Hallein
Experte Prucher stellt die Stadt auf neue Beine
Herbert Prucher, ein über die Parteigrenzen anerkannter Experte, nimmt Halleins Verwaltung unter die Lupe.
HALLEIN. In der Verwaltung sei nicht alles so gelaufen, wie es laufen sollte, ist Bürgermeister Alexander Stangassinger überzeugt. Die Abläufe dauern einfach zu lange. Außerdem gäbe es gar kein Controlling in der Stadtverwaltung, die rund 100 Mitarbeiter in der Kinderbetreuung hätten keinen geeigneten Ansprechpartner. Wegen "Kleinigkeiten" sei daher oft der Gang zum Amtsdirektor angetreten worden.
"Wie eine Ortsgemeinde"
Bereits im Herbst vergangenen Jahres war klar geworden, dass der Bürgermeister den bekannten "Aufräumer" Herbert Prucher mit einer Analyse beauftragt hatte. "Der Schwachpunkt sind die Freiräume der einzelnen Verwaltungsmitglieder. Diese Freiräume müssen erweitert werden", erklärt Herbert Prucher. Die Mitarbeiter sollen motiviert werden, eigene Entscheidungen zu treffen, der Amtsdirektor soll dabei zeitlich entlastet werden und sich auf seine Kernaufgaben konzentrieren können. Die rund 400 mitarbeiterstarke Verwaltung der Stadt Hallein mit ihren rund 20.000 Einwohnern sei in der Vergangenheit wie eine kleine Ortsgemeinde geführt worden. "Wir wollen eine moderne und leistungsfähige Verwaltung für die Stadt einer solchen Größenordnung erreichen", erklärt der Bürgermeister.
Transparenz erwartet
Die anderen Parteien begrüßen die Bestandsaufnahme, mahnen aber Transparenz ein. "Wir stehen dem Vorgang positiv gegenüber. Es ist länger als zehn Jahre her, dass die Verwaltung zuletzt unter die Lupe genommen worden ist, es ist sinnvoll, das regelmäßig zu überprüfen. Wir erwarten uns aber, in den Prozess eingebunden zu werden. Es soll sich auch nicht alles um die Aufgaben des Amtsdirektors drehen, die Verwaltung soll generell fit gemacht werden für die Zukunft", erklärt ÖVP-Stadtchef Florian Scheicher. Für Wilfried Vogl (Grüne) ist vor allem die Einbindung der Mitarbeiter wichtig. "Auch wir stehen dem ganzen positiv gegenüber, aber die Mitarbeiter müssen eingebunden werden und damit leben können." Oliver Mitterlechner (BASIS) erwartet sich ebenfalls Transparenz: "Wir unterstützen die Strukturreform der Gemeinde. Wir wollen diesen Prozess begleiten und erwarten uns größtmögliche Transparenz." Ähnlich sieht es auch Anita Eisenmann (NEOS): "Die Reform begrüßen wir ebenfalls. Für die NEOS ist Transparenz das Wichtigste, es muss so gemacht werden, dass jeder Einsicht hat."
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