Tiroler Mobilitätstage
Maßnahmen zur Verkehrswende im Alpenraum

Die Delegation europäischer VerkehrsexperInnen mit LHStvin Ingrid Felipe  | Foto: Land Tirol
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  • Die Delegation europäischer VerkehrsexperInnen mit LHStvin Ingrid Felipe
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Aktuell finden die Tiroler Mobilitätstage 2022 in Innsbruck statt. Thema ist die Verkehrswende im Alpenraum.

TIROL. Bei den Tiroler Mobilitätstagen in Innsbruck sind verschiedene Partnerinnen und Partner aus den verschiedenen Alpenregionen zu Gast. De Veranstaltung dauert drei Tage. Aufgezeigt werden mehrere Projekte, wie Tirol mit dem steigenden LKW-Transit umgeht und wie Güter auch im Regionalverkehr erfolgreich auf die Schiene verlagert werden können. Mit diesen Projekten soll die Verkehrsbelastung entlang des Brenners gesenkt, die negativen Auswirkungen auf die Bevölkerung und die Umwelt in den Alpen reduziert und CO2-Emissionen eingespart werden.

Kontrollstelle Radfeld

An der LKW-Kontrollstelle in Radfeld ist es möglich, beide Fahrtrichtungen der A12 zu kontrollieren. Auf die Kontrollspur werden verdächtige Fahrzeuge ausgeleitet. Alle übrigen Fahrzeuge können ohne Behinderung weiterfahren.

„Die Kontrollstelle zeigt eindrücklich, wie eine hohe Kontrollintensität seitens der Exekutive zur Reduktion von negativen Begleiterscheinungen des Straßengüterverkehrs wie Lärm, Luftschadstoffe, aber auch Verkehrsüberlastungen beiträgt.“  (Verkehrslandesrätin LHStvin Ingrid Felipe)

Güterterminal in Jenbach und Fügen

Zwischen den Zillertaler Verkehrsbetrieben und dem Unternehmen Binderholz in Fügen gibt es eine Kooperation. Am Güterterminal in Jenbach werden täglich drei Züge mit zehn Waggons für jeweils rund 400 Tonnen Rundholz abgefertigt. Diese Verlagerungsmaßnahmen werden vom Land Tirol finanziell unterstützt.

„Es ist wichtig, dass die infrastrukturellen Voraussetzungen und Rahmenbedingungen in Tirol geschaffen werden. Nur so kann eine Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene von und nach Tirol, aber auch innerhalb des Bundeslandes, gelingen und einen wirtschaftlich tragfähigen Schienentransport ermög­lichen.“ (Ingrid Felipe)

Sowohl produzierende als auch transportierende Unternehmen müssten diese Umstellung vorantreiben. So sei nicht nur der Erhalt, sondern auch der Ausbau und die Wiederherstellung von Anschlussgleisen eine notwendige Maß­nahme im Güterverkehrsbereich.

Die Delegation besichtigte die Verladestation bei Binderholz in Fügen. | Foto: Land Tirol/Sedlak
  • Die Delegation besichtigte die Verladestation bei Binderholz in Fügen.
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EU Strategie für den Alpenraum (EUSALP) – AG4

Die EU Strategie für den Alpenraum (EUSALP) ist eine von vier makroregionalen Strategie der EU. Seit 2016 vereint sie 48 Regionen aus sieben Staaten: Italien, Österreich, Deutschland, Frankreich, Slowenien, sowie die Schweiz und Liechtenstein. Die Ziele der EUSALP werden von neun Arbeitsgruppen (AGs) umgesetzt. Die AG4 ist für den Bereich Mobilität und Verkehr zuständig. Sie hat das Ziel, die Verkehrsverlagerung auf die Schiene, nachhaltige Infrastrukturentwicklung und grenzüberschreitenden und emissionsarmen Nahverkehr voranzutreiben. Sie wird seit 2016 von der EVTZ Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino geleitet.

Die federführende Abwicklung und die strategische Umsetzung dieser Leitfunktion wird vom Land Tirol, Abteilung Mobilitätsplanung, ausgeführt. . Seit 2019 wird die Leitung der AG4 mit der französischen Region Sud Provence-Alpes-Côte d’Azur als Co-Lead geteilt. Die AG4 koordiniert zwischen Akteuren aus dem Bereich Verkehr und Mobilität, um Synergien zwischen bestehenden Projekten zu nutzen.

„Der fachliche Austausch mit unseren Kolleginnen und Kollegen aus anderen Regionen des Alpenraumes ist wesentlich für eine zukunftsfähige Weiterentwicklung des europäischen Verkehrs. Wir nutzen dadurch Synergien und können damit gemeinsame Strategien und Lösungsansätze ausarbeiten und den politischen Verantwortlichen vorlegen.“ (Vorstand der Abteilung Mobilitätsplanung im Amt der Tiroler Landesregierung, Ekkehard Allinger-Csollich)

Das iMONITRAF!-Netzwerk

Das iMONITRAF!-Netzwerk ist ein seit 2005 bestehendes, politisches Netzwerk zur Entwicklung und Umsetzung einer gemeinsamen Strategie für einen nachhaltigeren Transitverkehr im Alpenraum. Dieses Netzwerk ist ein Zusammenschluss der Euregio-Länder, Tirol, Südtirol und das Trentino sowie die Zentralschweiz, das Tessin, Provence Alpes Côte d’Azur und Bayern. Der Fokus des Netzwerks liegt primär auf Transit- und Güterverkehr.

Brenner Korridor Plattform (BCP)

Im Jahr 2007 wurde die Brenner Korridor Plattform (BCP) gegründet. Diese hat das Ziel, einen integrierten Ansatz für den Brenner-Korridor zwischen München und Verona zu garantieren. Die BCP besteht aus Österreich, Deutschland, Italien und den Bundesländern/Provinzen Tirol, Bayern, Bozen, Trient und Verona sowie aus Eisenbahn- und Autobahnunternehmen und der Europäischen Kommission. In mehreren thematischen Arbeitsgruppen wird an der Umsetzung von Maßnahmen gearbeitet, die eine effiziente Nutzung der grenzüberschreitenden Eisenbahnverbindung zwischen München und Verona fördern und die die notwendige modale Verlagerung vorantreiben.

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