Energiesicherheit bei Infrastruktur
Kuchl ist erste Energiepartnergemeinde im Tennengau
Erste Energiepartnerschaft in Kuchl gegründet. Gemeinde und Raiffeisenbank sichern wichtige Infrastruktur. Kuchl damit Energie-Vorreiter im Bezirk Hallein.
KUCHL. Die Marktgemeinde Kuchl und die Raiffeisenbank Kuchl-St. Koloman (Raiba) sind als erste Gemeinde im Tennengau eine erneuerbare Energiepartnerschaft eingegangen. Aus diesem Grund wurde eigens eine Genossenschaft gegründet. Erneuerbare Energiegemeinschaften (EEG) sind ein wichtiger Beitrag im Kampf gegen die Klimakrise und die Aufrechterhaltung wichtiger regionaler Infrastrukturen im Falle eines möglichen Blackouts. Damit übernimmt Kuchl eine Vorreiterrolle im Bereich der EEG im Bezirk Hallein.
Schutz der Infrastruktur
Die Gemeinde Kuchl hat sich zum Ziel gesetzt, drei Gemeindegebäude im August und September mit der notwendigen Technik (Photovoltaik) auszustatten. Die Raiffeisenbank Kuchl-St. Koloman ist bereits seit einem Umbau energieautark.
"Grundsätzlich hat es schon immer ein gutes Einvernehmen der Raiffeisenbank mit der Gemeinde in Kuchl gegeben, daher war es naheliegend, eine Energie-Partnerschaft einzugehen und im Bedarfsfall den Strom untereinander auszutauschen", sagt Bernhard Pichler,
einer der beiden Geschäftsleiter (GL) der Bank.
"Das Gemeindeamt wurde bereits gemeinsam mit Raiffeisen als Partner im Miteigentum errichtet", so Bürgermeister Thomas Freylinger. "Es macht daher Sinn, hier zu beginnen und eine Photovoltaikanlage zu installieren. Neben der Bank kommt dann die Energie des Bauhofes und das Haus der Jugend dazu sowie Erweiterungsflächen auf dem Parkplatz hinzu."
Die Energieausbeute alleine aus den Gemeindebauten soll laut der Gemeinde 150 bis 160 kW Peak betragen. Die Raiffeisenbank steuert 30 kW Peak bei (Anmerkung: Kilowatt Peak ist ein Leistungsmaß von Photovoltaikanlagen; 1.000 Watt ergeben hierbei ein Kilowatt).
Vorteile Energiepartnerschaft
Die rechtliche Rahmenbedingung für eine Energiegemeinschaft stellt das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzes des Landes Salzburg dar, dass im Juli 2021 in Kraft getreten ist. Mit diesem Gesetz sollen Gemeinden unterstützt werden, die ihre Region unabhängiger in der Wärme- und Stromversorgung machen wollen.
Für den Aufbau einer so genannten EEG sind mindest zwei Voraussetzungen zu erfüllen: Alle Teilnehmer hängen an einem gemeinsamen Transformator (Nähe-Kriterium) und sind über eine Organisationsform (z.B. Genossenschaft) vertraglich miteinander verbunden. Die sichere und nachhaltige Wärme- und Stromversorgung nimmt einen immer höheren Stellenwert in der regionalen Infrastruktursicherung ein.
Laut dem Land Salzburg leisten Energiegemeinschaften darüber hinaus einen wesentlichen Beitrag, dass privates Kapitel in der Region bleibt und zusätzliche Arbeitsplätze entstehen.
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