Wildbach- und Lawinenverbauung in Tirol
"Wir sind gut über die Runden gekommen"

DI Gebhard Walter bei der Baustellenbesichtigung am Mösererbach in Telfs. | Foto: © WLV
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  • hochgeladen von Sieghard Krabichler

Über 45 Millionen Euro investiert die Wildbach- und Lawinenverbauung jedes Jahr in Tirol.

TIROL. "Jetzt im Herbst sind die großen Bauvorhaben abgeschlossen, wir können nur hoffen, dass die Niederschläge nicht zu heftig ausfallen und auch der Winter ohne gewichtige Schneeereignisse vorbeigeht", sagt der Leiter der Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV) in Tirol, Gebhard Walter.
Dabei ist festzustellen, dass sich heftige Wetterereignisse seit 2013 häufen. "Darum müssen bestehende Schutzbauten evaluiert und instand gehalten werden, auch bei neuen Verbauten muss die Dimensionierung angepasst und oft verstärkt werden." Bessere Messtechnik und eine gute Zusammenarbeit mit der Universität sind hier große Hilfen. Etwa 45 Prozent der Mittel der WLV werden in bestehende Bauten investiert.

Sorgenkind Schutzwald

Speziell in Osttirol haben Wetterkapriolen dem Schutzwald sehr zugesetzt. "Solche Schäden sind nicht in einem Jahr zu beheben, auch die Verbauung der betroffenen Gebiete dauert und ist nicht immer rasch umzusetzen", so Walter. Hier brauche es neue Lawinenmodelle und auch eine zusätzliche Kontrolle durch die örtlichen Kommissionen im Winter.
Die Tiroler WLV hat vielfältige Aufgaben zu stemmen. Neben den Schutzbauten sind auch die Gefahrenzonenplanung und die enge Abstimmung der Maßnahmen mit den Gemeinden zu koordinieren. "

Dabei haben sich die fünf Gebietsbauleitungen in Tirol (Imst, Wörgl, Lienz, Innsbruck und Lechaschau) bestens bewährt und die Zufriedenheit der Gemeinden mit unserer Arbeit wurde uns in einer Umfrage auch bestätigt."

Die Aufträge der WLV werden durchaus an regionale Firmen vergeben. "Dadurch herrscht ein gutes Vertrauensverhältnis zu den Baufirmen." Die momentan hohen Preise für Baumaterial oder Stahl und der Mangel an Arbeitskräften sind aber auch für die WLV ein großes Problem.

Positive Bilanz

Für heuer zieht Walter eine positive Bilanz. "Wir sind gut über die Runden gekommen, die Schutzbauten haben bei größeren Ereignissen Schlimmeres verhindert. Und auch die zusätzlichen Mittel von Bund und Land haben in der Pandemie die Schutzbaumaßnahmen vorangetrieben. Wir hatten nur einen Monat eine Unterbrechung im ersten Lockdown, ansonsten haben wir durchgearbeitet", freut sich Walter. Die WLV Tirol finanziert sich zu 50 Prozent aus Bundesmitteln, 22 Prozent steuert das Land bei und den Rest finanzieren private Interessenten.

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