Tirols Bezirkshauptmannschaften
"Hoffen auf baldiges Ende des Notbetriebs"

Maskenschutz selbstverständlich: Landesamtsdirektor Herbert Forster und Bezirkshauptmann Michael Kirchmair (BH Ibk.Land) | Foto: Schönherr
  • Maskenschutz selbstverständlich: Landesamtsdirektor Herbert Forster und Bezirkshauptmann Michael Kirchmair (BH Ibk.Land)
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Tirols Landesamtsdirektor Herbert Forster ist täglich mit seinen Bezirkshauptleuten im Krisenkontakt.

TIROL. "Für die Tiroler Bezirkshauptmannschaften und auch für uns in der Landesamtsdirektion sind Krisen kein ungewöhnliches Ereignis, wenn nur an Hochwasser oder Lawinenkatastrophen gedacht wird. Aber dieses Virus als unbekannter Feind stellt uns alle vor große Herausforderungen", erklärt LAD Herbert Forster. Und Bezirkshauptmann Michael Kirchmair war ja mit dem gestoppten Zug mit Verdacht auf Mitreisende am Brenner bereits Anfang März in die Corona-Materie eingebunden.
Derzeit laufen sowohl die Landesverwaltung als auch die Bezirkshauptmannschaften im Krisenmodus. "Und wir arbeiten in Krisenzeiten sehr gut", sagt Forster.

Kristenstäbe tagen

Der Tiroler Krisenstab in der Landeseinsatzleitung tagt täglich, BH Kirchmair ist die Verbindung zu den restlichen Bezirkshauptleuten in Tirol. Auch Forster ist täglich mit dem Bundesstab in Kontakt. "Und wöchentlich gibt es eine Videokonferenz mit allen Bezirkshauptleuten, wo auch der Landeshauptmann dabei ist", erklärt Forster.
Darüber hinaus gibt es Gespräche mit der Exekutive und den Klubobleuten. Auch die eingerichteten Härtefonds und das Bildungswesen sind in der Landeseinsatzleitung platziert. "Und die Zusammenarbeit mit dem Bundesheer, der Gesundheitsbehörde und den Tirol Kliniken zählen zur Tätigkeit."
Aber nicht nur in Tirol findet der regelmäßige Austausch statt. "Wir sind auch in ständigen Kontakt in der Euregio mit Südtirol und dem Trentino."
Nachgeordnet ist in den einzelnen Bezirken die Bezirkseinsatzleitung installiert. "Diese sind unterschiedlich gestaltet, in der BH Innsbruck Land sind neben dem Bezirkshauptmann und Stellvertreter auch der Amtsarzt, ein Offizier vom Bundesheer und eine Person vom inneren Dienst mit dabei", erklärt BH Kirchmair.

Homeoffice

Insgesamt arbeiten die meisten Bediensteten im Homeoffice, außer die, die in den Stäben tätig sind. "Hier sammeln wir sehr gute Erfahrungen und es wird sehr flexibel gearbeitet", so Forster. Auch hätten sich viele Bedienstete zur Verwendung für den freiwilligen Corona-Einsatz gemeldet. "Denn auch die Testungen und Auswertung der Ergebnisse ist eine schwierige Aufgabe."
Forster lobt auch die gute Zusammenarbeit mit der Polizei und dem Landeskriminalamt.
Die Motivation in den BH sei nach wie vor sehr hoch. "Speziell die Bediensteten in den Gesundheitsämtern sind sehr gefordert", sagt Kirchmair. Um aber die Bediensteten zu schützen, wurde durch einen Erlass der Parteienverkehr eingestellt. "Natürlich können Anträge digital gestellt werden, denn der klassische Parteienverkehr ohne Einschränkungen wird es noch eine Weile dauern, aber ab kommender Woche hoffe ich langsam auf das Ende des Notbetriebs. Denn es gibt auch außerhalb der Coronakrise Bereiche, die erledigt werden müssen", so Forster.

Mitarbeiter betroffen

Auch in den Bezirkshauptmannschaften gab es positiv getestete Mitarbeiter, auch der BH von Schwaz, Michael Brandl war Betroffener. "Aber durch die sehr rasch getroffenen Maßnahmen konnte die Ausbreitung gestoppt werden, mittlerweile gibt es keinen Fall in den Ämtern und BH Brandl geht es ebenso wieder gut", sagt Forster.
Insgesamt werde alles daran gesetzt, dass auch nach dem schrittweisen Öffnen der Ämter die Sicherheit für Kunden und Bediensteten an erster Stelle stehen wird, erklärt Forster.

Beiträge der einzelnen Bezirkshauptmannschaften

Bezirk Landeck – trägt die Hauptlast der Arbeit, Vorreiterrolle bei Ausreisemanagement, Abwicklung; 962 Bescheide erlassen
Bezirk Imst – Quarantänegebiet Sölden, solide Abarbeitung der Fälle und Assistenz für BH Landeck; insgesamt 1.914 Bescheide erlassen
Bezirk Reutte – enger Lebens- und v.a. Wirtschaftsraum mit dem benachbarten Deutschland; hat gezeigt, wie gut Zusammenarbeit funktionieren, flexibles Handeln und Lösungen bei Absonderungen auch mit deutschen Behörden, Risikoprüfungen mit großen Unternehmen im Bezirk mit starkem Auslandsbezug; 538 Bescheide erlassen
Bezirk Innsbruck Land – erste Bezirksverwaltung mit Corona-Akt; vorbildliche Vorgehensweise am Brenner bei der Überprüfung des Fernzuges; Mittelsmann und Verbindungs-BH für alle Bezirkshauptmannschaften; größter Bezirk, besondere Herausforderung Brenner, Maßstab gesetzt für ganz Österreich bei den Gesundheitschecks an der Grenze;
Bezirk Schwaz – Screenings in Tourismushochburgen und Behördenaufrufe bestens gemanagt; 1.385 Bescheide erlassen
Bezirk Kufstein – große Herausforderung Grenze- Checks und Risikoprüfungen mit großen Unternehmen; 2.905 Absonderungsbescheide erlassen, 9.530 Anrufe Hotline, 10.429 Gesundheitschecks an den beiden Grenzübergängen
Bezirk Kitzbühel – Screening in Tourismushochburg mit zahlreichen Gästen und Freizeitwohnsitzlern bestens gemeistert; insgesamt 2.293 Bescheide erlassen
Bezirk Lienz – Sonderstellung aufgrund geografischer Lage; alles bestens und selber organisiert und durchgeführt, Screenings, Grenzkontrollen, insgesamt 568 Absonderungsbescheide erlassen,
Stadt Innsbruck – gesamt 1.289 Bescheide erlassen

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