Kultur
Steudltenn 2020: ein Rückblick

Das Steudltenn-Team hat auch in diesem Jahr "durchgebissen". Es war nicht leicht das Festival, trotz Corona, zu veranstalten | Foto: Steudltenn
  • Das Steudltenn-Team hat auch in diesem Jahr "durchgebissen". Es war nicht leicht das Festival, trotz Corona, zu veranstalten
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UDERNS (red). Am 9. Oktober 2020 endete das Theaterfestival STEUDLTENN nach 3 Monaten mit insgesamt 79 Vorstellungen. Durch ein neu errichtetes Outdoor-Areal mit Freiluftbühne und einem umfangreichen Präventions- und Covid-19 Sicherheitskonzept war es möglich, den Besucherinnen und Besuchern einen sicheren Zugang zu Kunst und Kultur zu bieten. 

In der zehnten Festivalsaison drehte sich alles um das Thema: „Die Suche nach dem Paradies“. In Zusammenarbeit mit dem Architekturkollektiv Krater Fajan entstand ein Ort mit interaktiven Skulpturen zum Nachdenken, Entspannen und Träumen in Mitten eines kunstvoll gestalteten Lichtergartens. Der Auftakt für das heurige Theaterfestival war das Geburtstagsfest „10 Jahre Steudltenn“ mit den Festrednern Felix Mitterer, dem Volksvisionär Heini Staudinger, Kunst- und Kulturlandesrätin Beate Palfrader und der kulinarischen Begleitung von Starkoch Alexander Fankhauser.

Gleich zu Beginn gab es den Reigen zur Weltliteratur der Pandemie: Felix Mitterer las aus seinem ersten Roman „Keiner von euch“, Stefano Bernardin und Maddalena Hirschal begeisterten mit ihren Geschichten aus „Decamerone“ von Giovanni Boccaccio, Gerti Drassl schleuderte mit voller Wucht Stefan Zweig´s „Angst“ über die Bühne, Maddalena Hirschal spielte eindrucksvoll „Tagebuch der Anne Frank“ und Andrea Eckert gab ihr Potpourri „Zum Weinen schön, und zum Lachen bitter“ zum Besten. Musikalisch begleitet wurden die Abende von hervorragenden Musikern wie Matthias Jakisic, den Wladigeroff Brothers oder Tommy Hoysa. Bei den Theaterproduktionen wurde mit „Mein Freund Kurt“ von Lothar Greger in der Inszenierung von Hakon Hirzenberger jenes Stück zurück auf die Bühne geholt, mit dem im Steudltenn vor 10 Jahren alles begann. Ebenfalls zu sehen war die spritzig-süffisante Komödie „Die Weinprobe“ von Stefan Vögel, die nicht nur für Weinkenner tief blicken ließ, und Felix Mitterer`s wohl persönlichstes Stück „Mein Ungeheuer“, das heuer auf der Terrasse des Hotel Lamark in Hochfügen gespielt wurde. Ein weiteres Highlight war mit „Der Hausverstand und die Eigenverantwortung“ ein neues der aktuellen Situation perfekt angepasstes Stationentheater-Format, bei dem 5 Autorinnen und Autoren für jeweils 5 Schauspieler und Schauspielerinnen Einblicke in die Gedankenwelt der Pandemie gaben.

Kreativität war bei der U21, dem Kinder-und Jugendtheaterprojekt des Steudltenn gefragt. Um die abenteuerliche Reise von Phileas Fogg und Passepartout ging es „In 80 Tagen um die Welt ohne Co2“, die aufgrund der außergewöhnlichen Situation in diesem Jahr in Form eines digitalen Filmprojekts präsentiert wurde. Ziel war es die Reise Co2-frei umzusetzen.

Auch für unser junges Publikum stand einiges auf dem Programm. Für alle ab 4 gab es ein klangvolles Abenteuer mit Fridolin und Florentina auf dem Jazz-Flugzeug zur Insel Fürchtistan, für alle ab 3 ein Zusammentreffen mit „Frederick“, der Maus, nach dem berühmten Kinderbuch von Leo Lionni, die statt Futter Sonnenstrahlen und Farben für die kalten Wintertage sammelt, und auch der „Wiener Praterkasperl“ durfte nicht fehlen.

Musikalische Höhepunkte waren der Besuch der „Neuen Wiener Concert Schrammeln“, die das Publikum mit Klängen der internationalen Volksmusik verzauberten und natürlich Franz Posch mit „Mei liabste Zillertaler Weis“.

Nicht fehlen durfte beim Jubiläumsfestival Uli Böttcher, der seit 10 Jahre das Publikum im Steudltenn begeistert, aber auch Markus Linder hatte mit „O Solo Mio“, die Lacher auf seiner Seite.

Zum Abschluss gab es nochmals ein Staraufgebot. Erwin Steinhauer las aus „Buchmendel“ von Stefan Zweig und gab einen Einblick in die tiefgründige Tragödie eins außergewöhnlichen jüdischen Buchtrödlers. Katharina Stemberger und Andreas Patton begeisterten in „Eine pornographisch Beziehung“ von Philippe Blasband und der langjährige Jedermann Peter Simonischek und seine Frau Schauspielerin Brigitte Karner brillierten in der österreichischen Erstaufführung „Auf dem Schlachthof“ von Antoine Jaccoud mit einer poetischen und einfühlsamen Parabel auf das Leben.

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