Erzdiazöse Salzburg
Telefonseelsorge hilft an den Feiertagen
Gerade zu den Feiertagen sind die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Telefonseelsorge an allen Standorten im Bundesland im Dauereinsatz. Heuer stehen für die helfenden Gespräche rund 170 Mitarbeiter zur Verfügung.
SALZBURG/HALLEIN. Zurzeit sind rund 170 ehrenamtliche Mitarbeiter bei der Telefonseelsorge Salzburg mit den beiden Außenstellen im Pinzgau und Lungau sowie der kids-line Salzburg im Einsatz.
„Es sind vor allem die seelischen Belastungen, durch Corona noch einmal verschärft, die die Menschen veranlassen, anzurufen oder zu schreiben. Bei Kindern und Jugendlichen sind es vor allem die schwierigen familiären Verhältnisse“, sagt Gerhard Darmann, Leiter der Telefonseelsorge und der kids-line in der Erzdiözese Salzburg. „Einsamkeit, Beziehungsprobleme und psychische Belastungen sind zentrale Sorgen der Menschen, die die Telefonseelsorge kontaktieren“, berichtet Darmann. „Es ist zum einen die Angst vor dem Virus, zum anderen die Sorge, was das Virus und die Angst mit uns machen“, sagt Darmann.
Die Telefonseelsorge ist an den Feiertagen voll im Einsatz: Wer reden will, kann bei Tag und bei Nacht unter 142 anrufen oder sich unter www.ts142.at an die Mail- und Chatberatung der Telefonseelsorge wenden. Für Kinder und Jugendliche ist die kids-line täglich von 13 bis 21 Uhr erreichbar. Anrufen können Mädchen und Burschen unter 0800 23 41 23, oder sie nutzen den kids-line-Chat unter www.kids-line.at.
Leidensdruck von Kindern teils massiv
Die kids-line verzeichnet seit Beginn der Coronakrise eine Verdoppelung der Anfragen im Vergleich zum Vorjahr. Mehr als 2 000 Beratungen werden jeden Monat von den ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern durchgeführt. Das Team ist um ein Drittel gewachsen. Mit Stand Dezember 2020 sind knapp 50 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die kids-line tätig und beraten Kinder und Jugendliche, die sich oftmals aus prekären Situationen heraus melden. Psychische Probleme und Gewalt in der Familie stehen dabei thematisch an der Spitze. Die jüngsten Kinder, die sich selbstständig über Tablets und Handys bei der kids-line melden, sind gerade einmal acht Jahre alt. „
Wenn es bereits vor der Pandemie zu Hause schwierig war, kann man davon ausgehen, dass der Leidensdruck bei den Kindern massiv gestiegen ist. Sie fühlen sich der Situation daheim ausgeliefert und sehen durch Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen wenig Möglichkeiten, extern Kraft und Energie zu tanken“, erklärt Katja Schweitzer, Koordinatorin der kids-line.
Am Telefon und im Chat sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wichtige Begleiter im Alltag der Kinder und Jugendlichen. Sie hören zu, erarbeiten mit den Kindern gemeinsam eine Tagesstruktur mit Sicherheit gebenden Ritualen, schaffen kleine Fluchten aus dem Alltag über Fantasiereisen und Imaginationen und helfen so den Kindern dabei, wieder Zugang zu ihren Ressourcen zu bekommen. „Ich bin so allein.“ und „Ich hab’ Angst“ sind häufige Sätze im Chat. Die häufigste Bitte, die formuliert wird, ist: „Kannst du bitte bei mir bleiben?“ Nähe in der Zeit von Social Distancing heißt auch, sich im Chat neben jemanden setzen und ihm vorsichtig eine virtuelle Hand auf die Schulter legen. Da sein. Halt geben. Sich berühren lassen. Auch an den Weihnachtsfeiertagen ist für Doppel- und Dreifachbesetzungen der Dienste gesorgt.
So groß sind die Beraterteams
Zurzeit sind rund 170 ehrenamtliche Mitarbeiter*innen im Einsatz: in der Telefonseelsorge Salzburg mit den beiden Außenstellen im Pinzgau und Lungau ca. 120 sowie 50 in der kids-line Salzburg, zehn Mitarbeiter davon sind sowohl in der Telefonseelsorge als auch bei der kids-line tätig. Zehn Mitarbeite unterstützen die Onlineberatung der Telefonseelsorge. Der Dienst in der Telefonseelsorge/kids-line braucht eine zeitliche Begrenzung. In der Regel sind die Mitarbeiter zwölf bis 20 Stunden pro Monat im Einsatz. Die monatliche Supervision trägt auch dazu bei, dass die Mitarbeiter gut mit den Belastungen zurechtkommen und ihre Ohren offen bleiben können.
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