Meinbezirk.at Blasmusikchallenge 2024
Im Gespräch mit Elmar Juen

Musikkapellen sind einzigartige Orte der Begegnung. | Foto: Pixabay
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  • Musikkapellen sind einzigartige Orte der Begegnung.
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Im Rahmen der Meinbezirk.at Blasmusikchallenge 2024, haben wir uns mit Elmar Juen, Obmann des Tiroler Blasmusikverbandes aus Zams unterhalten und er hat uns diese vier Fragen beantwortet.

BezirksBlätter: Herr Juen, wie geht es der Blasmusik in Tirol?
Elmar Juen: Der Blasmusik in Tirol geht es grundsätzlich sehr gut, in den 302 Musikkapellen Tirols musizieren etwa 15.000 Musikbegeisterte, davon etwa ein Drittel Frauen. Es herrscht ein sehr aktives Vereinsleben, im Durchschnitt bestreitet eine Musikkapelle etwa 40 Proben und 25 Auftritte im Jahr. Die Mitgliederzahlen sind im Zeitraum der letzten 10 Jahre ziemlich stabil geblieben. Erfreulicherweise ist das künstlerische Niveau der Musikkapellen in den letzten Jahrzehnten enorm gestiegen, dank der sehr guten Ausbildungsmöglichkeiten in den musikalischen Bildungseinrichtungen und der ausgezeichneten Jugendarbeit in den Musikkapellen.

Wie steht es um den Nachwuchs?
Etwa die Hälfte der vorhin erwähnten 15.000 Mitglieder sind unter 30 Jahren, zu diesen kommen noch etwas mehr als 5.000 Musikschülerinnen und Musikschüler, die noch keine aktiven Vereinsmitglieder sind – insgesamt musizieren also etwa 20.000 Personen im Rahmen der Tiroler Blasmusik. Ein wichtiges Bindeglied zwischen der Ausbildung in den Musikschulen und dem Musizieren in der Kapelle sind die Jugendblasorchester. Davon gibt es in Tirol bereits mehr als 100 – sowohl vereinseigene als auch vereinsübergreifende Orchester, zusätzlich gibt es auch Musikschulblasorchester. Durch das Musizieren in diesen Orchestern lernen die jungen Musikantinnen und Musikanten anhand von altersgerecht und dem Können entsprechend komponierten Musikstücken das gemeinsame Musizieren im Blasorchester kennen und werden so behutsam auf das Mitwirken in der „großen Kapelle“ vorbereitet.

Landesverbandsobmann Mag. Elmar Juen | Foto: BVT
  • Landesverbandsobmann Mag. Elmar Juen
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Was sind aktuelle Herausforderungen?
Herausforderungen gibt es einige, beispielsweise die Finanzierung des Vereinsbetriebes. Im Jahre 2023 betrugen die Ausgaben der Tiroler Musikkapellen mehr als 10 Millionen €, wobei die größten Posten die Ausgaben für Instrumente, Trachten, Fortbildungskosten sowie auch allgemeine Kosten für das Vereinsleben waren - die Musikkapellen sind also auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Diese Ausgaben müssen etwa zu 80 Prozent von den Kapellen selbst erwirtschaftet werden, etwa 20 Prozent stammen aus Subventionen von Gemeinden und dem Land Tirol. Eine weitere Herausforderung ist das Finden von Funktionärinnen und Funktionären, besonders von Kapellmeisterinnen und Kapellmeistern. Glücklicherweise kann diese Herausforderung, wenn auch mit manchen Schwierigkeiten, in der Regel bewältigt werden, da immer wieder Menschen bereit sind, zusätzlich zu dem bereits zeitintensiven Hobby des Musizierens in einer Musikkapelle Zeit und Energie für eine Funktionärstätigkeit aufzuwenden. Eine ständige Herausforderung für die Musikkapellen ist natürlich laufend junge Menschen für das Musizieren in der Blasmusik zu begeistern und damit den Nachwuchs zu sichern.

Was ist die Bedeutung der Blasmusik in der heutigen Zeit?
Musikkapellen sind einzigartige Orte der Begegnung. Dort begegnen sich Menschen aller Altersstufen und Berufsgruppen; unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder sozialem Status verbringen sie gemeinsam ihre Freizeit, investieren unzählige ehrenamtliche Stunden und übernehmen Verantwortung. Es verbindet sie ein gemeinsames Ziel: gute Musik zu machen – zur eigenen Freude und zur Freude des Publikums. Musikkapellen sind in den Gemeinden nicht nur kulturell bedeutend – sie umrahmen kirchliche und weltliche Feierlichkeiten und veranstalten Konzerte und Feste – sondern auch gesamtgesellschaftlich.

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Musikkapellen sind einzigartige Orte der Begegnung. | Foto: Pixabay
Landesverbandsobmann Mag. Elmar Juen | Foto: BVT
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