Paul Steger: Im Kampf für die Natur im Zillertal

MAYRHOFEN (fh). Paul Steger ist Obmann der Alpenvereinssektion Zillertal (Mayrhofen) und seit den frühen 70er Jahren in Sachen Naturschutz tätig. Angefangen hat alles mit dem Bau der Kraftwerke durch den Verbund (damals Tauernkraftwerke AG - Anm. der Redaktion) und der damaligen Bewegung "rettet den Zillergrund". Seither war Steger immer aktiv und beobachtet die Entwicklung im Zillertal ebenso genau wie kritisch. "Zur damaligen Zeit ist auch der Talvertrag mit dem Verbund entstanden und hätte es damals kein Engagement bzw. keinen Widerstand gegeben, wäre dieser Vertrag vermutlich nie zustande gekommen", so Steger. Die Kraftwerksbauten im Zillertal wurden dann von politischer Seite zum bevorzugten Wasserbau ernannt und die Energiethematik rückte in den Vordergrund. Auf Dauer konnten die Naturschützer dem Druck nicht Stand halten und man musste sich damit begnügen Sachadensbegrenzung zu betreiben. Im Jahr 1986 wurde Steger Naturschutzwart und Obmann des OEAV und war seither immer mit dem Thema konfrontiert, egal ob in Sachen Verbund, Lift oder Gesteinsabbau. 

Im stillen Kämmerlein

Steger und seine Mitkämpfer sind bestens vernetzt und haben speziell auf den Energiekonzern Verbund immer ein Auge. "Ein gutes Beispiel ist das Projekt Tuxbach-Überleitung. Dieses Projekt hätte man von öffentlicher Seite komplett verschlafen wenn nicht der Alpenverein hier seine Bedenken angemeldet hätte. Die Gemeinden haben daraufhin ablehnende Beschlüsse erlassen und man hat somit den Verbund an den Verhandlungstisch gezwungen", erklärt Paul Steger. "Es kann nicht sein, dass Projekte dieser Dimension im stillen Kämmerlein unter Bauchpinselung der Bürgermeister entschieden werden. In Sachen Naturschutz muss man, speziell bei uns im Zillertal, immer wachsam sein", so Steger, der selbst lange Jahre Bauamtsleiter der Gemeinde Mayrhofen war. 

Vertrauensleute

Um sich bei etwaigen Projekten einzubringen braucht es natürlich Vertrauensleute, welche z.B. in Sachen Skigebietserschließungen, Gesteinsabbau oder oder Wegebau (Mountainbikerouten) die Augen und Ohren offen halten. "Dass die Leute sensibler werden erkennt man daran, dass sich die Bevölkerung laufend zu Wort meldet und auf breiter Basis Projekte diskutiert und sich engagiert", so Steger. 

Kampf gegen Zusammenschlüsse

In Sachen Skigebietserweiterung hat Steger eine ganz klare Haltung: "Ich bin der Meinung, dass es sich lohnt mit aller Gewalt darum zu kämpfen, dass kein weiterer Skigebietszusammenschluss mehr kommt. Der ganze Bereich der Tuxer Alpen muss frei bleiben denn es ist dies das einzig übrig gebliebene großräumige Tourenskigebiet das wir noch haben. Ich plädiere klipp und klar für die Errichtung eines Schutzgebietes im Bereich Pigneider Kar, Sidanjoch bzw. Gilfert dann hört diese Debatte um einen weiteren Zusammenschluss endlich auf", erklärt Paul Steger. "Diese Geheimniskrämerei kennt man ja weil die Seilbahngesellschaften meist lange bevor die Sache bekannt wird mit den Grundbesitzern verhandeln und es teils bereits Verträge gibt über die sich die Seilbahner die Rechte sichern", erklärt der OEAV-Obmann. 
Sein Gefühl, dass sich vor allem auch die junge Bevölkerung immer mehr in Sachen Umweltschutz engagiert bestärkt ihn in seinem Engagement für die Erhaltung schützenswerter Regionen.

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