Saisonauftakt Museum Burg Golling
Daueraustellung Fosille Lebenswelten
Zum Saisonauftakt startet das Museum Burg Golling mit der paläontologischen Dauerausstellung "Fossile Lebenswelten" ins Jahr 2021. Dabei werden erstmals neu entdeckte Fossilienfunde im Bundesland Salzburg präsentiert.
GOLLING. Das Museum der Burg Golling zeigt bisher unbekannte Fossilfunde, die aus dem Bundesland Salzburg stammen. Die von Paläontologe Thomas Hornung und dem seit Herbst 2020 neu bestellten Museumsleiter Sebastian Krutter zusammengestellte Dauerausstellung bietet einen Blick auf die marine Lebenswelt des urzeitlichen Ozeans "Tethys". Dieses Urmeer bestand während des Erdmittelalters vor 252 bis 52 Mio. Jahren. Die Ausstellung gibt Einblicke in die Erdgeschichte, die Entwicklung der Kontinente und die Evolution vielfältiger Lebensformen.
"Paläontologie wird zu Unrecht als 'etwas angestaubte Wissenschaft' eingestuft, da sie von längst vergessenen Lebensformen berichtet. In Wirklichkeit sie aber ein spannendes und interdisziplinäres geowissenschaftliches Fachgebiet dar, und so bin ich sehr froh darüber, dass wir die schönsten Sammlungsstücke des Museum Burg Golling in zeitgerecht ansprechender und lebendiger Form präsentieren können", findet der Paläontologe Thomas Hornung (Wissenschaftlicher Beirat am Burgmuseum Golling).
Ammoniten aus dem Tennengau
Die Ausstellung zeichnet sich durch zahlreiche versteinerte Ammoniten, Korallen, Muscheln, Schnecken, Seeigel, Fische, Überreste verschiedener Meeressaurier sowie Pflanzenreste aus den erdgeschichtlichen Epochen der Trias, dem Jura, der Kreide und dem Paläogen aus. Sie veranschaulichen die große Artenvielfalt und die wechselvolle evolutionäre Entwicklung. Bei der Ausstellung wird auf die paläobiologischen Erfolgsstory der Ammoniten eingegangen. Ammoniten gelten als die häufigste und bekannteste Fossilienform. Darüber hinaus wird die Entstehung der Alpen thematisiert und unter anderem die Frage beantwortet, warum versteinerte marine Lebensformen heute im Hochgebirge zu finden sind.
Saurier "Omphalosaurus wolfi" vom Dürrnberg
Das zentrale Highlight der neuen Dauerausstellung ist das auf dem Dürrnberg bei Hallein gefundene Fossil des rund 242 Mio. Jahre alten Meeressauriers "Omphalosaurus wolfi", der gemeinsam mit einem neuen, großformatigen Lebensbild in Szene gesetzt wurde. Zu den Highlights zählen auch eine sehr gut erhaltene Riesenmuschel aus Rußbach, eine fossile Kokosnuss sowie ein rund 130 bis 127 Mio. Jahre altes fossiles Baumharz aus der Osterhorngruppe, das als einer der weltweit größten Bernstein-Einzelfunde gilt. Eine weitere Besonderheit sind die versteinerten Fischwärme aus dem Wiestal bei Hallein, wobei es sich um ganze Schwärme von großen Schmelzschuppenfischen, hechtartigen Raubfischen, winzigen Kugelfischen und diverse Pflanzenreste handelt, die vermutlich während tropischer Wirbelstürme in flachen Lagunen des Urozeans Tethys abgelagert wurden.
Expertenführungen gegen Voranmeldung
Das Museum der Burg Golling ermöglicht gegen Voranmeldung eine exklusive Expertenführung. Diese bietet vertiefende Einblicke in die Paläontologie des Bundeslandes Salzburg. Eigene Funde können mitgebracht werden und sich so von den Experten eine fachlichen Begutachtung geben lassen.
"Ich freue mich sehr, dass mit dieser neuen Dauerausstellung unsere paläontologische Sammlung, die zu den bedeutendsten Sammlungen im Bundesland Salzburg zählt, nun eine moderne und ansprechende Präsentation erhalten hat", sagt der Museumsleiter Sebastian Krutter. und fährt fort:" In jedem Fall war die Realisierung dieser Ausstellung anhand der vielen schwergewichtigen Fossilen im wahrsten Sinne des Wortes keine 'leichte' Aufgabe."
Öffnungszeiten des Museums
Die Dauerausstellung »Fossile LebensWelten« ist während der regulären Öffnungszeiten von Mai bis Oktober jeweils Donnerstag bis Sonntag von 09:00 bis 14:00 Uhr sowie im Rahmen individueller Gruppenführungen außerhalb der Öffnungszeiten zugänglich. Bei einem Besuch sind die jeweils geltenden COVID-19- Regeln zu beachten.
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