Hundeuni Hallein
Hund-Mensch-Beziehung basiert auf gegenseitigem Vertrauen

Eva Franek (links) mit ihrem Hund Sino und Hundetrainerin Bettina Dekker (rechts). | Foto: KL
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Viele kennen den Gedanken: "Ooooh süßer Hund – ich hätte auch so gerne einen." Doch bevor man sich einen Hund zulegt, sollte man sich als zukünftiges Frauchen oder Herrchen über einige Dinge im Klaren sein. Die tierschutzqualifizierte Hundetrainerin Bettina Dekker von der Hundeuni Hallein weiß, worauf es bei der Hundehaltung ankommt.

HALLEIN. Zu allererst sollte man sich die Frage stellen: Warum will ich einen Hund? Weil ich nicht alleine sein möchte, suche ich einen Sportpartner oder vielleicht einen Kinderersatz? Denn Hunde haben unterschiedliche Aufgaben im Leben eines Menschen. Daher wurden die verschiedenen Rassen auch auf bestimmte Verhaltensweisen selektiert, die den Menschen gefallen. Die nächste Frage lautet: Kann ich dem Hund einen sozialen Rahmen bieten, in dem er sich wohlfühlt? 

Vollwertiges Familienmitglied, benötigt viel Ruhe

Ein Hund ist ein neues, vollwertiges Familienmitglied, das rasch eine starke Bindung zum Menschen aufbaut. Er kann sich gut mit verschiedenen sozialen Bedingungen (Kinder, Singlehaushalt etc.) arrangieren. "Aber jedes Familienmitglied hat Grundbedürfnisse, die unter einen Hut gebracht werden müssen", so die tierschutzqualifizierte Hundetrainerin Bettina Dekker. Unabhängig von der Rasse brauche jeder Hund einen eigenen Platz, an dem er wirklich zur Ruhe kommen kann, so die Expertin. Denn ein Hund benötigt mehr Ruhe als wir Menschen – und zwar 16 bis 18 Stunden am Tag, je nach Lebensalter. "In dieser Zeit steht der Vierbeiner auch nicht als Sozialpartner zur Verfügung, das heißt in dieser Zeit sollte der Hund in Ruhe gelassen werden", gibt Dekker zu bedenken.

Grundvorraussetzung: gegenseitiges Vertrauen

Hunde sind Säugetiere, wie wir Menschen. Deshalb gleichen die Lehr- und Lerntheorien auch unseren. "Als Welpen lernen Hunden schneller, aber lernfähig sind sie ihr ganzes Leben lang", so Dekker auf die Frage, wann man denn in die Hundeschule gehen sollte. Wichtig sei vor allem, ein gutes Sozialverhalten Menschen und anderen Vierbeinern gegenüber zu erarbeiten. "Die Grundvorraussetzung für das Zusammenleben und auch die Lernerfolge ist, dass der Hund dem Menschen vertraut", weiß Dekker. "Lebewesen lernen dann am besten, wenn all ihre Grundbedürfnisse abgedeckt sind", ergänzt sie. Das bedeutet: der Hund sollte gesund, satt und ausgeschlafen sein, genügend Auslauf haben, sich in einer entspannten Umgebung befinden und über motivierendes Verhalten vom Besitzer lernen. 

"Früher wollte man den Hund unterordnen, sodass er dem Menschen folgt. Doch das ist gefährlich: Denn wenn mir alle Rechte entzogen werden und ich in Unterdrückung lebe, kommt eine Situation, die grenzwertig ist und dann kann es sein, dass ich explodiere", beschreibt die Hundetrainerin die Problematik. Heute setze man mehr auf gegenseitigen Respekt, Vertrauen und lernen durch Motivaiton, so Bettina Dekker.

Diese eine Methode, seinem Hund etwas zu lernen, gibt es nicht – aber es gibt für jedes Problem eine Lösung. "Wichtig ist, dass man zusammen in eine gute Richtung geht", bestätigt Dekker.

Ursache suchen und nicht nur "Symptome" bekämpfen

Wenn ein Hund ein Fehlverhalten aufweist, rät die Expertin, nicht nur an seiner Verhaltensweise zu arbeiten. Denn das jeweilige Fehlverhalten hat immer einen Ursprung: unerfüllte Grundbedürfnisse, ein Ernährungsproblem, der allgemeine Gesundheitszustand, die Ruhesituation zu Hause oder gar Verletzungen. "Wenn ein Hund viel in die Leine fällt, also leinenaggressiv ist, macht es Sinn, zum Diagnostiker zu gehen. Denn es könnte ja sein, dass er sich einen Nackenwirbel verletzt hat und sich nur so verhält, weil er Schmerzen hat", beschreibt die Trainerin ein Beispiel.

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