Sicher Im Internet
Post-AG verkauft keine nicht zugestellten oder abgeholten Pakete

Sicher im Internet: Betrüger locken im Namen der Post AG in eine Abofalle. | Foto: BezirksBlätter Tirol / Screenshot
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  • Sicher im Internet: Betrüger locken im Namen der Post AG in eine Abofalle.
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Aktuell werden die Newsfeeds von Facebook-NutzerInnen mit bezahlter Werbung im Namen der Post geflutet. Dabei behauten Betrüger, dass es unzählige nicht abgeholte Pakete um einen super günstigen Preis zu kaufen gäbe.

TIROL. Im Moment häufen sich wieder betrügerische Werbeschaltungen auf Facebook. Dies behaupten, dass die Post AG nicht zustellbare oder nicht abgeholte Paket aus rechtlichen Gründen entsorgen müssten, allerdings dürfe die Post auch über die Art der Entsorgung entscheiden. Die Betrüger behaupten im Namen der Post, dass sie sich entschieden hätten, die Pakete zu einem sensationellen Preis zu verkaufen. Um sage und schreibe nur 2 Euro pro Paket könne man Gegenstände wie Tablets, Kaffeemaschine, Bücher, andere Haushaltswaren oder Elektronik erhalten.

Darum geht's

  • Betrüger schalten im Namen der Post Werbung auf Facebook
  • So lassen sich Fake-Seiten auf Facebook erkennen
  • Betrüger locken in eine Abo-Falle und klauen Bankdaten
  • Was man tun kann, wenn man Opfer von Internetbetrug wird

Betrüger locken im Namen der Post in eine Abo-Falle

Die Betrüger versuchen ihre Opfer durch sehr günstige Angebote in die Falle zu locken. Dazu verwenden sie auf Facebook Texte wie:

UNTER DIE MENSCHEN VERTEILEN ODER ENTSORGEN? Jedes Jahr sammelt sich eine beträchtliche Anzahl von nicht zugestellten Paketen in den Lagern an. Gemäß den geltenden Vorschriften hat PostAG das Recht, über die Entsorgung dieser Pakete zu entscheiden. Stattdessen wird jedoch ein alternativer Ansatz vorgeschlagen - die Möglichkeit der Verteilung von zufälligen Artikeln unter den Bürgern für einen symbolischen Betrag von 2 Euro zu prüfen. Im Inneren dieser Pakete können eine Vielzahl von Gegenständen enthalten sein, von Elektronik bis hin zu Haushaltswaren und Geschenken. KLICKEN SIE AUF DEN BUTTON UNTEN!

oder

Tausende vergessene Pakete bleiben in Postämtern ohne Eigentümer. Gemäß den aktuellen Vorschriften muss die Firma «PostAG» einmal im Jahr nicht beanspruchte Pakete entsorgen. Sie bietet jedoch die Möglichkeit, zufällige Pakete für nur 2,00 € zu erhalten. In diesen Paketen können Sie überraschende Gegenstände entdecken, von Tablets und Kaffeemaschinen bis hin zu Büchern und Handtaschen.
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Zusätzlich locken sie mit ansprechenden Bildern, die Paletten voll angeblich nicht abgeholter oder nicht zustellbarer Pakete zeigen. Auf den Paketen sieht man teilweise, welche Waren sie enthalten - auch damit sollen die Facebook-NutzerInnen die Falle gelockt werden.

Betrüger schalten im Namen der Post betrügerische Werbung auf Facebook. | Foto: Screenshot
  • Betrüger schalten im Namen der Post betrügerische Werbung auf Facebook.
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Mit Kommentaren von angeblichen zufriedenen Kunden oder Fragen von Interessierten, soll noch mehr Glaubwürdigkeit geschaffen werden. Doch bei diesen Usern handelt es sich in der Regel um Personen, die nicht aus Österreich kommen. In den meisten Fällen handelt es sich um Profile, die von Betrügern kopiert und extra neu angelegt wurden. Aber auch die die Behauptung, die Post müsse die Pakete entsorgen ist frei erfunden.

