"Konzern" Telfs wirtschaftet 2018 mit einem Gesamtbudget von € 72,4 Mio.

Amtsleiter Mag. Bernhard Scharmer, Kassenchefin Doris Schiller, Bgm. Christian Härting und Kanzlei-RL Sabine Hofer (v. li.).
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  • Amtsleiter Mag. Bernhard Scharmer, Kassenchefin Doris Schiller, Bgm. Christian Härting und Kanzlei-RL Sabine Hofer (v. li.).
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TELFS. Unter dem Arbeitstitel „Neue Herausforderungen meistern“ wurde das Telfer Budget 2018 vorigen Donnerstag vom Gemeinderat mit 17:4 Stimmen abgesegnet. Die erste große Herausforderung war es, ein ausgeglichenes Budget zu erstellen, wenn Ausgaben und Aufgaben der Gemeinde mehr steigen, die Einnahmen weniger werden, wie Bürgermeister Christian Härting in seiner Budgetrede ausführt. Der Voranschlag für 2018 sieht Einnahmen und Ausgaben von je € 48.768.000 vor (ordentlicher Haushalt € 34.758.700, außerordentl. Haushalt € 14.009.300).
Zusammen mit den Haushalten von Altenheim- und Abwasserverband, Gemeindewerke, Telfer Bad und Gemeindehoheit ergibt sich ein Gesamthaushalt von 72,399 Mio. €.
Telfs folgte bereits jetzt der ab 2019 geltenden Voranschlags- und Rechnungsabschlussverordnung, nämlich die Erlöse und Aufwendungen der Sport- und Veranstaltungszentren im Budget aufscheinen zu lassen.

Lob und Kritik

Für das umfangreiche Zahlenwerk erhielt Kassenleiterin Doris Schiller von den Gemeinderäten/innen wieder viel Lob. Die Kritik beschränkte sich auf den fehlenden Eigenmittelaufbau und Ausgaben für Fuhrpark, wie GR Norbert Tanzer (PZT/SPÖ) erklärt: "Wir steuern auf einen finanziellen Abgrund zu." GR Herbert Klieber und Sepp Köll (TN) prangerten die großzügige Wertstoffsammelstelle an. GR Angelika Mader (ÖVP) meint, bei den Ausgaben für das neue Telfer Bad habe man sich verkalkuliert, und: "Die Personalkosten entgleiten uns, hier wäre Umstrukturierungen nötig." FPÖ-Mandatar Michael Ebenbichler sprach von Belastungen der Schwarz-Grünen Regierung und schlug ein Brainstorming-Team in der Gemeinde vor, die erarbeiten soll, wie zusätzliche Einnahmen lukriert werden können. Die Idee gefällt Bgm. Härting, der sieht neben den Einnahmesteigerungen auch ausgabenseitige Einsparungen als nötig, vor allem weil zunehmend finanzielle Verpflichtungen vom Bund auf die Kommunen übertragen werden: "Die Aufgaben einer Gemeinde werden immer mehr und die Einnahmen stagnieren." Enorme Kostensteigerungen gibt es im Sozialbereich: plus 6% gegenüber 2017! Die Abschaffung des Pflegeregresses in Österreich und der Ausgleich in Höhe von lediglich € 100 Mio. lässt die Gemeinden zusätzlich schwitzen. Trotzdem stellt sich die mittelfristige Finanzplanung 2019 bis 2022 ausgeglichen dar.

Keine Schulden-Sorgen

Der Schuldenstand beträgt zum 1.1.2018 € 17.710.200. Am Ende des Jahres 2018 beträgt der Schuldenstand ohne Leasing € 27.593.000. Dieser Anstieg ist auf die Übernahme des Darlehens für den Bau des Telfer Bades zurückzuführen. Härting betont, dass er bei der Amtsübernahme 2010 einen Gesamtschuldenstand von 65,4 Mio. übernommen hat, dieser wurde über die Jahre, trotz enormer Investitionen, abgebaut. Der Verschuldungsgrad 2018 beträgt 59,28%.

Telfs investiert und plant 2018 ...

Telfs investiert 2018 in die Sanierung der neuen Mittelschule, zahlt die Anschaffung eines neuen Feuerwehrfahrzeuges. Geplant sind u.a. die Errichtung von zwei weiteren Löschwasserbrunnen, die Weiterführung des Verkehrskonzeptes, die Verlegung des Wandersteiges Zimmerbergklamm, die Sanierung des Gebäudes Sportzentrum. Die Gemeinschaftsanlage Park & Ride Anlage Telfs/Pfaffenhofen, die ein Gesamtvolumen von € 4,9 Mio. ausmacht, soll ebenfalls im Jahr 2018 ihrer Bestimmung übergeben werden. Außerdem soll der Umbau der Wertstoffsammelstelle stattfinden, der mit einem Betrag von € 1,5 Mio. veranschlagt wurde.

Gemeinde ist drittgrößter Arbeitgeber im Ort

Im Budget für 2018 sind für die Gemeindehoheitlichen Mitarbeiter inkl. Sport- und Veranstaltungszentren 188,12 Vollbeschäftigten bzw. 305 Köpfe mit einem Gesamtaufwand von € 8,9 Mio. vorgesehen.
Die Marktgemeinde Telfs ist damit neben den Firmen Liebherr, Thöni und Leitner einer der größten Arbeitgeber in Telfs. "Das wird sich nicht ändern, da immer mehr Aufgaben auf die Gemeinden übertragen werden", so Bgm. Härting dazu.

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