Nager im Mühlsprung
Biber sind in Nassereith aktiv

Großen Appetit haben die Biber im Mühlsprung in Nassereith
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  • hochgeladen von Sieghard Krabichler

Durchgenagte Bäume im Mühlsprung und im Gurgltal sind des Bibers Werk. Und: Er steht unter Schutz.

NASSEREITH. Der Biber ist in Nassereith wieder da! Und er zeigt sehr eindrucksvoll, wie gut es ihm gefällt. Wer im Bereich Mühlsprung oder in der Alten Arche unterwegs ist, kann die Spuren des Bibers leicht ausmachen. Momentan gibt es zwei Biberfamilien im Großraum Nassereith. Eine ist vom Staubecken in den Mühlsprung gewandert, weil dort Arbeiten stattgefunden haben, die andere ist noch im Gurgltal aktiv.
Herbert Kröll Bürgermeister von Nassereith: „Man sieht, dass die Natur im Gurgltal intakt ist, auch weil sich wieder seltene Tiere ansiedeln und sich dort wohl fühlen. Auch die Renaturierung des Gurgltals ist ein richtiger Schritt.“ Angst wegen einer eventuellen Verklausung durch das Fällen der Bäume hat Kröll nicht. „Sowohl im Mühlsprung als auch im Gurgltal würde das keinen Schaden anrichten.“
Freude herrscht auch bei der zuständigen Landesrätin Ingrid Felipe: „Es ist sehr erfreulich, dass sich der Biber im Gurgltal, in einem seiner ursprünglichen Lebensräume, wieder angesiedelt hat. Der Biber ist als fleißiger Landschaftsgestalter auch für die Lebensräume von unzähligen Fischen, Reptilien und Vögeln sowie für die pflanzliche Artenvielfalt ein wichtiger Faktor. Mit dem großen Renaturierungsprojekt wird das Land Tirol dem Vorbild des Bibers folgen und dem Gurgltal seine Ursprünglichkeit zurückgeben.“

Baumeister des Naturschutzes

Landesjägermeister Anton Larcher ist ein Biberfan. „Der Biber ist ein Baumeister des Naturschutzes und gestaltet dadurch aktiv seinen und den Lebensraum vieler anderer Pflanzen- und Tierarten. Diese aktive Lebensraumgestaltung gefällt mir persönlich besonders gut und daher verfolge ich seine Rückkehr mit großem Interesse“, sagt Larcher.
Der Biber galt in Tirol für ca. 180 Jahre als ausgestorben. Im Jahr 1995 wurden erstmals wieder Biber in Tirol gesichtet, seither ist er über den Inn und die Großache wieder erfolgreich von Bayern aus nach Tirol zurückgekehrt.
Diese Lebensraumgestaltung, insbesondere der Bau von Staudämmen und das „Fällen“ von Bäumen, wirkt sich natürlich auch auf die Kulturlandschaft entsprechend aus. „Seine Gabe, bei Gefahr abzutauchen und für bis zu 20 Minuten unter Wasser zu bleiben, ist für einen Nager doch besonders beeindruckend. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Biberpopulation in Tirol weiterentwickelt und wie das Bibermanagement seitens des Naturschutzes bei einer steigenden Population evtl. angepasst werden muss“, so der Landesjägermeister auf Bezirksblätteranfrage.

Zur Sache

Der Biber ist nach der Berner Konvention und auch nach EU-Recht geschützt. Daraus ergibt sich auch sein Schutzstatus nach nationalem Recht. Daher ist es verboten, Bibern nachzustellen, sie zu fangen, zu verletzen, zu töten oder ihre Wohnung zu beschädigen oder zu zerstören. In Einzelfällen gelten jedoch Ausnahmen, die es ermöglichen, in die Population einzugreifen.

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