Kuchl

Ehrenamtliche lassen Trauernde nicht alleine

Für Maria R. (81) begann im August letzten Jahres eine sehr schwere Zeit. Sie suchte Hilfe bei der Hospiz Initiative Tennengau.

KUCHL.  "Wir haben uns zum ersten Mal im Krankenhaus getroffen, mein Mann lag bereits auf der Palliativstation", erinnert sich Maria R. Die Einsatzleiterin als Erstansprechperson, Martina Gratz-Michelag und die ehrenamtliche Mitarbeiterin Brigitte Holzer waren ihr in dieser Zeit eine wichtige Stütze. In der offenen Trauergruppe konnte die 81-Jährige ihren Schmerz mit anderen teilen und verarbeiten. "Das war sehr wichtig für mich. Manchmal haben wir Erinnerungen ausgetauscht, dann konnte ich auch wieder lachen." Über ihren Mann, den sie als "liebevollen Chaoten" beschreiben würde, gab es so manche lustige Geschichte zu erzählen. "Dann habe ich die Trauer nicht mehr so gespürt."

Eine ähnliche Erfahrung hat auch eine andere Dame gemacht: "Die offene Trauergruppe war eine wichtige Stütze in den ersten Jahren meines 'neuen' Lebens als Witwe", erinnert sich Frau K. "Ich lernte Menschen kennen, denen durch den Tod eines geliebten Partners auch der Boden unter den Füßen weggezogen wurde." Die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen der Hospiz Initiative und die damalige Einsatzleiterin, leisteten auch hier kostenlosen Beistand. "Die offene Trauergruppe ist dadurch gekennzeichnet, dass sich niemand anmelden muss, man kann auch jederzeit aussteigen, und wieder hinzukommen", erklärt Martina Gratz-Michelag.

In offenen Gruppen

Elf ehrenamtliche Mitarbeiter, neun Damen und zwei Herren, arbeiten in der Trauerbegleitung. Als Voraussetzung gilt die Hospizausbildung und dann ein Praktikum, für jene die Trauerbegleitungen machen wollen, gibt es eine zusätzliche Ausbildung. Das Angebot umfasst eine psychosoziale Begleitung für schwer Erkrankte, sterbende und für trauernde Menschen und deren An- und Zugehörige. Die Begleitungen finden zu Hause, in Krankenhäusern oder in Seniorenhäusern statt. „Bei den Trauerbegleitungen gibt es viele Möglichkeiten aufeinander zuzugehen, von Einzelbegleitung, der Offenen Trauergruppe in der Musikmittelschule Burgfried in Hallein einmal im Monat, bis hin zu den Kreativangeboten in Salzburg Stadt für trauernde Menschen“, so Martina Gratz-Michelag.

Der Beratungsraum befindet sich in Kuchl, Markt 24 b, in einem Mehrzweckhaus in unmittelbarer Nähe zur Kirche. Hier hat man die Möglichkeit, sich auch außerhalb seiner vier Wände zu treffen. Nach dem Erstgespräch kann, wenn gewünscht, eine Begleitung zustande kommen. Diese wird je nach Bedürfnis und Möglichkeit des zu begleitenden Menschen gestaltet. "Unsere Begleiter haben viel Erfahrung, sie merken wenn eine Person wieder gut im Leben steht und dann wird es auch wieder Zeit Abschied zu nehmen."

>>>Kontakt unter: 0676 / 8333 749-303 <<<

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