"Wahnsinn, was die Kinder alles wissen"

Der dienstälteste Bürgermeister des Tennengaus liebt seine Arbeit.
  • Der dienstälteste Bürgermeister des Tennengaus liebt seine Arbeit.
  • hochgeladen von Julia Schwaiger

ANNABERG-LUNGÖTZ (jus). Jägergrüner Strickpulli, bandagierter Mittelfinger und ein entspanntes Lächeln – so empfängt Bürgermeister Josef Schwarzenbacher die Bezirksblätter in seinem bescheidenen Büro im Gemeindeamt. Im Grunde ist er gut gelaunt, weil er findet, dass in seinem Heimatort alles ziemlich super läuft: "Man erkennt die Qualität einer Gemeinde daran, wie sie mit ihren Alten und ihren Kindern umgeht. Wenn es denen gut geht, wenn die ein geeignetes Angebot haben, dann ist schon viel gewonnen. Das deutet darauf hin, dass viel richtig läuft." Bürgermeister Josef Schwarzenbacher hat mit der ÖVP die absolute Mehrheit in Annaberg-Lungötz. Dass die Oppositionsparteien SPÖ und FPÖ dennoch ein schönes Leben in der Gemeinde haben, verdanken sie der Tatsache, dass Schwarzenbacher „ein sehr kollegialer Bürgermeister“ sei, wie er selber betont.

Bezirksblätter: Wenn ich das erste Mal in den Ort komme, welche Dinge muss ich unbedingt unternehmen?
Bgm. JOSEF SCHWARZENBACHER: Das Heimatmuseum ist wunderschön, das Geburtshaus des Künstlers Professor Gottfried Kumpf sollten Sie sich ansehen, und das Winterstellgut.

Eine Empfehlung für Kinder aus dem Gemeinde-Angebot?
Wir haben ein hervorragendes Freizeitangebot, von den Spielplätzen bis zu den Sportanlagen, die sie auch im jugendlichen Alter noch nutzen, wenn sie schon flügge werden.

Was wird alten Leuten geboten?
Für alte Leute ist auf jeden Fall die Ruhe angenehm, die wir in der Gemeinde noch haben. Wir sind kein Halli-Galli-Tourismusort, und das betonen die Leute auch mir gegenüber immer wieder, dass sie diese Ruhe einfach schätzen.

Etwas Lustiges, das Sie vor Kurzem in der Gemeinde erlebt haben?
Der Besuch der ersten Klasse bei Schulantritt war wieder einmal sehr lustig. Es ist faszinierend mit den Kindern zu diskutieren und zu erfahren, wie sie sich ihr weiteres Leben vorstellen.

Besuchen Sie jedes Jahr die Taferlklasse?
Ja, jedes Jahr. Wir haben in Annaberg zwei erste Klassen und in Lungötz eine. Mein Leitspruch ist immer schon: 'Eine Gemeindevertretung ist so gut, wie sie mit ihren Kindern und ihren alten Leuten umgeht'. Das ist das wichtigste Leitbild meiner 35 Jahre Kommunalpolitik. Wenn man mit den Kindern vom kleinsten Alter an gut umgeht und die Menschen auch im Alter noch gut versorgt und ihnen Geborgenheit bietet, dann ist das Gesellschaftsleben so, wie ich es mir wünsche.

Was war heuer das Einprägsame, als Sie vor den Schulanfängern standen?
Die Kids sind super – da gibt es welche, die schon Interessenten fürs Bürgermeisteramt sind (lacht).

Und sehen Sie da Potenzial?
Ja ja, auf alle Fälle. In der dritten Klasse lade ich sie ja einmal im Jahr zu mir in die Gemeindestube ein, um gemeinsam eine Gemeindevertretersitzung zu machen. Da gibt es die tollsten Fragen und Antworten, und es kommt immer sehr viel raus. Unlängst haben wir über die Bienen diskutiert, und da hab ich nur so geschaut, was mir die alles erklären konnten.

Was zum Beispiel?
Es war ein Wahnsinn, was die über die Rolle und Wichtigkeit der Bienen wussten. Wirklich faszinierend. Von wegen unsere Kinder lernen heute nichts mehr und sind an nichts mehr interessiert. Dieser Ansicht bin ich absolut nicht – im Gegenteil, es ist großartig wie schlau viele sind, was da nachkommt, sie brauchen halt ein gutes Umfeld.

Was ist Ihr Lieblingsevent in Annaberg-Lungötz?
Das Heuart-Fest. Es ist ein Publikumsmagnet. Monatelang vorher arbeiten schon alle Vereine, die ganze Gemeinde, mit, um es zu gestalten.

Eine großartige Person aus Annaberg-Lungötz?
Marcel Hirscher.

Was und wo isst man in Annaberg-Lungötz am besten?
Schweinsbraten im Gasthof Post.

Annaberg-Lungötz in fünf Worten.
Landgemeinde, idyllisch, Wunderparadies, Wintersportgemeinde, Zusammenhalt.

Haben Sie einen konkreten Wunsch für die Zukunft?

Dass die ländliche Idylle hier so beibehalten werden kann.

Was sollte sich ändern?
Es wäre gut, wenn sich die hohe Politik nicht immer so stark in die Kommunalpolitik einmischen würde.

Ein Beispiel dafür?
Raumordnung. Die muss man in Annaberg-Lungötz natürlich anders gestalten als in der Stadt Salzburg.

Eine gute Sache, die Sie gemeinsam mit der Opposition im Gemeinderat verwirklicht haben?
Ich bin bekannt dafür, dass ich ein sehr kollegialer Bürgermeister bin gegenüber den beiden anderen beiden Parteien, die im Gemeinderat vertreten sind. In dieser Legislaturperiode sind bei uns alle Beschlüsse, bis auf eine einzige Kampfabstimmung, einstimmig beschlossen worden. Bei uns ist jeder Gemeinderat gleich viel wert, das muss ich sagen – auch als direkt gewählter ÖVP-Bürgermeister.

Interview von Julia Schwaiger

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