die Antwort, dass es sich hier um Transport von Tunnelaushub in Garmisch handelt, alles ganz legal: "Funktioniert so etwas mit EU Förderung? Aushubmaterial aus Deutschland über 50 km durch ein Naturschutzgebiet nach Zirl zu holen?"
Hier handelt es sich um einen Ziel- und Quellverkehr, der ist vom Lkw-Fahrverbot am Zirler Berg ausgenommen.
Das Aushubmaterial stammt von gleich zwei Baustellen: Vom Tunnelbau für die Umfahrung Scharnitz und auch von der Ortsumfahrung von Oberau bei Garmisch-Partenkirchen. Das Gestein dort enthält Thallium, ein giftiges chemisches Element. Die Entsorgung in Deutschland ist aufwendiger, heißt es vom Land Tirol, das noch bis Ende dieses Jahres die Autofahrer auf dieser Strecke um Geduld bittet.
Polizei, BH und Schotterunternehmer Weber aus Inzing/Zirl bemühen sich bei einem Runden Tisch um eine Entschärfung, eventuell wird eine Blockabfertigung durchgeführt, was aber auch wegen vieler anderer LKW am Zirler Berg schwierig wird. Bei einer LKW-Zunahme von rund 14% auf der Seefelder Straße (im Vergleich: PKW-Zunahmen um 7%) fällt die "Entschärfung" kaum auf. Künftig werden die Schottertransporter regelmäßig in Ausweichbuchten fahren, um die PKW vorbeifahren zu lassen.

LKW-Transit belastet Gemeinden am Seefelder Plateau und die MG Zirl

Für das Transitforum Austria sind die LKW-Fahrten am Zirler Berg schon lange ein Dorn im Auge: Der Marktgemeinde Zirl – belastet durch die A12 Inntalautobahn, die B171 mitten durch den Ort sowie die B 177 Zirlerbergstraße – wird immer mehr durch Lärm und Abgase belastet, genauso die Gemeinden am Seefelder Plateau.
Was sich jetzt da den Zirlerberg hinauf oder hinunter quält, ist nicht "legal", meint Fritz Gurgiser vom Transitforum: "Aus unserer Sicht werden im Zuge dieser Angelegenheit eine Reihe von nationalen und internationalen Verpflichtungen nicht bzw. unzureichend bewertet, sodass am Ende dieser nachweisliche Lkw-Transit-Terror legalisiert wird. Es bietet sich allerdings die Gelegenheit, diese Angelegenheit umfassend neu zu regeln!" Gesundheit und Verkehrssicherheit werden rücksichtslos außer Kraft gesetzt, so Gurgiser.

Ausnahmeregeln reduzieren

Gefordert werden vom Transitforum eine dringende Reduktion sämtlicher Ziel- und Quellverkehr-Ausnahmebewilligungen für Lkw, Prüfung der Transportunternehmen auf Einhaltung aller arbeits- und sozialrechtlichen Regeln sowie der Deponiebetreiber (Giftablagerung?). Die Gift-Aushubtransporte aus dem bayerischen Raum sollen zur Gänze zu verboten werden.
Gurgiser weiter: "Wenn es um Ausnahmen von Lkw-Fahrverboten auf Straßen aller Art geht, arbeiten Politik und Behörden im Blitztempo. Wenn es um Schutzmaßnahmen für die eigene Bevölkerung, die eigene Wirtschaft und die Verkehrsteilnehmer in Bezug auf Lkw-Verkehr geht, ist sogar das Schneckentempo zu schnell."
Gurgiser erinnert auch an die Verpflichtung für die Behörde aus der Straßenverkehrsordnung, den Verkehr „flüssig und leicht zu gestalten“ und „Belastungen durch Lärm und Abgase hintanzuhalten."

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