Versicherung
Höchste Kosten bei Helikopterbergung im DACH-Raum
Wer in Österreich einen Alpinunfall hat und aus einer Notlage mit dem Helikopter geborgen werden muss, kann eine hohe Rechnung erwarten. Wer die Kosten nicht selbst tragen will, dem empfiehlt der Alpenverein eine Bergungskostenversicherung.
TIROL. Im letzten Jahr erreichte einen Helikopterbergung in Österreich bei einer Annahme von 40 Flugminuten durchschnittlich 4.984 Euro – ein Höchstwert im DACH-Raum. Insgesamt 4.373 Rettungsflüge wurden von November 2022 bis Ende Oktober 2023 in alpinem Gelände in Österreich durchgeführt.
Muss ich den Flug selbst zahlen?
Wer keine Bergungskostenversicherung hat, der muss in Österreich in der Regel die Einsatzkosten selbst begleichen. Der Österreichische Alpenverein rät Bergsportlern deshalb, das finanzielle Risiko mit einer dementsprechenden Versicherung zu minimieren.
„Die gesetzliche Krankenversicherung deckt die Kosten einer Hubschrauberbergung in unwegsamem Gelände nicht oder nicht immer ausreichend ab. Wird ein Verunfallter aus alpinem Gelände geborgen, bleibt dieser im Regelfall auf den Bergungskosten sitzen. Ohne Bergungskostenversicherung kann ein solcher Einsatz für den Einzelnen also sehr teuer werden.",
erläutert Clemens Matt, Generalsekretär des Österreichischen Alpenvereins.
Immerhin kostet ein durchschnittlicher Hubschraubereinsatz von 40 Flugminuten einen Verunfallten knapp 5.000 Euro.
Wer Mitglied beim Österreichischen Alpenverein ist, ist auf der sicheren Seite. Denn eine Mitgliedschaft inkludiert eine weltweite Sport- und Freizeitversicherung, die unter anderem die Kosten für Bergungen aus unwegsamem Gelände - auch per Helikopter - übernimmt.
Teuerste Hubschraubereinsätze im DACH-Raum
In Österreich kostete einem Verunfallten im Vorjahr ein durchschnittlicher Hubschraubereinsatz von 40 Flugminuten im Schnitt 4.984 Euro. Um diese Zahl einzuordnen, stellt Generalsekretär Matt einen Kostenvergleich an:
„In Deutschland beliefen sich im Vorjahr durchschnittliche Helikopterbergungskosten bei einer Annahme von 40 Flugminuten auf 3.120 Euro, rund 37 Prozent weniger als in Österreich. In der Schweiz kamen im Vorjahr durchschnittliche Kosten in Höhe von 3.681 Euro auf Verunfallte zu, immerhin noch rund 26 Prozent weniger als bei uns.“
Doch warum ist es in Österreich teurer als in Deutschland und in der Schweiz? Laut Matt würde dies an den heimischen Helikopterunternehmen liegen, die den Flugminutenpreis selbst festlegen.
„Es gibt in diesem Bereich keine vereinheitlichten Regeln für Hubschrauberunternehmen – Kosten für Rettungsflüge sind nicht transparent geregelt und für uns auch nicht nachvollziehbar. Die Politik ist hier gefordert, endlich Klarheit zu schaffen.“
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