Sommergespräche Krispl
"Brauchen mehr Arbeitsplätze im Tourismus"

- Martin Wallmann ist seit März 2024 Bürgermeister der Gemeinde Krispl. Zuvor war er 27 Jahre bei den Bergbahnen tätig.
- Foto: Thomas Fuchs
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Bürgermeister Martin Wallmann von Krispl über Tourismus, das Skigebiet und über die Nahversorgung.
KRISPL. Martin Wallmann (ÖVP) ist Bürgermeister der Gemeinde Krispl, die 876 Einwohner zählt.
MEINBEZIRK: Herr Bürgermeister, wie läuft es mit der Spielbergstraße?
WALLMANN: Heuer schließen wir dieses Projekt ab. Es ist für uns eines der größten Wegprojekte in der Gemeindegeschichte. Wichtig ist hier auch die Unterstützung des Landes Salzburg, ohne die das nicht möglich wäre. Seit 2017 läuft der Bau, das letzte Teilstück in die Landesstraße ist bald komplett. Damit ist es möglich, von der Stadt Salzburg innerhalb von 25 Minuten auf die Spielbergalm zu gelangen.
Das Skigebiet ist für ihre Gemeinde wirtschaftlich wichtig. Wie geht es hier weiter?
WALLMANN: Grundsätzlich ist der Standort hervorragend, lawinensicher und vergleichsweise gut erreichbar. Eine wichtige Frage ist jedes Jahr, ob der Schnee kommt. Ein zeitgemäßer Erholungsberg braucht einen modernen Zubringer und zumindest eine Piste, die maschinell beschneit werden kann. All das hängt letzten Endes vom Geld ab. Die Gemeinde kann als Liftbetreiber nicht einspringen, es gibt private Versuche, das Gebiet zu retten. Aktuell werden wieder Konzepte ausgearbeitet. Ich hoffe, dass sie erfolgreich sind, wir werden solche Versuche immer unterstützen.
Auch ohne Skigebiet bleibt der Tourismus für Krispl notwendig?
WALLMANN: Tourismus ist die Chance für unsere Gemeinde. Größere Ansiedlungen von Firmen sind schwierig. Ich bin froh über die bestehenden klein strukturierten Wirtschaftsbetriebe. Wenn wir im Tourismus wieder neue Arbeitsplätze schaffen, können wir eine Abwanderung aus der Gemeinde möglicherweise bremsen. Das Angebot muss erweitert werden für die Gäste. Grundsätzlich sind wir landwirtschaftlich geprägt, fast alle im Nebenerwerb. Urlaub am Bauernhof ist eine Möglichkeit, um hier anzukurbeln. Das ist auch wichtig, um die Kulturflächen zu erhalten. Wir sehen, dass unkultiviertes Land schnell zuwächst.
Wie steht es um die Nahversorgung?
WALLMANN: Ich bin froh über unsere Dorfbox. Langfristig ist ein Nahversorger wichtig. Wir sind eine Pendlergemeinde, oft wird in den Durchzugsgemeinden eingekauft. Ich würde mich freuen, wenn das Bewusstsein für Regionalität und bäuerliche Projekte wieder so stark wird, dass sich ein Nahversorger ausgeht.
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