Pool-Billard
Ein Tiroler mischt ganz vorne an der Weltspitze mit

Der Tiroler Maximilian Lechner gehört aktuell zu den weltbesten Pool-Billard Spielern. In Innsbruck trainiert der 33-Jährige bis zu zwei Mal am Tag. | Foto: Maximilian Lechner
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  • Der Tiroler Maximilian Lechner gehört aktuell zu den weltbesten Pool-Billard Spielern. In Innsbruck trainiert der 33-Jährige bis zu zwei Mal am Tag.
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Maximilian Lechner, aka „Mad Max", ist einer der erfolgreichsten Pool-Billard Spieler Österreichs. Der Innsbrucker gehört mittlerweile zu den Weltbesten und war letztes Jahr im Finale eines der größten Turniere des Billardsports. Wir haben ihn getroffen, um mit ihm über seine Vergangenheit, seine Gegenwart und seine Zukunft zu sprechen.

INNSBRUCK. Im Jahre 2019 machte der Tiroler sein Hobby zum Beruf – mit 29 Jahren stieg er damals recht spät ins Profigeschäft ein. Kein Problem, wie Lechner verrät. Solange man fit sei und der Körper die großen Reisestrapazen mitmachen würde, kann man den Billardsport sehr lange betreiben. Der 33-jährige Innsbrucker hat dementsprechend noch viel vor.

Pool-Billard

Grundsätzlich gibt es vier Hauptdisziplinen die meist gespielt werden: 8-Ball, 9-Ball, 10-Ball und 14/1 endlos. Beim 9-Ball, der beliebtesten Disziplin auf der Profi-Tour, gibt es insgesamt neun durchnummerierte Objektbälle und einen Spielball. Zu Beginn des Spiels werden die Kugeln wie eine Raute aufgebaut, wobei die Eins ganz vorne und die Neun in der Mitte platziert wird. Ziel des Spiels ist es, die Kugel mit der Nummer neun zu versenken. Es muss allerdings immer die nummerisch niedrigste Zahl zuerst angespielt werden. Bei der Weltmeisterschaft in Klagenfurt, wo der Tiroler den sensationellen dritten Platz erreichen konnte, wurde 8-Ball gespielt. Es gilt als das klassische Billard, dass viele hobbymäßig spielen. Dabei gibt es volle und halbe Kugeln, wobei die schwarze Acht als letztes versenkt werden muss.

Werdegang

Lechner verbrachte in seiner Kindheit viel Zeit bei seinen Großeltern. Dort war im selben Haus ein Billardclub im Erdgeschoss untergebracht.

„Ich bin eigentlich schon als Baby auf dem Billardtisch herumgekrabbelt. Mit zehn Jahren kam der damalige Obmann dieses Clubs auf mich zu und fragte, ob ich mal mittrainieren will. Ich habe damals zugesagt und sofort einen Gefallen daran gefunden",

erklärt der Tiroler. Seit 2017 trainiert er wieder intensiv. Zwei Jahre später konnte er sich seinen Traum erfüllen und Pool-Billard beruflich betreiben. Insgesamt gibt es momentan nur vier Spielerinnen und Spieler in Österreich, die davon auch leben können. Lechner weiß um diese Ausnahmesituation Bescheid:

„Es ist nicht einfach. Man muss wirklich ganz vorne bei der Weltspitze mitmischen. Sonst hat man keine Überlebenschance."

Seinen Lebensunterhalt verdient der Tiroler mit den Preisgeldern bei internationalen Turnieren und seinen zahlreichen Sponsoren. Je erfolgreicher man ist, desto mehr verdient man auch. Dabei ist Österreich alles andere als eine Billard-Hochburg. Länder wie Philippinen, Taiwan, Vietnam und auch die USA sind Vorreiternationen in dieser Sportart. Damit Lechner an der Weltspitze dranbleibt, stehen natürlich regelmäßige Trainingseinheiten auf dem Plan. Die Turniere sind meist quer über dem Globus verteilt, weshalb die Trainingstage zu Hause in Innsbruck rar gesät sind. Wenn es sich aber ausgeht, spielt er zwei Mal täglich Billard. Bis zu vier Mal die Woche absolviert er auch Fitnesseinheiten. Dabei dürfen seine zwei Trainer Bernhard Kaserer und Gerhard Pardeller nicht fehlen. Kaserer war es auch, der als ehemaliger Obmann des Billardclubs, Maximilian Lechner zum Sport gebracht hat. Die beiden kenne sich mittlerweile in- und auswendig. Das gehört sicher auch zum Erfolgsrezept. Trotzdem gab es auf dem bisherigen Profiweg auch einige Hürden, die bewältigt werden mussten.

„Als die Coronapandemie begann und es zum Lockdown kam, fiel ich immer wieder in Motivationslöcher. Man wusste nicht wie, wann und ob es überhaupt wieder weitergehen würde. Da war es nicht immer so einfach, den Trainingsplan durchzuziehen. Aber ich muss sagen, dass ich in dieser Zeit so fit wie noch nie war",

sagt der Innsbrucker dazu. Die größte Schwierigkeit im Billardsport sieht er aber in der Konstanz.

„Im Pool-Billard gibt es eine extrem hohe Dichte. Man sieht wenig Seriensieger. Vier oder fünf Turniersiege hinterreinander gibt es eigentlich nie. Ich habe noch keinen Sport gesehen, bei dem so viel Athletinnen und Athleten gleichzeitig das Potenzial haben, die größten Turniere zu gewinnen",

erzählt uns der 33-Jährige.

Bei der diesjährigen Weltmeisterschaft in Klagenfurt konnte „Mad Max" den starken dritten Platz erreichen. | Foto: probilliardseries
  • Bei der diesjährigen Weltmeisterschaft in Klagenfurt konnte „Mad Max" den starken dritten Platz erreichen.
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Zukunftspläne

Das alles hält „Mad Max" aber nicht von seinen Zielen ab. Laut eigener Aussage sind die Errungenschaften bei der heurigen Weltmeisterschaft in Kärnten und letztes Jahr bei den US Open, bei dem er im Finale stand, die größten Highlights seiner bisherigen Karriere gewesen. Er hat aber noch lange nicht genug. Abseits von den eigenen Erfolgen hat er das Ziel, gemeinsam mit seinen Trainern eine Akademie auf die Beine zu stellen. Da es in Österreich kaum etwas vergleichbares gibt, hätte die Idee seiner Meinung nach viel Potenzial.

„Seit längerer Zeit habe ich schon den Traum, eine eigene Akademie zu errichten, wo ich dann auch als Trainer fungiere. Das wäre mein langfristiger Plan",

erzählt uns Lechner. Bis dieser Traum in Erfüllung geht, will der Tiroler noch viele Turniere gewinnen.

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