Liste Fritz
Zu wenig Kassenzahnärzte in Tirol – Ruf nach Quotenregelung
Die zahnmedizinische Versorgung wäre in Tirol besorgniserregend, so die Liste Fritz. Grund sei unter anderem die Aufhebung der Quotenregelung beim Zahnmedizinstudium. Diese Quote solle nun wieder eingeführt werden, wenn es nach der Liste Fritz geht.
TIROL. Jede vierte Kassenstelle, für Zahnärzte ist inTirol unbesetzt. Laut Berechnungen der ÖGK sollen in den nächsten fünf Jahren zudem mehr als ein Viertel der Zahnärzte in Pension gehen. Es sieht als düster aus für die zahnärztliche Versorgung in Tirol. So sieht es auch die Liste Fritz.
Quotenregelung als Lösung
Die Liste Fritz sieht die aktuelle Situation vor allem auch der Aufhebung der Quotenregelung beim Zahnmedizinstudium geschuldet. Die frühere Quotenregelung ließ nämlich einen Großteil an einheimischen Studierenden zu, doch seit der Aufhebung habe sich die Situation stets verschlechtert, so Liste Fritz Parteiobfrau Andrea Haselwanter-Schneider.
Bis 2018 hätte die Quotenregelung dafür gesorgt, dass mindestens 75 Prozent der Studienwerber ein österreichisches Maturazeugnis vorweisen konnten. Nach der Aufhebung der Regelung verschob sich die Quote zu Ungunsten der heimischen Studierenden. Das Wintersemester 2022 zeigt dies klar auf. So waren 27 von 40 Studienplätzen von EU-Ausländern belegt, die erfahrungsgemäß nach Abschluss des Studiums auch wieder zurück in ihre Heimat gehen.
Pensionierungswelle und keine nächtliche Versorgung der Zahnklinik
Zudem steht in den nächsten Jahren eine Pensionierungswelle an und auch die Zahnklinik in Innsbruck stellte ihre nächtliche Versorgung ein, mahnt Haselwanter-Schneider.
„Das ist eine toxische Mischung, der wir seitens der Politik mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln entgegentreten müssen. Für Patienten, die über geringe finanzielle Mittel verfügen wird es deshalb immer schwieriger, eine leistbare Betreuung zu finden. Zudem sind monatelange Wartezeiten auf einen Termin an der Tagesordnung."
VP-Scheiber: Quotenregelung wurde bereits eingefordert
Die Volkspartei wehrt sich gegen den Vorwurf der Liste Fritz. VP Tirol Gesundheitssprecherin Beate Scheiber betont, dass Tirols Gesundheits- und Wissenschaftslandesrätin Hagele in enger Abstimmung mit den GesundheitsreferentInnen der übrigen Bundesländer bei Bildungsminister Martin Polaschek bereits eine entsprechende Quotenregelung in der Zahnmedizin eingefordert hat.
In ihrem Schreiben an Bundesminister Polaschek stellt Landesrätin Hagele unmissverständlich klar, dass sich in Anbetracht der demografischen Entwicklung und der damit einhergehenden Pensionierungswelle die Situation bezüglich unbesetzter ÖGK-Kassenplanstellen in der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde voraussichtlich weiter verschlimmern wird.
Man würde sich in der VP sogar für eine generelle Anhebung der Quote, also auch im Bereich der Humanmedizin, einsetzen.
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