Wirtschaftskammerpräsident Buchmüller
Kammer für Steuerfreibetrag beim Homeoffice
Die Wirtschaftskammer Salzburg erwartet noch vor Weihnachten Ergebnisse aus der Arbeitsgruppe im Sozialministerium.
SALZBURG/OBERALM. Das Homeoffice stellt die Wirtschaft neben den technischen Anforderungen auch organisatorisch vor neue Herausforderungen. Im Gespräch mit dem Wirtschaftskammerpräsidenten Peter Buchmüller.
Wie es scheint bleibt das Home-Office für breite Berufsgruppen erhalten. Welche gesetzlichen Regeln gehören Ihrer Ansicht nach noch angepasst, dass es für alle Beteiligten gleichermaßen passt?
Grundsätzlich hat sich Homeoffice im beiderseitigen Einvernehmen sowohl vor als auch während der Corona Krise bewährt. Anpassungen werden derzeit auf Ebene der Sozialpartner unter anderem in den Bereichen des Zustandekommens der Vereinbarung, der Abgeltung von Aufwendungen, der vorzeitigen Beendigung von Homeoffice sowie Fragen rund um den Arbeitnehmerschutz erarbeitet. Wir gehen davon aus, dass es zeitnah zu einem für beide Seiten guten Abschluss kommen wird. Sehr wichtig ist aus unserer Sicht, dass eine Neuregelung zu keinem zusätzlichen Bürokratieschub für unsere Betriebe führt, die ohnehin mit vielen Aufzeichnungs- und Meldebestimmungen konfrontiert sind.
Einer Studie des Ökonomen Nicholas Bloom zufolge (Standford-Universität/Auftraggeber ein Chin. Reisebüro) hat ergeben, dass die Produktivität gesteigert wurde, die Mitarbeiter seltener krank wurden und der Gang bei der Firma nur halb so groß war wie beim Rest der Belegschaft. Nachteil: sie fühlten sich isoliert, von den Informationskanälen abgetrennt. Es wurde um neun Prozent länger gearbeitet.
Wie beurteilen sie die Situation Homeoffice aus der Sicht der Arbeitgeber?
Hier kann man keine einheitliche Antwort geben, da ja zum einen nicht alle Tätigkeiten dazu geeignet sind, im Rahmen des Homeoffice verrichtet zu werden. In den Fällen, in denen beide Seiten damit einverstanden sind und auch die erforderliche Vertrauensbasis gegeben ist, sind die Rückmeldungen unserer Betriebe grundsätzlich recht positiv. In der Diskussion um Homeoffice wird gerne vergessen, dass es auch wesentlich dazu beitragen kann, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu erleichtern. Vielfach kommt der Wunsch zur Verrichtung von Tätigkeiten im Rahmen des Homeoffice daher von Seite der Mitarbeiter.
Gibt es bereits Ergebnisse aus der Arbeitsgruppe der Sozialpartner mit der Arbeitsministerin Christine Aschbacher?
Aspekte, die derzeit auf Ebene der Sozialpartner verhandelt werden, betreffen unter anderem die Form des Zustandekommens der Vereinbarung, die Abgeltung von Aufwendungen, die vorzeitige Beendigung von Homeoffice sowie Fragen rund um den Arbeitnehmerschutz. Wir gehen davon aus, dass es noch vor den Weihnachtsfeiertagen zu einer Einigung kommen wird.
Wie steht die Wirtschaftskammer zu einem Steuerfreibetrag für Arbeitnehmer, ähnlich wie in der Bundesrepublik Deutschland?
Die steuerfreie Behandlung von pauschalen Abgeltungen analog der Reisekosten wäre aus unserer Sicht sinnvoll und begrüßenswert.
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