Museum Kuchl:
Besuch vom Bundesdenkmalamt für besondere Funde
Es war eine seltene Ehre: Das Bundesdenkmalamt stattete der Gemeinde Kuchl im Rahmen eines Vortrags einen Besuch ab.
KUCHL. "Das gab es noch nie in Kuchl, wir sehen das als Bestätigung unserer Arbeit", sagte Josef Pichler, Obmann des Museumsvereins Kuchl. Im Pfarrsaal der Gemeinde wurde der 59. Band der "Fundberichte aus Österreich" präsentiert. Ein Teil des Buches beschreibt die interessanten Funde in Kuchl, von prähistorischen Funden über die Römer und mehr. "Der Initiative und dem Engagement des Museumsvereins ist es zu danken, dass wir heute aus der Geschichte lernen können", sagte Kuchls Bürgermeister Thomas Freylinger.
Kultareal am Benzbichl?
In Vertretung des Präsidenten des Bundesdenkmalamts, Christopher Bazil, sagte Verwaltungsdirektor Heinz Schlögl: "Ich bin auch einmal froh, den Schreibtisch in der Hofburg verlassen zu können. Es ist eine Gelegenheit für das Bundesdenkmalamt, auch in den Bundesländern mehr Präsenz zu zeigen." Vor Ort und beteiligt am Buchband war auch Bernhard Hebert, Leiter der Abteilung für Archäologie im Bundesdenkmalamt.
Den Vortrag hielt Peter Höglinger, Archäologe am Landeskonservatorat Salzburg. "In den Jahren 2019 und 2020 konnten durch den erheblichen Einsatz, vor allem ehrenamtlicher Kräfte des Museumsvereins Kuchl, mehrere prähistorische Funde gesichert werden, und damit der indirekte Beweis für eine bislang unbekannte Altwegtrasse." Diese Trasse soll ausgehend vom oder mündend beim Pass Lueg entlang der Flanke des Unterlangebergs gelegen haben. "Dort wurden nach derzeitigem Kenntnisstand Horte von Rohmetall oder Fertigwaren deponiert, ausgehend von der Frühbronzezeit bis in die mittlere Hallstattzeit." Eine besondere Erscheinung stellen allerdings laut Höglinger die spätbronzezeitlichen Brandbestattungen dar. "Mit hoher Wahrscheinlichkeit nimmt die Altwegtrasse Bezug auf ein Kultareal auf der Höhe des Benzbichls."
Das Museum
Das Museum Kuchl verfügt als Ortsmuseum über eine beeindruckende Anzahl von Fundgegenständen, die einen breiten Bogen über die Besiedlung des Georgenbergs und Cucullis (der lateinische Name für Kuchl bedeutet wahrscheinlich 'Kapuze') spannt. Das Museum ist von Freitag bis Sonntag, 15 bis 18 Uhr, für Besucher geöffnet.
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