Adnet: Frau ertrank im See
Ein furchtbares Drama ereignete sich vergangene Woche beim Adneter Wiestalstausee: Nach einer Kollision rutschte eine 61-jährige Dürrnbergerin mit ihrem Fahrzeug in den See und schaffte es nicht, sich aus dem Gefährt zu befreien. Sie ertrank eingeschlossen in ihrem Auto.
ADNET (ebk). Der Schock der vergangenen Woche sitzt tief, die Medien berichteten ausführlich über den Unfall am Wiestalstausee, der das Leben der Autolenkerin Brunhilde Walkner forderte. Den Unfallhergang schildert Polizist Oberstltn. Paul Pirchner, Zuständiger vor Ort: „Auf der Höhe eines Parkplatzes auf der Wiestallandesstraße versuchte die Lenkerin, ihre Auto zu wenden und geriet dabei auf die Gegenfahrbahn. Ein entgegenkommender Fahrer wollte nach links ausweichen, die PKWs kollidierten und wurden in Richtung Parkplatz geschleudert.“
Fahrzeug rutschte über Böschung
Das Fahrzeug des Mannes stieß gegen einen Baum und kam anschließend zum Stillstand - das Auto der Dürrnbergin allerdings rutschte über eine Böschung in Richtung See, „das Auto war vorne schon im Wasser und die Frau hat es geschafft, auf den Rücksitz zu klettern und die Tür zu öffnen, aus unerklärlichen Gründen ging die Tür aber wieder zu und das Auto versank im Wasser“, so Pirchner. Fischer, die den Unfall mitansahen, holten Hilfe. Im Einsatz waren Mitglieder der Polizei, des Roten Kreuzes und der Freiwilligen Feuerwehren Adnet und Hallein, davon 12 Taucher.
Eine knappe Stunde wurde nach der Verunglückten gesucht, die Bedingungen unter Wasser waren sehr schwierig. Pirchner: „Der See war sehr trüb, man konnte beinahe gar nichts sehen.“ Die Angehörigen, Walkners Gatte und die beiden Kinder, sind schockiert und versuchen sich gegenseitig zu stützen, um den Verlust zu verkraften.
Ein solch tragischer Unfall ist aber nicht nur eine Belastung für Verwandte und Freunde, sondern auch für die Ersthelfer, einer davon war Alexander Sapciyan von der Freiwilligen Feuerwehr Hallein: „Ich bin im Schlauchboot mitgefahren, da war ich zirka eine halbe Stunde, dann haben die Taucher das Auto geortet gehabt.“ Natürlich sei ein solcher Unfall tragisch und man wünsche niemandem so einen Tod, aber nach 27 Jahren bei der Feuerwehr sei man einigermaßen abgebrüht und habe gelernt, mit diesen Situationen umzugehen. Auch wussten die Einsatzkräfte bis einen Tag nach dem Unfall nicht, wer die verunglückte Person war. „Es ist auch gut, dass die Identität nicht gleich klar war, so konnten wir uns besser auf unsere Aufgaben konzentrieren, ganz ohne emotionalen Ballast.“
Vor Ort: Keine Gefühle zeigen
Gefühle haben vor Ort nichts zu suchen, bestätigt Bezirksrettungskommandant Anton Meisl vom „Roten Kreuz“: „Zu starke Emotionen beeinflussen das Handlungsspektrum und man macht leichter Fehler.“ Darüber, was beim Unfallort gesehen wurde, sprechen die Helfer erst im Nachhinein: „Nach dem Einsatz gibt es zuerst ein Gruppengespräch, wo eine Nachbesprechung stattfindet. Hier sollen die Zweifel an eigenen Fehlhandlungen ausgemerzt werden. Wer zusätzlich ein individuelles Gespräch sucht, wird in einem weiteren Schritt von extra dafür ausgebildeten Mitgliedern betreut.“ Den Einsatz beim Wiestalstausee haben die Mitglieder des Roten Kreuzes aber gut verkraftet, „wir werden bei unseren Einsätzen oft mit dem Tod konfrontiert, nicht wie etwa die Feuerwehr, die nur ab und zu solche Fälle behandlten“, so Meisl. Er rät, Jungfeuerwehrler zu solchen Aktionen nicht unbedingt mitzunehmen, darauf sollte geachtet werden, um die Mitglieder nicht gleich am Anfangt zu überfordern.
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