Wohnen bald unleistbar?

FÜGEN (fh). Wohnen ist ein Grundbedürfnis. Um es zu befriedigen, wenden die Menschen in Tirol teilweise mehr als 50% ihres Nettoeinkommens auf. Allein im Vorjahr sind die Wohnungspreise in Tirol erneut um acht Prozent gestiegen. „Das ist ein Zustand, der für jeden in unserer Gesellschaft unerträglich ist. Der Handlungsbedarf ist enorm“ bringt LAbg. Bgm. Dominik Mainusch die Situation auf den Punkt. Er ist im Tiroler Landtag für Wohnen und Infrastruktur zuständig. Seit seinem Amtsantritt macht er sich für eine höhere, treffsichere Wohnbauförderung, niedrigere Grundpreise und weniger Vorschriften im Bauwesen stark. „Diese 3 Maßnahmen sind die größten Hebel, die wir haben, um den Preisdruck am Markt zu mildern“ so Mainusch.
Nun kommt ein Reformpaket Wohnen mit insgesamt knapp 40 Maßnahmen, das den Entwicklungen am Wohnungsmarkt entgegenwirken soll – darunter einige durchaus vielversprechende Schritte.

Höhere Förderungen

Über 37 Mio. Euro mehr wird es in der Wohnbauförderungen geben. Damit sollen speziell kleinere Wohnbauten und Vorhaben in den ländlichen Regionen Tirols deutlich besser gefördert werden. Eine 100 m2 Wohnung in strukturschwachen Gemeinden bekommt zukünftig einmalig bis zu 10.400€ zusätzlichen Zuschuss (nicht rückzahlbar!) Insgesamt wurde der Fördersatz spürbar um 15% erhöht und die Einkommensgrenzen angehoben. Die Mietzinsbeihilfe wurde erhöht und Tirolweit vereinheitlicht. „Damit gelingt uns im Förderbereich ein deutlicher Sprung nach vorne. Die Menschen werden das direkt spüren“.

Bauvorschriften deregulieren

Ein Kostentreiber beim Bauen sind mitunter die Flut an Vorschriften und aufwändigen Behördenverfahren die zu absolvieren sind. LA Mainusch ist das ein Dorn im Auge. Nun wird es eine Reform der Bauordnung und eine Durchforstung der technischen Bauvorschriften geben. „Vieles was wir den Bauwerbern auferlegen, verursacht durchaus hohe Kosten. Wenn wir Wohnen leistbarer machen wollen, dann müssen wir das ganze einfacher, schneller, effizienter machen. Ein paar Dinge werden nun deutlich verbessert - Vorschriften auch einmal kritisch auf ihren Sinn hinterfragt. Das geht in die richtige Richtung“ freut sich Mainusch. Er stellt aber auch klar, dass Wohnbaupolitik ein Bohren harter Bretter und damit ein laufender Prozess ist, an dem ständig gearbeitet werden muss. „Wir müssen dieses Thema sehr ernst nehmen und mutige Lösungen liefern. Den Menschen fehlt die Luft zum Atmen.“

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