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Frühling 2020: trocken, sonnig und mild

TIROL. Der Frühling 2020 zählt zu den 15 trockensten der Messgeschichte. Es gab in Tirol um 16 Prozent mehr Sonnenstunden als im langjährigen Mittel. Nur die Temperaturen lagen mit 1,2 Grad über dem Durchschnitt.

Der Frühling 2020 im Überblick

Der März und der April waren sehr mild und trocken. Auch wenn der Mai dann Regen brachte, konnte das das bisher entstandene Niederschlagsdefizit nicht mehr ausgleichen. Österreichweit fehlen rund 30 Prozent Niederchlag im Vergleich zu einem durchschnittlichen Frühling. Es war somit einer der 15 trockensten Frühlinge der Messgeschichte“, so Alexander Orlik von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG), „ähnlich trocken war ein Frühling zuletzt im Jahr 2003.“ Ansonsten schwankte der Frühling zwischen strengem Frost und Sommerhitze. Insgesamt lagen die Temperaturen im Tiefland um 0,8 °C über dem vieljährigen Mittel und auf den Bergen um 1,1 °C. Insgesamt gab es bisher aber wenige Sommertage – also Tage mit Temperaturen mit über 25 Grad. Der Mai zeigte sich relativ kühl. So gab es in Innsbruck im gesamten Frühling 9 Sommertag und lag somit genau im Mittel.

Natur liegt dem Mittel zwei Wochen voraus

2020 begann relativ mild, das führt dazu, dass die Natur nun dem vieljährigen Durchschnitt um zwei Wochen voraus ist. „Jetzt, Ende Mai, liegt der Vorsprung gegenüber einem durchschnittlichen Frühling bei etwa ein bis zwei Wochen", so ZAMG-Phänologe Helfried Scheifinger, „der Blühbeginn des Schwarzen Holunders ist abgeschlossen. Die Robinienblüten verströmen noch ihren süßen Duft, verblühen allerdings bereits in tiefen Lagen. Und zum Leidwesen der Allergiker haben die Gräser zu blühen begonnen."  In der Phänologie werden die Eintrittszeiten charakteristischer Wachstumsstufen von Pflanzen beobachtet und die Zusammenhänge mit Witterung und Klima analysiert. Seit 1851 gibt es von der ZAMG ein Beobachtungsnetz, das durch die Bevölkerung unterstützt werden kann. Dazu gibt es eine kostenlose App, den ZAMG Naturkalender. Hierzu gibt es alle weiteren Informationen unter www.naturkalender.at.

Der Frühling 2020 im Detail

• Die Temperaturen: In Tirol reichten die Abweichungen der Lufttemperatur von 1,0 bis 1,4 Grad. Die tiefsten Temperaturen traten nicht zu Beginn des meteorologischen Frühlings Anfang März auf, sondern zum Monatswechsel von März auf April. Am 31. März 2020 wurde mit -15,2 °C in Obergurgl (T, 1941 m) die tiefste Temperatur österreichweit in diesem Frühling an einem bewohnen Ort gemessen. Auch bei den höchsten Temperaturen hatte Tirol die Nase vorn: In Imst wurde am 23. Mai mit 32,2 Grad die höchste Temperatur gemessen.

• Niederschlag: Im Frühling 2020 gab es zu wenig Niederschlag. Ausnahmen bilden Teile Osttirols. Hier war die Niederschlagsbilanz ausgegeglichen.

• Sonnenscheindauer: Im März und im April gab es sehr viel Sonne. In den meisten Gebieten lag die Sonnenscheindauer zwischen 10 und 30 Prozent über dem langjährigen Mittel.

Die Werte im Detail

Tiroler Werte im Österreichvergleich

• höchste Lufttemperatur: Imst (T, 773 m), 32.2 °C / 23. Mai
• tiefste Lufttemperatur bewohnter Ort: Obergurgl (T, 1941 m), -15.2 °C / 31. März
• absolut kältester Ort: Brunnenkogel (T, 3437 m) -6.6 °C

Tirol im Detail

• Niederschlagsabweichung: Nordtirol -36%, Osttirol -13%
• Temperaturabweichung: +1.2 °C
• Abweichung der Sonnenscheindauer: 16%
• Temperaturhöchstwert: Imst (773 m) 32.2 °C am 23.5.
• Temperaturtiefstwert (Gipfel/Hochalpin): Brunnenkogel (3437 m) -21.4 °C am 26.3.
• Temperaturtiefstwert unter 1000 m: Ehrwald (982 m) -10.3 °C am 31.3.
• höchstes Frühlingsmittel der Lufttemperatur: Innsbruck-Uni. (578 m) 11.2 °C, Abw. +1.3 °C
• höchste Sonnenscheindauer:  Brunnenkogel (3437 m) 648 h, Abw. k.A.

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