Hölzerne Redewendungen: woher kommt's?

BEZIRK (fh). Jeder kennt sie – Redewendungen im Zusammenhang mit dem Werkstoff Holz. Da selbiger bereits für unsere Urahnen besonders wichtig war bezog sie so manche Redewendung bereits damals auf das Holz. Beispiele gefällig? Woher kommt z.B. die Redewendung "etwas auf dem Kerbholz haben"? Diese Redensart stammt aus dem Mittelalter. Wollte jemand bei einem Händler einkaufen, konnte aber nicht sofort bezahlen, so wurden die Schulden auf zwei Holzstöcken eingeritzt. Einen Stock bekam der Käufer, einen der Verkäufer. So hatten beide den Überblick über die noch offene Summe. Wenn der Käufer seine Schulden beglich, wurden auch die Kerben wieder aus dem Stock entfernt. 
Eine der wohl bekanntesten Redewendungen ist: "auf dem Holzweg sein": Diese Redewendung kommt von den Holzfällern. Diese Art von Weg ist für den Transport von gefällten Bäumen bestimmt und endet oft im Wald oder in einer Sackgasse. Folgt man also irrtümlich diesem „Holzweg“, erreicht man nicht sein Ziel, sondern muss bald umkehren. Schon Luther erwähnte den Holzweg in seiner Sprichwörtersammlung. Wer kennt z.B. die Phrase "sich einen Ast lachen"? Dieser Ausspruch hat i streng genommen gar nicht mit dem Thema zu tun. „Ast“ war nämlich im 19. Jahrhundert ein anderes Wort für „Buckel“. Diese Redewendung bezieht sich also auf die Körperhaltung beim Lachen.
Auch die Redewendung "das ist hanebüchen" hat ihren Ursprung im Wald: "Als hanebüchen (auch hagebüchen, von mittelhochdeutsch: hagenbüechin) bezeichnet man eine Handlung, die als unglaublich angesehen werden kann und die einem gewissermaßen die Haare zu Berge stehen lässt. Ursprünglich bedeutet der Ausdruck „aus dem Holz der Hagebuche“. Das knorrige, besonders harte und schwer zu bearbeitende Holz der Hagebuche, heute meist Hainbuche genannt, bildete die Grundlage für die Redewendungen rund um“hanebüchen“."

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