Es war ein "gnädiger" Winter: Rückgang der Alpintoten

Die Schneemassen des heurigen Winters wirkten sich positiv auf die Unfallzahlen aus.
  • Die Schneemassen des heurigen Winters wirkten sich positiv auf die Unfallzahlen aus.
  • hochgeladen von Sieghard Krabichler

TIROL. "Die Unfallzahlen spiegeln den Winterverlauf 2017/18 wider. Wintersport war seit November 2017 durch den frühen Schneefall möglich. Geprägt ist der Winter 2017/18 von starken Neuschneefällen und Wind sowieeinem Wechsel aus kalt und warm. Auch die stetige Unfallverhütung scheint zu greifen: sie stützt sich auf den wirkungsorientieren Präventionskreislauf, der von der Unfallforschung bis zur breiten Information der Zielgruppen reicht", erklärt Karl Gabl, Präsident des Österreichischen Kuratoriums für Alpine Sicherheit.
Bei 3.324 Alpinunfällen in Tirol (-20 Prozent gegenüber 2016/17) kamen 45 Menschen ums leben, 7 davon wurden Lawinenopfer. "Der Schneereichtum und der günstige Schneedeckenaufbau in den Tourengebieten waren die Gründe für weniger Unfälle", sagt Generalmajor Norbert Zobl, der Leiter der Alpinpolizei Tirol. Auch sei das Gefahrenbewusstsein durch die unermüdliche Aufklärungsarbeit der verschiedensten Organisationen stark angestiegen.

Gefahr jetzt im Frühjahr
Im Frühjahr und im Frühsommer können vor allem nordseitige Wege oberhalb der Waldgrenze, abschnittsweise noch bis in den Sommer hinein von Schneefeldern bedeckt sein. Schneefelder sind eine auch von erfahrenen Berggehern oft unterschätze Gefahr. Untersuchungen haben gezeigt, dass rutschende Bergsteiger auf einem harten, 40 Grad steilen Firnfeld schon nach wenigen Metern annähernd dieselbe Geschwindigkeit erreichen wie im freien Fall. Jedes Jahr kommt es deshalb bei der Querung von Schneefeldern zu schwerwiegenden Unfällen, bei denen sich Berggeher sogar tödliche Verletzungen zuziehen. Jeder Bergsportler sei ausdrücklich auf das Absturzrisiko beim Begehen von Altschneefeldern hingewiesen.

Peter Veider, Ausbildungsleiter und Geschäftsführer der Bergrettung Tirol, warnt  eindringlich auch vor der Gefahr von Spaltenstürzen. "Die Unfallstatistik der letzten Jahre zeigt, dass diese ohne Seilsicherung meist tödlich enden. Nur ein konsequentes 'Gehen am langen Seil' kann diese Gefahr bannen."

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