Medizin
"Gesundheit ist auch eine Frage des Geschlechts"

Aline Halhuber-Ahlmann leitet das Frauengesundheitszentrum in Salzburg, Herrnau.  | Foto: FGZ Salzburg
  • Aline Halhuber-Ahlmann leitet das Frauengesundheitszentrum in Salzburg, Herrnau.
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  • hochgeladen von Thomas Fuchs

Symptome und Krankheitsbilder von Frauen und Männern unterscheiden sich. Warum das Folgen hat?

SALZBURG. Seit 25 Jahren ist Aline Halhuber-Ahlmann Geschäftsführerin des "FrauenGesundheitsZentrums Salzburg" (FGZ). Seither hat sich in dem Bereich viel getan: "Als wir mit der Gender-Medizin angefangen haben, sind wir noch auf viel Unverständnis gestoßen." Mittlerweile sind die Anliegen der Gender-Medizin aber weitgehend angekommen, etwa bei Herz-Kreislauferkrankungen.

"Dadurch, dass diese weiblichen Symptome von der Forschung bis in die 1990er Jahre nicht erkannt und gelehrt wurden, starben Frauen an nicht bemerkten und unbehandelten Herzinfarkten. Da Herzinfarkte als 'Männerkrankheit' in den Köpfen der Betroffenen, der Angehörigen, aber auch der Ärzte galten, wurden sie bei Frauen übersehen", erklärt Halhuber-Ahlmann.

Männer seltener beim Arzt

Einen Aspekt möchte Halhuber-Ahlmann besonders betonen: "Im Englischen unterscheiden wir zwischen 'Sex' und 'Gender'. Es geht hier um den Unterschied zwischen biologischem Geschlecht und der Geschlechterrolle." Aufgrund bestimmter gesellschaftlicher Erwartungen würden etwa Männer seltener zum Arzt gehen oder nur dann, wenn es bereits zu spät ist.
Als Beispiel nennt die Expertin den Umgang mit Depressionen. "Die Symptome bei Depressionen unterscheiden sich zwischen Männern und Frauen aufgrund von 'Gender'. Frauen ziehen sich eher zurück und Männer werden aggressiv und trinken vermehrt Alkohol."

Ein weiterer Unterschied zeigt sich bei Hautkrebs: Körperlich wären eigentlich Frauen stärker betroffen, aber die meisten Verstorbenen sind Männer. Das liege laut Halhuber-Ahlmann daran, dass die meisten Frauen die Hautveränderungen früher erkennen, das Früherkennungsverhalten rette Frauen das Leben.

Die Gender-Medizin versucht diese Probleme zu lösen und vermittelt das Wissen an praktizierende Ärzte ebenso, wie an Frauen, die sich an das Gesundheitszentrum wenden. Angeboten werden Beratungen, Vernetzungen und Veranstaltungen. "Gesundheit ist eine Frage des Geschlechts: Frauen sind anders krank als Männer - und das bezieht sich nicht nur auf den gynäkologischen Bereich", erklärt Halhuber-Ahlmann.

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