Fake-Seiten auf Facebook erkennen

In der Regel lassen sich betrügerische Facebook-Profile mit ein wenig Aufmerksamkeit leicht identifizieren. so zeigen beispielsweise diese neben ihrem Namen Post-AG Paketverteilung das Logo der deutschen Post. In den Fotos der Beiträge sieht man allerdings das leicht verzogene, weil hineinkopierte Logo der österreichischen Post. Das Logo der zweiten Betrügerseite zeigt zwar das Logo der österreichischen Post, allerdings stimmt hier die Hintergrundfarbe des Logos nicht

Aber es gibt noch weitere Hinweise darauf, dass es sich bei den Profilen Post-AG-Paketverteilung und Post AG Lieferung um Fake-Profile handelt. Zunächst fällt auf, dass die Seiten sehr wenige Abonnenten und Follower haben: Die echte Seite der Österreichischen Post lautetn "Österreichische Post AG" und hat mehr als 39.000 Gefällt mir-Angaben und mehr als 42.000 Abonnenten. Die Seiten "Post AG Lieferung" hat weder Gefällt mir-Angaben noch Follower (Stand 22. Oktober). Nicht viel besser sieht es mit der Seite Post-AG Paketverteilung aus. Hier liegen die Gefällt mir-Angaben und Follower bei unter 200 Personen (Stand 22. Oktober)

Auffallend bei Fake-Profilen ist, dass sie meist sehr jung sind und gerade erst angelegt wurden. So ist die Seite Post-Lieferung AG nur wenige Tage alt, das Profil Post-AG Paketverteilung gerade einmal einen Monat.

Fakeseiten erkennen | Foto: Screenshot

Ist man sich bei einer Seite nicht sicher, ob es sich um eine Fake-Seite handelt, geht man einfach auf das Profil des Accounts unter Info, klickt man auf den Link Seitentransparenz. Hier findet man Infos zum Erstelldatum und zu den Administratoren. Die Originalseite der Post wurde zum Vergleich bereits im Juni 2011 angelegt.

Ein weiterer Hinweis ist der blaue Haken neben dem Namen auf der Profil-Seite. Dieser Haken gibt an, dass die Seite bei Facebook verifiziert worden ist (aktuell kann der Haken noch nicht gekauft werden). Der Haken bezeugt die Echtheit eines Profils. Wobei es durchaus auch echte Firmen gibt, die diesen Haken (noch nicht) haben. In diesem Fall fehlt natürlich auch der Haken auf den beiden Fake-Profilen.

Echte Facebook-Seiten erkennt man am blauen Haken und an einer hohen Abonnenten- und gefällt mir-Zahl | Foto: Screenshot
  • Echte Facebook-Seiten erkennt man am blauen Haken und an einer hohen Abonnenten- und gefällt mir-Zahl
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Was passiert, wenn man auf die Fake-Seite klickt?

Folgt man dem Link der betrügerischen Fake-Werbeeinschaltung gibt es verschiedene Möglichkeiten. Entweder man kommt auf eine spanische Fake-Seite oder Je nachdem, welche Werbung man ausspielt kommt man auf eine Werbefakeseite oder auf eine Seite, über die man tatsächlich die Möglichkeit hat, ein angebotenes Paket zu kaufen. Allerdings handelt es sich dabei um Betrug.  Hier wird man aufgefordert, seine Kreditkartendaten anzugeben, die dann in den Händen der Betrüger landen. Gleichzeitig kann man dann entweder in eine Abo-Falle tappen oder die Betrüger veranlassen Zahlungen, die dann vom Konto abgebucht werden.

Was man machen kann, wenn man seine Daten weitergegeben hat

Sollte man bereits seine Kreditkartendaten eingegeben haben, sollte man auf jeden Fall sein Kreditkartenunternehmen kontaktieren. Hier sollte man das weitere Vorgehen besprechen. Wahrscheinlich ist die Sperre der Kreditkarte am sichersten. Sollten bereits Beträge vom Konto abgebucht worden sein, kann man das Geld vom Zahlungsdienstleister rückfordern.

Gemäß § 67 ZaDiG 2018 sind Ihnen Beträge, die ohne Ihre Zustimmung abgebucht wurden, von Ihrem Zahlungsdienstleister zurückzuerstatten (Quelle Watchlist Internet!

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